↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 20.12.18 um ca. € +0,10 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,10 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 63,48 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.904,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,80 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
20.12.18 63,48 € pro 100 Ltr. 1.904,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,10 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von überraschend bullishen Lagerbestandsdaten in den USA um +1,93 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 48 US-Dollar angestiegen. Gemäß aktuellen Daten des Department of Energy haben die Rohöl- sowie Destillatebestände bei einer gestiegenen Raffinerieauslastung abgenommen, während bei den Benzinvorräten Aufbauten gemeldet wurden. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis wieder merklich leichter und oberhalb der Marke von insgesamt 46 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 46,67 US-Dollar. Das waren -1,50 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 48,17 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Fallende Rohöl- Destillatlagerbestände in den USA gem. Department of Energy
+ Russland plant geringere Ölproduktion in 2019
+ Saudi-Arabien kürzt Ölexporte in die USA
+ Libyens Ölförderung um -0,3 Mio. Barrel pro Tag gesunken
+ OPEC+ kürzt Produktion um -1,2 Mio. Barrel pro Tag
+ Kanada kürzt Ölproduktion ab Januar um -325.000 Barrel pro Tag
+ Verschärfte US-Sanktionen gegen den Iran gelten seit dem 04.11.2018

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Russland erreicht im Dezember neues Rekordhoch bei Ölproduktion
- US-Schieferölproduktion soll stark ansteigen
- Iran: ernsthafte Meinungsverschiedenheiten innerhalb der OPEC
- Bearishe Monatsreports von EIA, OPEC und IEA
- Rußland benötigt für Umsetzung der OPEC-Kürzung mehrere Monate
- USA erteilen Ausnahmeregelungen zu Iran Sanktionen

Marktlage
Die Ölpreise an den Börsen scheinen immer weiter zu fallen. Das riesige Buzzard Ölfeld in der Nordsee, dass Ende November abgestellt wurde, fördert nun wieder Rohöl. Russland hat seine Produktion noch einmal auf ein neues Rekordniveau angehoben und in den USA steigen die Rohölbestände kontinuierlich weiter an. Die US-Schieferölproduktion legt auch immer weiter zu und Experten haben in den letzten Monaten ihre Erwartungen für das globale Wirtschaftswachstum mehrfach nach unten korrigiert. Dies spricht für eine Abschwächung des Ölnachfragewachstums, sodass sowohl die OPEC als auch die Internationale Energieagentur (IEA) in ihren Monatsreports Dezember mit einer Überversorgung im kommenden Jahr rechnen – trotz der beschlossenen Förderkürzung. Die Skepsis am Markt ist entsprechend groß, sodass sich derzeit kaum Käufer finden, die auf steigende Ölpreise setzen. Mit all den bearishen Meldungen ist eine Rallye an den Ölbörsen einfach schwierig. Spekulanten halten sich daher im besten Fall zurück oder setzen eben weiter auf sinkende Preise. In Libyen bleibt die Förderung mit dem Force Majeure auf Lieferungen vom Sharara Ölfeld zwar reduziert, eine entscheidende Rolle spielt dies am Markt derzeit allerdings nicht. Das Grundproblem ist die Skepsis, dass die beschlossenen Maßnahmen der OPEC+ Gruppe nicht ausreichen, um die Überversorgung im kommenden Jahr zu verhindern.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
17.12.18 - Viele Experten und Analysten haben sich zuletzt eher skeptisch bezüglich der Preisentwicklung gezeigt, da aus den USA ein enormes Produktionswachstum erwartet wird und sich das Ölnachfragewachstum verlangsamen soll. Die Energy Information Administration (EIA), die Internationale Energieagentur (IEA) und OPEC erwarteten in ihren jüngsten Monatsreports im kommenden Jahr somit ein Überangebot. Die EIA hatte ihre Ölpreispreisprognose für Brent in 2019 um über -10 Dollar auf 61 US-Dollar gesenkt. Aber es gibt auch weiterhin Marktteilnehmer, die mit einer bullishen Preisentwicklung rechnen. Bei Evercore ISI rechnet man in 2019 damit, dass die Ölnachfrage das Angebot übersteigen wird. Die Ölvorräte der USA werden Ende des Jahres einen Verbrauch von noch 37,2 Tage abdecken, statt 38,5 Tage wie bisher. Kombiniert mit steigenden Investmentkosten, wird der Preis für Brent im kommenden Jahr daher nahe bei 70 US-Dollar und in 2020 bei 75 US-Dollar liegen, so die Evercore ISI Prognose.

11.12.18 - Die Experten von Morgan Stanley gehen im Grunde davon aus, dass die beschlossene Kürzung der OPEC ausreichend sein wird, um den Markt in der ersten Jahreshälfte 2019 auszubalancieren. Ende des zweiten Quartal des kommenden Jahres sollte der Preis für die Sorte Brent daher wieder auf 67,50 US-Dollar steigen, was ca. -10 Dollar niedriger als bei der letzten Prognose ist. Viel weiter nach oben wird es für die europäische Rohölsorte dann auch nicht mehr gehen. Produktionskürzungen der OPEC und Nicht-OPEC Länder werden letztendlich die Förderung in anderen Ländern begünstigen, sodass dort die Produktion steigt und diese der OPEC Marktanteile abnehmen werden. Für das Gesamtjahr 2019 sieht man Brent daher bei 68,50 US-Dollar, was ebenfalls -10 US-Dollar niedriger als bei der letzten Schätzung ist.

Ähnlich sieht man es auch bei Goldman Sachs. Die Investmentbank geht von einem ausgeglichenen Markt in der ersten Jahreshälfte 2019 aus. Die iranische Ölproduktion wird durch die US-Sanktionen reduziert und der Mangel an Pipeline Kapazitäten in den USA wird das Produktionswachstum in den US-Schieferölgebieten ausbremsen. Zudem würde das globale Nachfragewachstum 2018 und 2019 unterschätzt. Im letzten Monatsreport der Internationalen Energieagentur wurde der Zuwachs im Verbrauch für 2018 und 2019 bei +1,3 bzw. +1,4 Mio. B/T eingeschätzt. Die Entscheidung der OPEC+ Gruppe sei daher konsistent mit der Prognose, dass Brent wieder in eine sogenannte Backwardation Konstellation kippe und der Spotmarktpreis für das europäische Rohöl letztlich wieder nahe der 70 US-Dollar landen werde, so die Goldman Sachs Analysten. Bei einer Backwardation Konstellation sind die Futures mit einer kürzeren Laufzeit teurer als solche mit einer längeren, was für Börsianer in der Regel für eine knappe Marktlage spricht. Für die zweite Jahreshälfte in 2019 erwartet man dann allerdings einen Produktionsschub in den USA, wenn neue Pipelines in Betrieb genommen werden. Diese werden einen Rückstau in der Ölproduktion auflösen. Auch in Kanada, Brasilien und Norwegen rechnet man dann mit einem stärkeren Wachstum, so die Warnungen bei Goldman Sachs.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.