↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 02.11.18 um ca. € -1,25 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -1,25 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 79,15 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.375,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
02.11.18 79,15 € pro 100 Ltr. 2.375,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,25 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag nach Meldungen über eine Rekordförderung an Rohöl in den USA und einer Produktionssteigerung in Libyen um -1,62 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 63 US-Dollar gefallen. Für zusätzliche Gewinnmitnahmen am Nachmittag sorgte dann auch ein Bericht, wonach Indien und Südkorea anscheinend Ausnahmeregelungen zu den US-Sanktionen gegen den Iran erhalten werden. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 63 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 63,57 US-Dollar. Das waren nur -0,12 US-Dollar je Barrel weniger als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 65,69 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte verschärft sanktionieren
+ China reduziert Ölimporte aus dem Iran
+ OPEC hat Probleme mit Produktionssteigerung
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- USA erteilen Ausnahmeregelungen zu Iran Sanktionen
- USA steigern Rohölförderung auf Rekordniveau
- OPEC-Förderung auf 2-Jahreshoch
- Produktionssteigerung in Libyen
- Saudi-Arabien und Kuwait nehmen Ölfelder mit +0,5 Mio. B/T in Betrieb
- US-Regierung droht laut Agenturbericht mit Zollhammer auf sämtliche chinesischen Waren
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China
- Rußland hat weitere Produktionskapazitäten
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern

Marktlage
Von den Ängsten einer knapper werdenden Versorgungslage ist derzeit wenig zu spüren. Zuletzt überwogen die bearishen Meldungen am Markt, sodass sich im Oktober ein starker Abwärtstrend etablierte, der sich, trotz ernst zu nehmender Aufwärtstests, aktuell weiter behaupten kann. Zunächst war es das schwächelnde globale Wirtschaftswachstum und die zunehmenden Importzölle, die für eine pessimistischere Ölnachfrage sorgte. Korrekturen bei den Monatsreports von EIA, IEA und OPEC waren die Folge und leiteten die Abwärtsbewegung Anfang Oktober ein. Aktuell wird der Verkaufsdruck aber auch von Angebotsseite begünstigt. Die Schieferölförderung in den USA wurde wohl wieder einmal massiv unterschätzt. Der Produktionsreport der EIA hat gezeigt, dass die tatsächliche US-Rohölförderung im August die bisherigen Prognosen um rund +0,3 Mio. Barrel pro Tag (B/T) übertrifft, womit man Russland in diesem Monat als größten Ölproduzenten der Welt abgelöst hat. Bei den letzten Bestandsdaten des Department of Energy wurde die aktuelle Förderung bei 11,2 Mio. B/T gesehen. Sollte die nun festgestellte Abweichung noch immer bestehen, könnte die tatsächliche Förderung bei 11,5 Mio. B/T liegen. Neben den USA fördern aber auch Russland und Saudi-Arabien auf Rekordniveaus. Die Förderung in Libyen hat sich aktuell oberhalb von 1,25 Mio. B/T stabilisiert und das Ölförderland plant in absehbarer Zeit noch mehr produzieren zu wollen. Laut einer Umfrage von Reuters förderte die OPEC im Oktober insgesamt 33,31 Mio. B/T und damit so viel wie seit Dezember 2016 nicht mehr. Produktionsausfälle im Iran und in Venezuela konnten bisher also offenbar mehr als ausgeglichen werden. Generell geht man davon aus, dass die verschärften Sanktionen gegen den Iran die Verfügbarkeit noch einmal deutlich reduzieren werden. Um wie viel die Exporte sinken werden ist noch nicht ganz klar. Die bisherigen Rückgänge werden auf 0,8 bis 1,1 Mio. B/T geschätzt, während die Produktion weniger stark abgenommen hat, da der Iran einen großen Anteil der Rohölförderung einlagert. Ab dem 04. November werden die Exporte dann weiter nachgeben, doch mit den zusätzlichen Mengen der OPEC, Russland und USA, kann dies vermutlich abgefangen werden. Entlastung bringen auch die Ausnahmeregelungen, die die USA nun erteilen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
02.11.18 - Laut einer vom Wall Street Journal monatlich durchgeführten Umfrage unter mehreren Großbanken gingen die Experten zuletzt davon aus, dass die Ölpreise im laufenden Jahr im Durchschnitt etwas höher sein werden, als bislang erwartet. Sowohl für europäische Ölsorte Brent als auch für die US-Rohölsorte WTI wurden die Ölpreisprognosen in der Umfrage von Oktober angehoben. Die Analysten der 11 Großbanken, die an der Umfrage im Oktober teilnahmen, rechnen mittlerweile bei Brent für das laufende Jahr von einem Durchschnittspreis von 75 US-Dollar pro Barrel. Dies ist etwa +2 US-Dollar pro Barrel mehr als das, was man noch im September erwartet hatte. Die Prognosen für die amerikanische Rohölsorte WTI wurden um +1 US-Dollar pro Barrel auf nun 68 US-Dollar pro Barrel nach oben korrigiert. Die Experten begründen die höheren Preisprognosen mit den Angebotsausfällen, die nach dem Inkrafttreten weiterer US-Sanktionen gegen den Iran (Anfang November) zu erwarten sind. Zwar konnten die bisherigen Ausfälle durch Produktionssteigerungen in den USA, Rußland und einigen OPEC-Ländern, vor allem Saudi-Arabien, kompensiert werden. Die Faktoren, die die Preise in den vergangenen Monaten gestützt hätten, seien jedoch immer noch vorhanden, so Martijn Rats von Morgan Stanley. Sowohl die Bestände als auch die Reservekapazität sind im historischen Vergleich niedrig, weswegen es am Ölmarkt nur einen kleinen Puffer gebe, und die Ölexporte Irans werden wahrscheinlich weiter sinken, sobald die US-Sanktionen greifen, erklärt Rats, der selbst davon ausgeht, dass der Brent-Preis bis Ende des Jahres erneut auf 85 US-Dollar pro Barrel steigen werde. Für das kommende Jahr rechnen die Experten der Umfrage zufolge im Schnitt mit einem Preis von mehr als 77 US-Dollar pro Barrel Brent und etwa 71 US-Dollar pro Barrel WTI.

01.11.18 - Die Experten bei Goldman Sachs sehen am Markt keine große Entspannung und gehen davon aus, dass die Ölpreise bis zum Jahresende noch einmal anziehen werden. Die Analysten behalten ihre bisherige Preisprognose für die europäische Ölsorte Brent von 80 US-Dollar zum Jahresende unverändert bei. Letztendlich werden die Rohölexporte des Iran weiter abnehmen, sobald die Sanktionen ab dem 04.11.18 gegen das Land verschärft werden. Die Reservekapazitäten der OPEC werden somit weiter sinken, sodass man nicht mit einer besonderen Entlastung bei den Preisen rechnet. Im Oktober seien die Preise zwar wegen Sorgen über das Ölnachfragewachstum sowie der reduzierten Angst vor Engpässen durch die Iransanktionen gesunken.

24.10.18 - Analyst Andrew Sheets, von Morgan Stanley, sieht mehrere entscheidende Faktoren, die die Preisentwicklung am Ölmarkt in der kommenden Zeit beeinflussen werden. Zu allererst sei die Versorgungslage derzeit sehr knapp, und das obwohl Saudi-Arabien seine Ölproduktion bereits stark angehoben habe. Dies habe die verfügbare Reservekapazität auf ein historisch niedriges Niveau reduziert, was man mit Sorge beobachte. Letztlich werde diese Konstellation den Ölpreis Mitte des kommenden Jahres 2019 vermutlich auf 95 US-Dollar treiben, so Sheets. Kurzfristig sei man aber vor allem wegen der Nachfrageentwicklung besorgt. Öl wird durch die Abwertung von Währungen in Schwellen- und Entwicklungsländern sehr schnell sehr viel teurer. Zudem befinde man sich gerade in einer Zeit, in der die globale Rohölnachfrage durch saisonale Effekte wie beispielsweise Wartungsarbeiten an Raffinerien nachlasse. Von daher könne es durchaus möglich sein, dass der Ölpreis kurzfristig nachgebe, wenngleich der langfristige Trend auf festere Preisniveaus hindeute.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.