Heizölpreise fallen in Hamburg am 20.10.17 um ca. € -0,86 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -0,86 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 58,46 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.754,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20 / Ø-2014: € 78,26)

Aktuelle Nachrichten zu den Themen Heizölpreise Hamburg und Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag im Umfeld von überwiegend bearishen Nachrichten und charttechnischen Verkaufsimpulsen um -0,75 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 51 gefallen. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis wieder etwas fester weiter über Marke von insgesamt 51 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 51,57 US-Dollar. Das waren +0,28 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 51,29 US-Dollar) in New York.

Die OPEC und Nicht-OPEC Länder werden die bestehenden Produktionskürzungen im kommenden Jahr vermutlich von März bis zum Ende des Jahres verlängern. Neben Russland und Saudi-Arabien sprechen sich immer mehr Länder für eine solche Maßnahme aus, während OPEC-Generalsekretär Barkindo Libyen und Nigeria weiter eine Sonderrolle zugestehen will. Die globalen Ölbestände nahmen durch die gute Nachfrageentwicklung in diesem Jahr deutlich ab, sodass man auf eine Beteiligung dieser Länder an den Produktionskürzungen offenbar verzichten kann. Meldungen über eine Verlängerung beeinflussen den Markt allerdings nicht mehr unmittelbar. Marktteilnehmer gehen hiervon bereits seit geraumer Zeit aus und haben dies auch eingepreist.

Die geopolitische Krise im Irak hat etwas an Schrecken verloren, nachdem die Rückeroberung der Gebiete durch die irakischen Truppen mehr einer Übergabe glich. Die Ölexporte sind zwar noch reduziert, jedoch sind sowohl die Kurden als auch Bagdad auf die Öleinnahmen aus der Region angewiesen, weshalb eine diplomatische Lösung für die Wiederaufnahme schon bald erreicht werden könnte. Nur wenn die Exporte weiter drastisch abnehmen oder doch länger andauern, kann der Irak noch einmal ein bullishes Signal für die Ölbörsen generieren.

Auch die Spannungen zwischen Iran und den USA bleiben im Hintergrund, da es noch eine Weile dauern wird, bis der Kongress neue Sanktionen verhängen kann. Insgesamt hat die bullishe Stimmung am Markt daher spürbar abgenommen. Die Tatsache, dass die Preise in dieser Woche nicht mehr auf die stützenden Aspekte reagieren, zeige, dass die bullishe Stimmung ihren Zenit überschritten hat und von nun an abnehmen wird, so Analyst Norbert Rucker von Julius Bär. Rucker hält daher sogar einen weiteren Preisrückgang der Ölsorte WTI bis in den Bereich von 45 bis 50 US-Dollar für wahrscheinlich.

Ausblick - Ölpreisprognose
Die Analysten der Bank of America Merrill Lynch (BAML) haben ihre Preisprognosen Mitte Oktober für Brent und WTI nach oben korrigiert. Die Experten geben an, dass die Datenlage momentan darauf hindeute, dass es in 2017 zu einem unerwartet deutlichen Angebotsdefizit von rund 230.000 Barrel pro Tag kommen werde. Wegen der knapperen Marktlage in diesem Jahr hat man die Prognose für den Durchschnittspreis Brent für das letzte Quartal 2017 von 50 auf 54 US-Dollar nach oben angepasst. Zum ersten Quartal 2018 rechnet man mit einer wieder entspannteren Versorgungslage, da die saisonale Nachfrage dann wieder deutlich nachlässt. Man geht von einem Preisrückgang auf 52,50 US-Dollar aus, was allerdings ebenfalls eine Aufwärtskorrektur der letzten Schätzung ist, als man den Preis für 1. QUartal 2018 noch bei 49,50 US-Dollar gesehen hat. Auch die Prognose für die Ölsorte WTI wird für das laufende Quartal von 47 auf 49 US-Dollar nach oben korrigiert.

Die britische Großbank Barclays geht davon aus, dass die Ölbestände weiter sinken werden und sich der Markt wahrscheinlich stärker auf geopolitische Risiken und geringere Reservekapazitäten in der Produktion konzentrieren wird. Von daher schätze man den Durchschnittspreis für Brent im ersten Quartal 2018 mit insgesamt 56 US-Dollar nun +5 US-Dollar höher als bei der letzten Analyse ein. Für das laufende Jahr hatte man bei Barclays einen Durchschnittspreis von 53 US-Dollar geschätzt. Trotz des erwarteten Preisanstiegs im ersten Quartal warnen die Analysten bei Barclays gleichzeitig aber vor Abwärtspotenzial. Dank einer steigenden globalen Ölproduktion könnte Brent im zweiten Quartal 2018 auf 48 US-Dollar abrutschen, so die Experten.

Eine Umfrage unter 15 Investmentbanken zum Ende September 2017 hat ergeben, dass diese ihre letzte Preisprognose für Rohöl noch einmal nach unten korrigiert haben. Demnach sehen die Analysten Brent im kommenden Jahr bei einem Durchschnittspreis von 53 und WTI bei 50 US-Dollar. Dies ist jeweils ein Dollar weniger als noch bei der letzten Umfrage. Die Einschätzung dürfte den ein oder anderen Marktteilnehmer sicherlich überraschen, kommt diese doch am Ende eines Monats, in dem Brent ein 2-Jahreshoch und WTI immerhin ein 5-Monatshoch erreichte. Als Grund für die mittel- bis langfristig bearishe Einschätzung geben die Experten vor allem das Potenzial der US-Ölproduktion an. Von der US-Schieferölindustrie wird weiter mit einem Produktionsschub gerechnet, wenn die Preise auf hohem Niveau bleiben. Laut Harry Tschilingurian von der BNP Paribas könnte auch die Nachfrageeinschätzung etwas zu optimistisch sein. Doch unter den Experten sind die Preiseinschätzungen äußerst unterschiedlich. Amrita Sen von Energy Aspects zum Beispiel, sieht weiterhin sinkende Bestände bei Rohöl und Produkten und geht so davon aus, dass sich der Markt weiter in ein Gleichgewicht bewegen wird. Die Preise für Rohöl könnten ihrer Meinung nach im kommenden Jahr in der Spitze sogar 62 US-Dollar oder mehr erreichen. Die Mehrheit der Experten nimmt aber einen bearisheren Standpunkt ein und sieht Brent zum Ende kommenden Jahres bei 55 US-Dollar. Auch für 2019 gibt es neue Preisprognosen. Mit 57,91 US-Dollar wird die europäische Rohölsorte auch dann noch unterhalb der 60 US-Dollar Marke erwartet. Im September 2016 schätzten die Analysten den Preis für 2019 noch auf 72 US-Dollar.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Konflikt im Irak zwischen Regierungstruppen und Kurden führt zu Exportreduzierungen
+ Trump bestätigt dem Iran nicht die Einhaltung des Atomabkommens
+ EIA & OPEC Monatsreports bullish
+ Saudi-Arabien kündigt Exportkürzungen für November an
+ Geopolitische Spannungen USA mit Nordkorea und Iran
+ OPEC: Verlängerung der Produktionskürzungen bis Juni 2018 eine Option

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Zunahme von Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. Department of Energy
- Irak plant neue Pipelineanbindung in die Türkei
- Internatione Energieagentur: OECD Bestände werden 2018 wieder steigen
- OPEC-Ölproduktion im September leicht gestiegen
- Schieferölproduktion der USA soll im Oktober auf Rekordniveau steigen

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
20.10.2017 58,46 € pro 100 Ltr. 1.754,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,86 € pro 100 Ltr.