Heizölpreise fallen in Hamburg am 23.05.18 um ca. € -0,06 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -0,06 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 73,66 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.210,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
23.05.2018 73,66 € pro 100 Ltr. 2.210,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,06 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Dienstag in einem relativ volatilen Handel mit anfänglichen Kurszuwächsen im Umfeld von geopolitischen Spannungen gegen Tagesende aufgrund von Gewinnmitnahmen nahezu unverändert über der Marke von 72 US-Dollar. Gegen Ende des Tages verbuchte der Ölpreis nur ein hauchdünnes Minus in Höhe von -0,04 US-Dollar je Barrel.  Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis etwas leichter bei der Marke von rund 72 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 71,97 US-Dollar. Das waren -0,23 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 72,20 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Die USA werden die Sanktionen gegen den Iran verschärfen und wollen auch Unternehmen der Eurozone ins Visier nehmen, sollten diese weiter Geschäfte mit dem Iran abwickeln, die gegen die Vorgaben der USA verstoßen. Die EU hält zwar mit einem sog. "Blocking Statut" dagegen, dass es den Unternehmen verbietet ihre Geschäfte im Iran abzubrechen, doch die Wirksamkeit darf angezweifelt werden. Die USA sitzen vermutlich am längeren Hebel, was der Fall Total zeigt. Der Konzern hatte bereits angekündigt einen Rückzug aus seinem Milliarden Dollar Projekt aus dem Iran zu prüfen. Die iranische Führung will mit der EU an dem bisherigen Atomabkommen festhalten, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es der EU gelingt die Sanktionen der USA auszugleichen. Experten gehen davon aus, dass die Ölexporte im Jahresverlauf nachlassen und schließlich deutlich sinken. Auch in Venezuela ist mit einem weiteren Einbruch der Ölproduktion zu rechnen. Laut Energy Information Administration (EIA) nahm die Förderung des Landes von Januar bis April um -130.000 Barrel pro Tag ab. Bis Jahresende könnten die Produktion um mehrere 100.000 Barrel pro Tag abnehmen und damit das globale Angebot weiter verknappen, so die Einschätzung. Zusammen mit dem erwarteten Problemen bei den Ölexporten des Iran, wird die Versorgungslage weiter unter Druck geraten und die Ölpreise generell stützen.

Die zuletzt hohen Ölpreise könnten von den Marktteilnehmern aber auch vermehrt zu Gewinnmitnahmen genutzt werden. Viele Produzenten werden ihre zukünftige Produktion durch Verkäufe von Futures für das kommende Jahr absichern. Dies erhöht den Verkaufsdruck am Markt. Experten des Unternhemens Drillinginfo sehen in dieser Zeit eine weiter hohe Volatilität auf die Marktteilnehmer zukommen. Wenn diese Phase allerdings erst einmal beendet ist, werden sich die Preise vermutlich auf ein Gleichgeweiht von 65 US-Dollar einpendeln. Ähnlich optimistisch zeigt sich auch BP Chef Dudley. Dieser erwartet einen enormen Wachstum der US Schieferölindustrie, während die OPEC ihre Produktionskürzung vermutlich reduziert. Letztlich würden die Preise dann bis auf ein Niveau zwischen 50 und 65 US-Dollar abrutschen, so seine Einschätzung. Diese Vorstellungen stehen allerdings im Kontrast zur Erwartung anderer Analysten, die die Preise mit all den geopolitischen Risiken und der knappen Marktlage langfristig auf hohem Niveau sehen, zumal die OPEC noch keine Anstalten macht dir Förderung wieder zu steigern. Die unterschiedlichen Prognosen zeigen allerdings, wie unsicher sich die Marktteilnehmer über die weitere Entwicklung sind.

Ölpreisprognose
Die Analysten bei Evercore gehen davon aus, dass sich an den Ölbörsen ein langfristiger Aufwärtstrend etablieren wird. Das globale Wirtschaftswachstum bleibt positiv und die Treibstoffpreise erschwinglich. Die höheren Preise an den Börsen werden der Nachfrage daher nicht wesentlich schaden, sodass diese weiter steigen wird. Für die Experten bedeutet dies schließlich, dass auch die Preise weiter zulegen. Ende 2020 werde Brent daher etwa 90 US-Dollar kosten. Ende 2019 werden es 80 US-Dollar sein und für Ende 2018 geht man von einem Preis von 75 US-Dollar aus. Auch wenn dies einen langfristigen Aufwärtstrend darstellt, so liegt der für Ende 2018 erwartete Preis unterhalb des aktuellen Preisniveaus von knapp 80 US-Dollar. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Evercore das Aufwärtspotenzial vom aktuellen Preisniveau aus als begrenzt ansieht.

Die Analysten der Barclays Bank rechnen mittlerweile für 2018 mit einem höheren Durchschnittspreis der Rohölsorte Brent als zuvor. Der Produktionsrückgang in Venezuela, die Entscheidung Donald Trumps hinsichtlich US-Sanktionen gegen den Iran, neuerliche Angebotsausfälle in Nigeria und Schlüsse, die sich aus einer weiteren Runde von Geschäftszahlen der Ölproduzenten schließen ließen, erforderten der Bank zufolge eine Anpassung der Preisprognosen. Mittlerweile geht man bei Barclays davon aus, dass der Preis für ein Barrel der Rohölsorte Brent 2018 im Durchschnitt bei 70 US-Dollar liegen dürfte. Bislang rechnete man mit 63 US-Dollar. Im kommenden Jahr dürfte Brent durchschnittlich 65 US-Dollar pro Barrel kosten. Damit erhöhte die Bank ihre bisherige Prognose für 2019 um +5 US-Dollar.

Die Experten bei Morgan Stanley gehen davon aus, dass der Rohölpreis der Nordseesorte Brent bis 2020 auf ein Durchschnittsniveau von 90 US-Dollar ansteigt. Damit korrigieren die Experten ihre bisherige Prognose von bisher 65 US-Dollar massiv nach oben. Als Grund nennen sie den wachsenden Bedarf an Diesel und Kerosin. Da auch der Schiffsverkehr bis 2020 auf saubereren Treibstoff umsteigen muss, wird der Bedarf schnell ansteigen und die Raffinerien werden ihre Probleme haben die zusätzliche Nachfrage abzudecken. Letztlich werde man bis 2020 etwa 5,7 Mio. Barrel pro Tag zusätzlich an Rohöl benötigen, doch das wird wohl kaum passieren. Entsprechend werde der Preis deutlich anziehen müssen. Im ersten Halbjahr 2019 geht man von einem Durchschnittspreis von 80 US-Dollar für Brent aus, bevor die europäische Referenzsorte 2020 dann schließlich im Jahresmittel etwa 90 US-Dollar kosten soll. Die US-Sorte WTI wird günstiger bleiben und mit einem Preisabschlag von etwa -7 US-Dollar zu Brent gehandelt werden, so die Prognose.

Analyst Michael Hewson von CMC Markets sieht die Ölsorte Brent in einer Spanne von 72 bis 85 US-Dollar, würde aber auch einen Test der 90 Dollar Marke nicht ausschließen. Das einzige was die Preise von einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung abhalten könne sei ein Nachfragerückgang auf Grund der gestiegenen Preise. Doch ein solcher Effekt zeigt sich meist nicht kurzfristig, sodass die gedämpfte Nachfrage eher ein mittel- bis langfristiger Aspekt ist, der in der aktuellen Preisfindung vermutlich eine untergeordnete Rolle spielt.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- OPEC führt offenbar Gespräche zur Produktionssteigerung
- Ölförderung in den USA wird im Mai und Juni weiter kräftig zulegen
- Aktive Ölbohranlangen in den USA stagnieren mit insgesamt 844 Anlagen auf 3-Jahreshoch

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.