↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 06.11.18 um ca. € +0,42 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € +0,42 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 78,44 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.353,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
06.11.18 78,44 € pro 100 Ltr. 2.353,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,42 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Montag nahezu unverändert und damit weiter oberhalb der Marke von rund 63 US-Dollar. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur ein kleines Minus in Höhe von -0,04 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis etwas leichter und unterhalb der Marke von insgesamt 63 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 62,89 US-Dollar. Das waren -0,21 US-Dollar je Barrel weniger als am Montagabend (Schlusskurs: 63,10 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Verschärfte US-Sanktionen gegen den Iran gelten seit dem 04.11.2018
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Russische und US-amerikanische Ölförderung auf Rekordhoch
- OPEC-Förderung auf 2-Jahreshoch
- USA erteilen Ausnahmeregelungen zu Iran Sanktionen
- Produktionssteigerung in Libyen
- Saudi-Arabien und Kuwait nehmen Ölfelder mit +0,5 Mio. B/T in Betrieb
- US-Regierung droht laut Agenturbericht mit Zollhammer auf sämtliche chinesischen Waren
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern

Marktlage
Die USA haben acht Ländern eine Ausnahmegenehmigung für Importe von iranischen Rohöl erteilt. Für die Marktteilnehmer sicherlich etwas überraschend, hatte die US Regierung doch zunächst immer versucht den Anschein zu erwecken, dass es nur wenige Ausnahmen geben wird. Vermutlich steht die Milde auch im Zusammenhang mit den US-Wahlen in dieser Woche, vor denen Trump die Ölpreise und damit auch die Spritpreise nicht zu stark steigen lassen will. Zusammen mit den Rekordfördermengen aus den USA, Saudi-Arabien und Russland werden die befürchteten Engpässe nun in den Hintergrund gedrängt. Für die kurz bis mittelfristige Preisentwicklung bis zum Jahresende kommt es nun darauf an, wie stark die USA ihre Sanktionen gegen den Iran durchsetzen und ob es noch andere Ausfälle im Angebot geben wird. Denn auch wenn die Förderung hoch ist, so ist die Reservekapazität gleichzeitig gesunken, womit man auf Ausfälle kaum mehr reagieren kann. Was die langfristige Versorgungslage angeht, blicken die meisten Analysten hingegen optimistisch in die Zukunft. Es wird von einer immer weiter steigenden Ölförderung sowohl von OPEC als auch nicht OPEC Ländern berichtet. Die Rapidan Energy Group rechnet daher in 2019 mit einem Angebotswachstum von +2,5 Mio. Barrel pro Tag (B/T) während das Nachfragewachstum von der Internationalen Energieagentur (IEA) lediglich auf +1,4 Mio. B/T geschätzt wird. Selbst wenn es im Jahresendspurt eventuell noch einmal zu einer Preisrallye kommen sollte, so gilt die Versorgungslage im kommenden Jahr damit als komfortabel. Bob McNally, von der Rapidan Energy Group, sieht auf den Markt im kommenden Jahr einen "Angebots-Tsunami" zurollen, der eine starke Überversorgung herbeiführen werde. Und dabei habe man noch nicht einmal die Abwärtsrisiken des Nachfragewachstums berücksichtigt. Der Vorstandsvorsitzende der Vitol, Russell Hardy, drückt sich etwas verhaltener aus. Den Preis für die Ölsorte Brent schätzt er für 2019 eher zwischen 65 bis 70 US-Dollar statt zwischen 85 bis 90 US-Dollar ein. Und selbst bei Goldman Sachs hält man die 60 US-Dollar in den nächsten zwei Jahren wieder für möglich. Zu stark werden die Preise aber wohl nicht fallen, denn dann droht wieder eine Produktionskürzung der OPEC.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
02.11.18 - Laut einer vom Wall Street Journal monatlich durchgeführten Umfrage unter mehreren Großbanken gingen die Experten zuletzt davon aus, dass die Ölpreise im laufenden Jahr im Durchschnitt etwas höher sein werden, als bislang erwartet. Sowohl für europäische Ölsorte Brent als auch für die US-Rohölsorte WTI wurden die Ölpreisprognosen in der Umfrage von Oktober angehoben. Die Analysten der 11 Großbanken, die an der Umfrage im Oktober teilnahmen, rechnen mittlerweile bei Brent für das laufende Jahr von einem Durchschnittspreis von 75 US-Dollar pro Barrel. Dies ist etwa +2 US-Dollar pro Barrel mehr als das, was man noch im September erwartet hatte. Die Prognosen für die amerikanische Rohölsorte WTI wurden um +1 US-Dollar pro Barrel auf nun 68 US-Dollar pro Barrel nach oben korrigiert. Die Experten begründen die höheren Preisprognosen mit den Angebotsausfällen, die nach dem Inkrafttreten weiterer US-Sanktionen gegen den Iran (Anfang November) zu erwarten sind. Zwar konnten die bisherigen Ausfälle durch Produktionssteigerungen in den USA, Rußland und einigen OPEC-Ländern, vor allem Saudi-Arabien, kompensiert werden. Die Faktoren, die die Preise in den vergangenen Monaten gestützt hätten, seien jedoch immer noch vorhanden, so Martijn Rats von Morgan Stanley. Sowohl die Bestände als auch die Reservekapazität sind im historischen Vergleich niedrig, weswegen es am Ölmarkt nur einen kleinen Puffer gebe, und die Ölexporte Irans werden wahrscheinlich weiter sinken, sobald die US-Sanktionen greifen, erklärt Rats, der selbst davon ausgeht, dass der Brent-Preis bis Ende des Jahres erneut auf 85 US-Dollar pro Barrel steigen werde. Für das kommende Jahr rechnen die Experten der Umfrage zufolge im Schnitt mit einem Preis von mehr als 77 US-Dollar pro Barrel Brent und etwa 71 US-Dollar pro Barrel WTI.

01.11.18 - Die Experten bei Goldman Sachs sehen am Markt keine große Entspannung und gehen davon aus, dass die Ölpreise bis zum Jahresende noch einmal anziehen werden. Die Analysten behalten ihre bisherige Preisprognose für die europäische Ölsorte Brent von 80 US-Dollar zum Jahresende unverändert bei. Letztendlich werden die Rohölexporte des Iran weiter abnehmen, sobald die Sanktionen ab dem 04.11.18 gegen das Land verschärft werden. Die Reservekapazitäten der OPEC werden somit weiter sinken, sodass man nicht mit einer besonderen Entlastung bei den Preisen rechnet. Im Oktober seien die Preise zwar wegen Sorgen über das Ölnachfragewachstum sowie der reduzierten Angst vor Engpässen durch die Iransanktionen gesunken.

24.10.18 - Analyst Andrew Sheets, von Morgan Stanley, sieht mehrere entscheidende Faktoren, die die Preisentwicklung am Ölmarkt in der kommenden Zeit beeinflussen werden. Zu allererst sei die Versorgungslage derzeit sehr knapp, und das obwohl Saudi-Arabien seine Ölproduktion bereits stark angehoben habe. Dies habe die verfügbare Reservekapazität auf ein historisch niedriges Niveau reduziert, was man mit Sorge beobachte. Letztlich werde diese Konstellation den Ölpreis Mitte des kommenden Jahres 2019 vermutlich auf 95 US-Dollar treiben, so Sheets. Kurzfristig sei man aber vor allem wegen der Nachfrageentwicklung besorgt. Öl wird durch die Abwertung von Währungen in Schwellen- und Entwicklungsländern sehr schnell sehr viel teurer. Zudem befinde man sich gerade in einer Zeit, in der die globale Rohölnachfrage durch saisonale Effekte wie beispielsweise Wartungsarbeiten an Raffinerien nachlasse. Von daher könne es durchaus möglich sein, dass der Ölpreis kurzfristig nachgebe, wenngleich der langfristige Trend auf festere Preisniveaus hindeute.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.