Heizölpreise fallen in Hamburg am 15.08.17 um ca. € -0,57 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,57 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 54,26 bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.628,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20 / Ø-2014: € 78,26)

Aktuelle Nachrichten zu den Themen Heizölpreise Hamburg und Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag um -1,23 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 47 US-Dollar gefallen. Die US-Energy Information Administration (EIA) geht in einer jüngsten Veröffentlichung davon aus, dass die Schieferölförderung im September um 117.000 Barrel pro Tag höher liegen wird als im August und damit auf etwa 6,15 Mio. Barrel pro Tag steigt. Die US-Ölproduktion befindet sich daher weiter im Aufwind und boomt zur Zeit. Hinzu kommt, dass die Anzahl der gebohrten aber noch nicht erschlossenen Quellen im Juli um +208 Anlagen zum Vormonat gestiegen ist. Damit gibt es bereits insgesamz über 7.000 Ölquellen, die darauf warten in Betrieb genommen zu werden und Potenzial für weitere Produktionssteigerungen bringen.

Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis noch unverändert oberhalb der Marke von insgesamt 47 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 47,61 US-Dollar. Das waren nur +0,02 US-Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 47,59 US-Dollar) in New York.

Marktteilnehmer werden in den kommenden Monaten darauf achten, ob sich die Quotentreue der OPEC wie angekündigt wieder verbessert, oder die Anzahl der Abweichler zunimmt. Je näher das Ende einer koordinierten Produktionskürzung kommt, desto stärker neigen die beteiligten Länder dazu von den Vorgaben abzuweichen, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Dies verhindert, dass die Preise momentan deutlich und dauerhaft über die 50 US-Dollar-Marke steigen, denn wenn das Produktionsabkommen im nächsten Jahr ausläuft, drängen große Mengen Rohöl zurück auf den Markt, womit eine erneute Überversorgung droht.

Ausblick - Ölpreisprognose
Eine Umfrage unter 15 Investmentbanken von Ende Juli hat ergeben, dass diese die Ölsorten WTI und Brent schwächer als zuletzt einschätzen. Die Experten schätzen den Durchschnittspreis für Brent 2017 demnach nun bei 53 US-Dollar ein, was -2 US-Dollar weniger als bei der Umfrage im Vormonat ist. WTI wird mit 51 US-Dollar ebenfalls um einen Dollar niedriger als bei der letzten Umfrage eingeordnet. Die Umfrage unter Investmentbanken wurde damit im dritten Monat in Folge nach unten korrigiert, obwohl die Ölpreise im Juli zulegten. Investoren bleiben demnach offenbar skeptisch, dass es der OPEC tatsächlich gelingen wird das globale Ölangebot derart stark zu senken, dass auch die Ölbestände nachhaltig abnehmen.

Im Juni und Juli sah der Markt eine Serie Preisprognosen die nach unten korrigiert wurden. Nun passte auch die Investmentbank RBC Capital am 20.07.17 ihre Einschätzung an. Die Experten der Bank hatten den Durchschnittspreis für die US-Ölsorte WTI in 2017 zuletzt noch bei 54,50 US-Dollar gesehen. Dies korrigierte man nun auf 48,47 US-Dollar nach unten. Für das kommende Jahr nahm man ebenfalls eine Korrektur vor und hat die eigene Prognose von 60 auf 50 US-Dollar gesenkt. Die europäische Ölsorte Brent wird weiter etwas teurer als WTI gesehen aber auch hier korrigierten die Experten ihre Erwartung natürlich nach unten. Statt 57,27 US-Dollar erwartet man als Durchschnittspreis für 2017 nun ein Preisniveau von 51,19 US-Dollar, also +2,72 Dollar teurer als WTI. Für 2018 wird die europäische Referenzsorte nun bei 53,19 US-Dollar erwartet und damit -10,20 US-Dollar niedriger als bei der letzten Einschätzung. Als Begründung für die Neueinschätzung führen die Analysten das weiter anhaltend umfangreiche Ölangebot ins Feld, das die Marktteilnehmer wahrscheinlich noch bis 2019 beschäftigen wird. Von daher wird WTI auch nach 2018 vermutlich weiter in einer Spanne von 45 bis 55 US-Dollar handeln, so das Fazit von RBC Capital.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Probleme am Sharara Ölfeld in Libyen
+ Säbelrasseln mit Nordkorea potenziell bullish
+ Exportkürzungen durch Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate und Kuwait
+ Abschaltung der Nembe Creek Pipeline in Nigeria und Transniger Pipeline
+ OPEC verlängert Produktionskürzungen um 9 Monate

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Prognose über steigende Ölproduktion in den USA
- Absehbares Ende der starken Sommernachfrage (Reiseverkehr)
- US-Ölunternehmen hedgen (Preissicherung) sich bei 50 US-Dollar ab
- Exporte von OPEC und Russland erreichen Jahreshochs
- OPEC-Produktion im Juli gestiegen und OPEC-Quotentreue gesunken
- Russland spricht sich gegen weitere Produktionskürzungen aus

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.