Heizölpreise fallen in Hamburg am 15.10.18 um ca. € -0,36 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -0,36 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 78,42 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.352,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
15.10.2018 78,42 € pro 100 Ltr. 2.352,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,36 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche um +0,37 US-Dollar angestiegen und notierte damit vor dem Wochenende über der Marke von 71 US-Dollar. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis nur etwas fester und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 71 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 71,50 US-Dollar. Das waren nur +0,16 US-Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 71,34 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Spannungen zwischen Saudi-Arabien und USA
+ Iranische Ölexporte auf 1,1 Mio. Barrel pro Tag gesunken
+ China importiert kein Rohöl mehr aus den USA
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Iran droht mit Störungen des Schiffsverkehrs in der Strasse von Hormuz
+ Internationale Energieagentur prognostiziert eine knappe Marktlage zum Jahresende
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Bearishe Monatsreports von EIA, IEA und OPEC
- USA zeigen sich gesprächsbereit bezgl. Ausnahmenregelung bei Sanktionen gegen Iran
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China eskaliert weiter

Marktlage
Nachdem bereits die Energy Information Administration (EIA) in ihrem jüngst veröffentlichten Monatsreport die Ölnachfrage nach unten korrigiert hatte, folgte gestern auch die OPEC mit einer entsprechenden Nachbesserung in ihrem Bericht. Im Vergleich zur letzten Schätzung geht das Kartell für 2018 nun von einer um -80.000 Barrel pro Tag (B/T) gesenkten Nachfrage aus und sieht auch in 2019 den Ölbedarf um -50.000 B/T niedriger. Der Rückgang war hauptsächlich das Ergebnis eines sich verlangsamenden Wirtschaftswachstums in Europa und Asien sowie von Schwellen- und Entwicklungsländern, die derzeit mit schwachen Währungen zu kämpfen haben. Der Produktionsrückgang des Irans konnte im September von der OPEC und Russland mehr als kompensiert werden. Auch wenn die iranische Ölförderung um -150.000 B/T abnahm, so stieg die Produktion des Kartells um +132.000 B/T auf insgesamt 32,76 Mio. B/T. Aus Russland kamen im letzten Monat noch einmal weitere +150.000 B/T dazu, sodass die Versorgungslage insgesamt zugenommen hat. Die OPEC korrigiert mit dem Monatsreport gleichzeitig auch die Produktionserwartung der Nicht-OPEC Länder für 2018 und 2019 um jeweils ca. +0,2 Mio. B/T nach oben, sodass entsprechend weniger Öl von der OPEC benötigt wird. Der Bericht der OPEC ist klar bearish zu bewerten, da er zeigt, dass das Kartell die Versorgungslage 2018 und 2019 nicht mehr ganz so skeptisch wie zuletzt einschätzt.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
03.10.18 - Analysten sehen die Marktlage und vor allem die Stimmung unter den Marktteilnehmern momentan überwiegend bullish. Als Hauptursache gelten seit Monaten die US-Sanktionen gegen den Iran, die früher und stärker als erwartet ihre Wirkung zeigen. Verstärkt wurde dies noch durch den Eindruck, dass die OPEC nicht genug unternehme, um die Versorgungsrückgäng aufzufangen, so Analyst Warren Patterson von der ING. Entsprechend hat man die Bank die eigene Ölpreisprognose für die Ölsorte Brent für das letzte Quartal 2018 nun von 75 um +10 auf nun insgesamt 85 US-Dollar nach oben korrigiert. Auch bei UBS Wealth Management geht man von weiter anziehenden Preisen im vierten Quartal aus. Rohöl könnte in den kommenden Monaten dann sogar wieder auf bis zu 100 US-Dollar ansteigen. Denn selbst wenn Saudi-Arabien seine Ölproduktion erhöht, nimmt die Reservekapazität im gleichen Atemzug ab. Einen unaufhörlichen Preisanstieg erwartet man aber anscheinend nicht, denn der Handelskrieg zwischen USA und China sowie das schwächere Wirtschaftswachstum und letztlich auch die hohen Preise selbst, werden das Ölnachfragewachstum negativ beeinflussen. In 2019 sei daher damit zu rechnen, dass das Abwärtsrisiko an den Ölbörsen wieder zunimmt und die Ölpreise fallen. Caroline Bain, von Capital Economics, glaubt, dass das Angebot der OPEC und Nicht-OPEC Länder den Rückgang der iranischen Ölförderung letztlich auffangen werden. Mit der Erwartung eines schwächeren Ölnachfragewachstums und einem schwächeren BIP Wachstums sei man sogar relativ zuversichtlich, was die Versorgungslage angeht. Die Ölpreise werden demnach kurzfristig weiter steigen, Ende kommenden Jahres aber wahrscheinlich wieder auf 60 US-Dollar fallen, so ihr Fazit.

25.09.18 - Zuletzt haben sich Marktteilnehmer und Analysten bei ihren Ölpreisprognosen vorwiegend bullish geäußert. JP Morgan hält einen Anstieg auf 90 US-Dollar für wahrscheinlich, während man bei Mercuria und Trafigura sogar schon die 100 US-Dollar nicht ausschließt. Daraufhin wurden in dieser Woche viele Optionen gehandelt, mit denen die Marktteilnehmer bei Preisanstiegen auf über 100 und zum Teil sogar erst ab 110 US-Dollar Profit machen. Das Handelsvolumen bei den sog. Long-Positionen nahm deutlich zu und hat auch die Futures an den Börsen mit nach oben gezogen. Die Analysten bei Goldman Sachs treten nun aber auf die Bremse. Ganz so schnell wird es aus ihrer Sicht nicht gehen. Russland und die OPEC werden den Ausfall der Rohölexporte aus dem Iran kompensieren. Zwar wird die Reservekapazität dann abnehmen und so für eine feste Tendenz sorgen, für einen bedeutenden Ausbruch nach oben reicht dies jedoch nicht. Dies sei erst dann möglich, wenn neben den Iran Sanktionen weitere Probleme auf der Angebotsseite entstehen. Zudem würde jeder starke Preisanstieg in diesem Herbst die Regierung Trump vermutlich dazu veranlassen, strategische Reserven freizugeben. Wegen der Kongresswahlen will man Preisanstiege, mitverursacht durch Trumps Außenpolitik gegenüber dem Iran, vermeiden. Im Ergebnis rechnet man bei Goldman Sachs damit, dass sich die Ölsorte Brent zum Jahresende wieder zurück in die Handelsspanne von 70 bis 80 US-Dollar bewegen und sich schließlich auf diesem Niveau stabilisieren wird, so das Fazit der Analysten.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.