Heizölpreise steigen in Hamburg am 26.10.18 um ca. € +1,19 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +1,19 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Öl-Lagergebiet) kostet heute EUR 79,96 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.408,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Heizölpreis für Hamburg (PLZ 21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
26.10.18 79,96 € pro 100 Ltr. 2.399,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +1,19 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag nach Meldung eines Importstopps von iranischem Öl durch chinesische Unternehmen um +0,51 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 67 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und und oberhalb der Marke von insgesamt 66 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 66,72 US-Dollar. Das waren -0,61 US-Dollar je Barrel weniger als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 67,33 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ China reduziert Ölimporte aus dem Iran
+ OPEC hat Probleme mit Produktionssteigerung
+ Spannungen zwischen Saudi-Arabien und USA mit ersten Sanktionen gegen die Saudis
+ China importiert kein Rohöl mehr aus den USA
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Iran droht mit Störungen des Schiffsverkehrs in der Strasse von Hormuz
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Bearishe Monatsreports von EIA, IEA und OPEC
- USA zeigen sich gesprächsbereit bezgl. Ausnahmenregelung bei Sanktionen gegen Iran
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China eskaliert weiter
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern

Marktlage
Die Sanktionen gegen den Iran werden in weniger als zwei Wochen noch einmal erheblich verschärft, womit sich das Angebot in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich nicht verbessern wird. Ausgleichende Mengen aus Saudi-Arabien, Russland und anderen Ländern werden zwar erwartet, dies reduziert jedoch gleichzeitig die verfügbare Reservekapazität, womit die Märkte anfälliger für weitere Produktionsausfälle werden und eine Risikoprämie eingepreist wird. Kurzfristig hat sich der Fokus der Marktteilnehmer von dieser Thematik nun allerdings entfernt. Die Ölpreise sind vergleichsweise hoch, die Wartungsarbeiten an Raffinerien in den USA und anderen Ländern reduzieren den Rohölbedarf, während die Wirtschaft in Entwicklung- und Schwellenländer angeschlagen ist. Diese Regionen treffen die hohen Ölpreise doppelt hart, denn die Währungen in vielen dieser Länder werten gegenüber dem festen US-Dollar derzeit ab, was das in US-Dollar gehandelte Öl zusätzlich verteuert. Deren Ölnachfrage macht für gewöhnlich einen Großteil des globalen Ölnachfragewachstums aus, weshalb diese Schwäche zu Korrekturen in den jüngsten Nachfrageprognosen geführt hat. Nachdem die EIA, IEA und OPEC in ihren Monatsreports vor zwei Wochen die Nachfrageerwartungen gesenkt hatten, gibt es immer mehr Analysten, die diese Problematik thematisieren. Bei Morgan Stanley hält man daher eine kurzfristige Preisschwäche für möglich, bevor sich die langfristig bullishen Faktoren durchsetzen. Die IEA schätzt das Nachfragewachstum in 2019 nun „nur“ noch auf 1,4 Mio. Barrel pro Tag (B/T), während die UBS im kommenden Jahr sogar nur von einer Bedarfssteigerung von 1,2 Mio. B/T ausgeht.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
24.10.18 - Analyst Andrew Sheets, von Morgan Stanley, sieht mehrere entscheidende Faktoren, die die Preisentwicklung am Ölmarkt in der kommenden Zeit beeinflussen werden. Zu allererst sei die Versorgungslage derzeit sehr knapp, und das obwohl Saudi-Arabien seine Ölproduktion bereits stark angehoben habe. Dies habe die verfügbare Reservekapazität auf ein historisch niedriges Niveau reduziert, was man mit Sorge beobachte. Letztlich werde diese Konstellation den Ölpreis Mitte des kommenden Jahres 2019 vermutlich auf 95 US-Dollar treiben, so Sheets. Kurzfristig sei man aber vor allem wegen der Nachfrageentwicklung besorgt. Öl wird durch die Abwertung von Währungen in Schwellen- und Entwicklungsländern sehr schnell sehr viel teurer. Zudem befinde man sich gerade in einer Zeit, in der die globale Rohölnachfrage durch saisonale Effekte wie beispielsweise Wartungsarbeiten an Raffinerien nachlasse. Von daher könne es durchaus möglich sein, dass der Ölpreis kurzfristig nachgebe, wenngleich der langfristige Trend auf festere Preisniveaus hindeute.

03.10.18 - Analysten sehen die Marktlage und vor allem die Stimmung unter den Marktteilnehmern momentan überwiegend bullish. Als Hauptursache gelten seit Monaten die US-Sanktionen gegen den Iran, die früher und stärker als erwartet ihre Wirkung zeigen. Verstärkt wurde dies noch durch den Eindruck, dass die OPEC nicht genug unternehme, um die Versorgungsrückgäng aufzufangen, so Analyst Warren Patterson von der ING. Entsprechend hat man die Bank die eigene Ölpreisprognose für die Ölsorte Brent für das letzte Quartal 2018 nun von 75 um +10 auf nun insgesamt 85 US-Dollar nach oben korrigiert. Auch bei UBS Wealth Management geht man von weiter anziehenden Preisen im vierten Quartal aus. Rohöl könnte in den kommenden Monaten dann sogar wieder auf bis zu 100 US-Dollar ansteigen. Denn selbst wenn Saudi-Arabien seine Ölproduktion erhöht, nimmt die Reservekapazität im gleichen Atemzug ab. Einen unaufhörlichen Preisanstieg erwartet man aber anscheinend nicht, denn der Handelskrieg zwischen USA und China sowie das schwächere Wirtschaftswachstum und letztlich auch die hohen Preise selbst, werden das Ölnachfragewachstum negativ beeinflussen. In 2019 sei daher damit zu rechnen, dass das Abwärtsrisiko an den Ölbörsen wieder zunimmt und die Ölpreise fallen. Caroline Bain, von Capital Economics, glaubt, dass das Angebot der OPEC und Nicht-OPEC Länder den Rückgang der iranischen Ölförderung letztlich auffangen werden. Mit der Erwartung eines schwächeren Ölnachfragewachstums und einem schwächeren BIP Wachstums sei man sogar relativ zuversichtlich, was die Versorgungslage angeht. Die Ölpreise werden demnach kurzfristig weiter steigen, Ende kommenden Jahres aber wahrscheinlich wieder auf 60 US-Dollar fallen, so ihr Fazit.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.