Erdölversorgung für Jahrzehnte gesichert

Fossile Brennstoffe wie Erdöl und Erdgas bleiben auch künftig unverzichtbar, um den weltweit steigenden Energiebedarf zu decken. Umso wichtiger ist die Antwort auf die Frage, wie lange die Ölreserven ausreichen werden. Die gute Nachricht: Die Ölvorkommen werden noch für viele Jahrzehnte reichen. Dies stellte das World Energy Council (WEC) als weltweit größtes Netzwerk der Energiewirtschaft in einer kürzlich erschienenen Studie fest. Hierin zeigt das WEC, dass die weltweiten Ölreserven seit 1993 um ein Viertel gewachsen sind. Die Förderung stieg hingegen lediglich um 20 Prozent an. Obwohl der globale Verbrauch also kontinuierlich steigt, haben sich die gesicherten Vorkommen regelmäßig erhöht. Grund hierfür sind neue Erschließungs- und Produktionstechniken, die die Förderung in schwer zugänglichen Lagerstätten ermöglichen, sowie die Nutzung unkonventioneller Quellen wie etwa Schiefergestein.

Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt eine Studie von Roland Berger Strategy Consultants, die die aktuelle Lage auf dem weltweiten Erdölmarkt analysiert: Trotz der immer intensiveren Ölförderung in den letzten vierzig Jahren haben die bekannten Erdölreserven weltweit zugenommen. Dank technischer Fortschritte kann mehr Öl aus konventionellen Quellen gefördert werden. Engpässe in der Ölversorgung sind demnach langfristig nicht zu erwarten.

Derzeit liegen die Ölreserven nach Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) bei rund 216 Milliarden Tonnen – zur Jahrtausendwende waren es noch 76 Milliarden Tonnen weniger. Weitere geschätzte 466 Milliarden Tonnen befinden sich in geologisch noch nicht erfassten und technisch schwer zugänglichen Gebieten. Diesen enormen Mengen steht ein jährliches Förderungsvolumen von 4,05 Milliarden Tonnen gegenüber.

Diese Entwicklung widerspricht der 1974 von Marion King Hubbert entworfenen „Peak Oil“-Theorie. Diese besagt, dass die konventionell förderbare Menge an Öl zur Jahrtausendwende erreicht worden wäre und seither stetig abnähme. Da jedoch im Laufe der Jahrzehnte immer wieder neue Ölvorkommen entdeckt und bessere Fördermethoden entwickelt wurden, offenbarten sich bald die Mängel von Hubberts Berechnungen. So haben unkonventionelle Quellen wie Ölsand und -schiefer die weltweiten Ressourcen merklich erhöht. Das Zeitalter des Erdöls neigt sich angesichts solcher Zahlen also keineswegs dem Ende entgegen. Der Rohstoff wird noch lange Zeit ein wichtiger Energielieferant bleiben.

Die großen weltweiten Öl-Reserven und -Ressourcen sorgen dafür, dass der Rohstoff noch lange verfügbar bleibt.