↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 08.11.18 um ca. € +1,31 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +1,31 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 79,87 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.396,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
08.11.18 79,87 € pro 100 Ltr. 2.396,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +1,31 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bearishen US-Lagerbestandsdaten um -0,54 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 61 US-Dollar zurückgefallen. Gemäß aktuellen Zahlen des Department of Energy nahmen die Rohöl- und Benzinbestände bei einer gestiegenen Raffinerieauslastung zu, während bei den Destillaten (Heizöl und Dieselkraftstoff) Abbauten verzeichnet wurden. Die Rohölproduktion machte in den USA einen überraschend großen Sprung von +0,4 Mio. Barrel pro Tag (B/T) und markiert mit nun insgesamt 11,6 Mio. B/T ein neues Rekordniveau. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis nach einer bullishen Nachrichtenmeldung aus Kreisen der OPEC wieder etwas fester und oberhalb der Marke von insgesamt 62 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 62,15 US-Dollar. Das waren +0,48 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 61,67 US-Dollar) in New York. Am 11. November treffen sich die Mitglieder des Gremiums zur Kontrolle der 2016 zwischen der OPEC und anderen Ölproduzenten vereinbarten Förderkürzungen (JMMC) in Abu Dhabi. Dabei soll Medienberichten zufolge nicht nur, wie üblich, die aktuelle Lage am Ölmarkt und die Umsetzung der vereinbarten Fördervorgaben diskutiert werden, sondern auch die Möglichkeit weiterer Produktionskürzungen im kommenden Jahr. Die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete, dass es zwischen Saudi-Arabien und Russland bereits Gespräche zu diesem Thema gegeben habe.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ OPEC und Rußland erwägen Produktionskürzung für 2019
+ Verschärfte US-Sanktionen gegen den Iran gelten seit dem 04.11.2018
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Zunahme der Rohölvorräte in den USA gem. US-Department of Energy
- Bearisher Monatsreport der Energy Information Administration (EIA)
- Russische und US-amerikanische Ölförderung auf Rekordhoch
- OPEC-Förderung auf 2-Jahreshoch
- USA erteilen Ausnahmeregelungen zu Iran Sanktionen
- Produktionssteigerung in Libyen
- Saudi-Arabien und Kuwait nehmen Ölfelder mit +0,5 Mio. B/T in Betrieb
- US-Regierung droht laut Agenturbericht mit Zollhammer auf sämtliche chinesischen Waren
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern

Marktlage
Das sich die Stimmung am Markt in den letzten Wochen von bullish auf bearish gewandelt hat, zeigt der stabile Abwärtstrend, der sich seit Anfang Oktober herauskristallisiert hat. Statt einer immer knapper werdenden Versorgungslage, wie man sie mit den US-Sanktionen gegen den Iran befürchtet hatte, ergibt sich mit den Entwicklungen der letzten Wochen plötzlich eine relativ komfortable Verfügbarkeit. Die Rohölförderung in den USA wurde erneut wieder erheblich unterschätzt, weshalb die Energy Information Administration (EIA) die Förderprognosen nun erheblich nach oben korrigiert hat. Besonders stark betroffen sind die Produktionsprognosen für die zweite Jahreshälfte 2018. Alleine für Dezember 2018 hat man die erwartete Förderung nun um +0,42 auf insgesamt 11,66 Mio. Barrel pro Tag (B/T) nach oben angepasst. Bei der Nachfrage sieht man durch die globalen Handelsstreitigkeiten der USA, beispielsweise mit China, sowie durch das geschwächte Wirtschaftswachstum und Währungskrisen in Entwicklungsländern größere Probleme als noch in der ersten Jahreshälfte. Entsprechend hat die EIA die Ölpreiserwartungen für die Ölsorte Brent für das laufende Quartal um -5,19 US-Dollar und für das erste Quartal 2019 um -6,00 US-Dollar nach unten korrigiert. Die US-Ölsorte WTI wird nun sogar -6,61 bzw. -11,05 US-Dollar niedriger als bei der letzten Schätzung gesehen. Andere Experten bei Morgan Stanley und FGE haben ebenfalls Korrekturen bei ihren Ölpreisprognosen durchgeführt.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
06.11.18 - In diesem Jahr wurden die Ölpreisprognosen meistens angehoben. Ein gutes Wirtschaftswachstum, eine sich positiv entwickelnde Ölnachfrage sowie die US-Sanktionen gegen den Iran hatten die Preiserwartungen nach oben getrieben. Nun kehrt mit der steigenden Ölförderung der OPEC, USA und Russland sowie mit den umfangreichen Ausnahmeregelungen bei den Iran Sanktionen jedoch ein Umdenken ein. Neben der EIA, die in ihrem aktuellen Monatsreport die Preisprognosen deutlich herabgestuft hat, schätzen auch Investmentbanken und andere Analysten die Preise nun niedriger ein. Morgan Stanley korrigiert seine bisherige Ölpreisprognose für Brent zum aktuellen Jahresende sowie für die erste Jahreshälfte 2019 von 85 auf 77,50 US-Dollar nach unten. Neben den Ausnahmen bei den Iran Sanktionen nennen die Experten vor allem die steigende Ölförderung, der USA, der OPEC Mitglieder im Mittleren Osten sowie in Libyen und Russland als Ursache. Auch die Analysten bei FGE schätzen den Rohölpreis wegen der Sanktionsausnahmen gegen den Iran nun niedriger ein. Das Preisniveau sollte sich in einer Spanne von 70 bis 80 US-Dollar stabilisieren, während Ausreißer nach oben bei rund 85 US-Dollar und nach unten bei etwa 65 US-Dollar limitiert seien.

02.11.18 - Laut einer vom Wall Street Journal monatlich durchgeführten Umfrage unter mehreren Großbanken gingen die Experten zuletzt davon aus, dass die Ölpreise im laufenden Jahr im Durchschnitt etwas höher sein werden, als bislang erwartet. Sowohl für europäische Ölsorte Brent als auch für die US-Rohölsorte WTI wurden die Ölpreisprognosen in der Umfrage von Oktober angehoben. Die Analysten der 11 Großbanken, die an der Umfrage im Oktober teilnahmen, rechnen mittlerweile bei Brent für das laufende Jahr von einem Durchschnittspreis von 75 US-Dollar pro Barrel. Dies ist etwa +2 US-Dollar pro Barrel mehr als das, was man noch im September erwartet hatte. Die Prognosen für die amerikanische Rohölsorte WTI wurden um +1 US-Dollar pro Barrel auf nun 68 US-Dollar pro Barrel nach oben korrigiert. Die Experten begründen die höheren Preisprognosen mit den Angebotsausfällen, die nach dem Inkrafttreten weiterer US-Sanktionen gegen den Iran (Anfang November) zu erwarten sind. Zwar konnten die bisherigen Ausfälle durch Produktionssteigerungen in den USA, Rußland und einigen OPEC-Ländern, vor allem Saudi-Arabien, kompensiert werden. Die Faktoren, die die Preise in den vergangenen Monaten gestützt hätten, seien jedoch immer noch vorhanden, so Martijn Rats von Morgan Stanley. Sowohl die Bestände als auch die Reservekapazität sind im historischen Vergleich niedrig, weswegen es am Ölmarkt nur einen kleinen Puffer gebe, und die Ölexporte Irans werden wahrscheinlich weiter sinken, sobald die US-Sanktionen greifen, erklärt Rats, der selbst davon ausgeht, dass der Brent-Preis bis Ende des Jahres erneut auf 85 US-Dollar pro Barrel steigen werde. Für das kommende Jahr rechnen die Experten der Umfrage zufolge im Schnitt mit einem Preis von mehr als 77 US-Dollar pro Barrel Brent und etwa 71 US-Dollar pro Barrel WTI.

01.11.18 - Die Experten bei Goldman Sachs sehen am Markt keine große Entspannung und gehen davon aus, dass die Ölpreise bis zum Jahresende noch einmal anziehen werden. Die Analysten behalten ihre bisherige Preisprognose für die europäische Ölsorte Brent von 80 US-Dollar zum Jahresende unverändert bei. Letztendlich werden die Rohölexporte des Iran weiter abnehmen, sobald die Sanktionen ab dem 04.11.18 gegen das Land verschärft werden. Die Reservekapazitäten der OPEC werden somit weiter sinken, sodass man nicht mit einer besonderen Entlastung bei den Preisen rechnet. Im Oktober seien die Preise zwar wegen Sorgen über das Ölnachfragewachstum sowie der reduzierten Angst vor Engpässen durch die Iransanktionen gesunken.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.