Heizölpreise steigen in Hamburg am 16.05.18 um ca. € +0,26 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € +0,26 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 72,41 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.172,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
16.05.2018 72,41 € pro 100 Ltr. 2.172,- € für 3.000 Ltr. ↘️ +0,26 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag in einem überwiegend bullischen Nachrichtenumfeld um +0,35 US-Dollar auf die Marke von über 71 US-Dollar angestiegen. Eine hohe Nachfrage, ein knappes Angebot und die Aussicht, dass die Ölproduktion des Iran und Venezuelas sinken dürfte, sorgen für eine bullische Grundstimmung an den Märkten. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und knapp unterhalb der Marke von insgesamt 71 US-Dollar. Am frühen Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 70,98 US-Dollar. Das waren -0,33 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 71,31 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Mit der Entscheidung der USA die Sanktionen gegen den Iran wieder einzuführen, stiegen die Ölpreise zuletzt auf neue 3,5-Jahreshochs. Bisher hält sich der Einfluss auf die physische Verfügbarkeit allerdings in Grenzen, da die USA eine Übergangsfrist von ca. 6 Monaten gewährt haben. Einige Analysten glauben allerdings, dass sich nun eine Konstellation ergibt, mit der die Nordseesölorte Brent auf über 80 US-Dollar, mittel- bis langfristig sogar wieder bis 90 oder 100 (aktuell rund 76) US-Dollar steigen könnte. Der Markt gilt durch die konsequente Produktionskürzung der OPEC derzeit als in etwa ausgeglichen. Die Bestände sind in den letzten Monaten gefallen, was sogar auf ein leichtes Angebotsdefizit hindeutet. Das Ziel der OPEC, die Ölbestände der OECD auf das Durchschnittsniveau der letzten 5 Jahre zu drücken, kann nun also auch bereits als erreicht angesehen werden. Wegen der knappen Marktlage wiegen Angebotsausfälle schwerer als in den vergangenen Jahren, da sie das Gleichgewicht und die physische Verfügbarkeit unmittelbar beeinflussen. Sollte das Ölangebot mit den Sanktionen weiter sinken, sind durchaus noch weitere Aufwärtspotenziale am Markt vorhanden. Doch es werden bereits auch Stimmen am Markt laut, die darauf verweisen, dass die OPEC nun die Produktionskürzungen zurückfahren könnte. Saudi-Arabien hatte jedenfalls angekündigt wegfallende Exporte des Iran zu ersetzen und auch andere Länder dürften bei den momentan höchsten Ölpreisen der letzten 3,5 Jahre erpicht sein, etwas von diesem Anteil ab zu bekommen und den eigenen Marktanteil wieder zu steigern. Die OPEC wird sich am 22. Juni mit anderen Nicht-OPEC Ländern beraten, wie man mit den Produktionskürzungen weiter verfährt. Das Abkommen läuft noch bis Ende des Jahres, doch mit den Sanktionen gegen den Iran könnte man die zweite Jahreshälfte für die Einleitung der Exitstrategie nutzen und die Kürzungen zurückfahren. Wie stark die Sanktionen das Ölangebot des Iran letztlich tatsächlich beeinflussen wird, ist indes weiter unklar. Als sich auch die EU und andere Länder an den Sanktionen beteiligt hatten, förderte der Iran etwa 1 Mio. Barrel pro Tag weniger als aktuell. Doch die EU, China und Russland wollen weiter an dem Atomabkommen festhalten und keine Sanktionen gegen den Iran verhängen, sodass der Einfluss geringer ausfallen wird. Inwiefern es der EU jedoch gelingt die eigenen Unternehmen gegen die US Sanktionen abzuschirmen, bleibt noch offen.

Ölpreisprognose
Die niederländische Großbank ING hat angesichts der jüngsten Entwicklungen ihre Preisprognosen für die Rohölsorten Brent und WTI deutlich nach oben angepasst. Die geopolitischen Risiken hätten deutlich zugenommen und die fundamentale Entwicklung im Markt sei bullish. Brent kletterte damit auf über 70 US-Dollar, weshalb man nun als Konsequenz auch die eigenen Preisprognosen deutlich anpasse. Im Jahresdurchschnitt 2018 sehen die ING Analysten Brent nun bei 66,50 US-Dollar, was eine deutliche Korrektur um +6,25 US-Dollar nach oben entspricht. Auch bei der Sorte WTI sieht man den Durchschnittspreis nun bei 62,50 US-Dollar, nachdem man die Rohölsorte zuletzt noch bei 57,75 US-Dollar erwartete. Für beide Rohölsorten ist dies eine Aufwärtskorrektur um etwa 10 Prozent. Im kommenden Jahr hingegen gehen die Analysten der Bank davon aus, dass die Preise wieder unter diesen Niveaus liegen werden. Die US-Rohölförderung ist seit Mitte 2016 jedes Quartal gestiegen und hat neue Rekordhochs erreicht. Diese Entwicklung werde sich nach Ansicht der ING weiter fortsetzen und damit auch die Preisniveaus in 2019 wieder belasten.

Geht es nach JPMorgan Analyst, John Normand, könnte die Ölsorte Brent in den kommenden Monaten noch auf 80 US-Dollar ansteigen. Dieses Szenario sieht er vor allem dann gegeben, wenn es im Falle des Iran neue Sanktionen geben wird. Der Krieg in Syrien hat die Wahrscheinlichkeit dafür sicher nicht gemindert, denn der Iran unterstützt die Assad Regierung, die USA jedoch die Opposition. Trump hatte schon im Wahlkampf angekündigt die Sanktionen gegen den Iran wieder zu verstärken, da er den Atomdeal als schlecht für die USA einstuft. Sollte es zu Sanktionen durch die USA kommen, könnte dies eine Spirale lostreten. Zwar importieren die USA kein iranisches Rohöl, sollte der Iran als Reaktion auf die Sanktionen jedoch aus dem Atomabkommen aussteigen, dann dürften auch wieder Sanktionen anderer Länder folgen. Auch haben die USA die Möglichkeit den Handel mit iranischen Öl indirekt zu erschweren. Maßnahmen in diese Richtung würden die Rohölexporte aus dem Iran sicherlich reduzieren, sodass die Versorgungslage knapper wird. Und das stützt in der Regel bekanntlich die Preisniveaus.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Bullisher Monatsreport der OPEC
+ Militärische Scharmützel zwischen Iran und Israel
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Zunahme von Rohöllagerbeständen in den USA gem. American Petroleum Institute
- Ölförderung in den USA wird im Mai und Juni weiter kräftig zulegen
- Aktive Ölbohranlangen in den USA um +10 mit nun 844 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- Russland fördert mehr Rohöl als mit OPEC vereinbart
- Strafzölle im Handelsstreit zwischen China und USA könnten Nachfrage nach Öl dämpfen

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.