Heizölpreise fallen in Hamburg am 30.05.18 um ca. € -0,18 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -0,18 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 72,58 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.178,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
30.05.2018 72,58 € pro 100 Ltr. 2.178,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,18 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag im Sog von fallenden Kursen an den internationalen Aktienmärkten um -1,15 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 66 US-Dollar gefallen. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert und oberhalb der Marke von insgesamt 66 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 66,67 US-Dollar. Das waren nur -0,06 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 66,73 US-Dollar) in New York. Für den kommenden Samstag ist ein Meeting zwischen den OPEC Mitgliedern Saudi-Arabien, Kuwait und den Vereinten Arabischen Emiraten (VAE) angesetzt. Diese Länder gehören zu den einflussreichsten Produzenten der OPEC. Das Treffen wurde bisher noch nicht offiziell angekündigt. Die Meldungen stammen von Informanten, die anonym bleiben wollten, da diese nicht autorisiert sind solche Informationen zu veröffentlichen. Nachdem sich Saudi-Arabien mit Russland am vergangenen Wochenende zu einer möglichen Produktionssteigerung abgestimmt hatte, wird nun das Gespräch zu anderen Ländern gesucht, die an den Produktionskürzungen beteiligt sind. Vor einer wichtigen Entscheidung, die am 22. Juni in Wien fallen soll, stimmen sich die beteiligten Länder gewöhnlich in mehreren Meetings im Vorfeld ab. Dieser Prozess scheint nun zu beginnen, wobei es nicht gerade schwer sein sollte Kuwait und VAE von einer Anhebung der Produktion zu überzeugen. Beide gehören zu den Ländern die Reservekapazitäten haben und von einer höheren Ölproduktion profitieren könnten, da sie noch Reservekapazitäten haben. Es ist also davon auszugehen, dass die Position einer Produktionssteigerung am Wochenende tendenziell gestärkt wird. Die Frage im wieviel die Produktion angehoben werden soll ist allerdings noch offen, sodass man vor allem auch auf Kommentare in diese Richtung wartet.

Marktlage
Die Ölbestände sind in diesem Jahr rasch gesunken, da der Markt in der ersten Jahreshälfte zu einem Großteil unterversorgt blieb. Zum einen ausgelöst durch die Produktionskürzungen der OPEC und Nicht-OPEC Länder, zum anderen sind es auch die ungeplanten Produktionsausfälle Venezuelas, die die Situation weiter verschärft haben. Genau solche ungeplanten Ausfälle sind es, die das Kartell nun zu einem frühzeitigen Ende der koordinierten Kürzungen motivieren könnte. Eigentlich hatte man sich festgelegt, dass die Kürzungen bis Ende 2018 laufen sollen. Da die Förderung in Venezuela allerdings bereits seit Monaten immer stärker abnimmt und die Exporte aus dem Iran und Venezuela durch die angekündigten US Sanktionen tendenziell weiter sinken werden, ist die OPEC nun unter Zugzwang gekommen. Der Preisanstieg bei der Ölsorte Brent bis in den 80 US-Dollar Bereich hat die Alarmglocken der OPEC aufschrillen lassen. Bei diesen Niveaus verdient man zwar gutes Geld, allerdings bauen die Konkurrenten, insbesondere USA, Kanada und Brasilien, die eigene Ölförderung bei hohen Preisen schneller aus. Die Überhitzung des Marktes, wenn das Angebot zu lange zu niedrig ist, geht daher langfristig zu Lasten der eigenen Marktanteile. Vor allem Russland ist ein maßgeblicher Akteur, der auf eine Produktionssteigerung drängt. 60 US-Dollar hatte man hier immer wieder als angemessen bezeichnet. Dieses Niveau hat man längst überschritten. Hinzu kommt, dass der Rubel bei steigenden Ölpreisen tendenziell unter Druck kommt. Da Russland sein Öl in Rubel und nicht in US-Dollar verkauft, profitieren die russischen Unternehmen deutlich weniger von einem höheren Ölpreis. Niedrigere Niveaus würden den Rubel tendenziell stützen und somit den Ertrag erhöhen. Kann man dabei noch die Produktion steigen ist dies doppelt positiv für Russland, weshalb man nun darauf drängt die Mengen wieder anzzuheben. Das geschlossene Bündnis zwischen OPEC und Nicht-OPEC Ländern ist maßgeblich von der Beteiligung Russlands abhängig. Damit dieses nicht zerbricht, kommt man nun offenbar dem Drängen Moskaus nach, sodass die Förderung ab Mitte des Jahres wieder gesteigert werden könnte. Bisher werden Mengen zwischen 0,7 und 1,2 Mio. Barrel pro Tag am Markt diskutiert. Zu schnell die Produktion anheben ist für die OPEC jedoch gefährlich, da Entwicklung der letzten Tage zeigt, wie sensibel der Markt auf ein derartiges Vorgehen reagiert.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
Der Preisanstieg in diesem Jahr bedeutet für viele Produzenten, dass sie wieder verstärkt in ihre Förderung investieren können. Vor allem in Ländern wie USA, Brasilien und Kanada könnte die Produktion deutlich zunehmen, da sich diese den Produktionskürzungen der OPEC nicht angeschlossen hatten. Die Ölförderung ist wieder deutlich rentabler geworden, was in der Folge Kapital anzieht. Zwar sind auch die Kosten für die Produktion gestiegen, jedoch bei weitem nicht so schnell wie der erzielbare Ölpreis am internationalen Markt. Einer Analyse von Bernstein Energy zu Folge, brauchen die 50 größten börsengehandelten Ölfirmen einen Ölpreis von etwa 47 US-Dollar, um profitabel Rohöl zu fördern. Bei Preisen von etwa fast 80 US-Dollar für die Ölsorten Brent und etwas über 70 US-Dollar für WTI ist die Profitabilität in der Branche unbestritten hoch.

Geht es nach den Experten bei Stratas Advisors, ist der Ölpreis derzeit überhitzt und verlangt nach einer Preiskorrektur. Man rechne mit einer solchen Korrektur im Laufe des Jahres, wenn der Markt realisiert, dass die Preise zu stark gestiegen seien. Man sehe die aktuell Stimmung getriebene Rallye nicht als nachhaltig an, zumal viel von geopolitischen Risiken herrührt, die eventuell etwas aufgebauscht wurden. Mit einer Korrektur um -20 US-Dollar rechnen aber auch die Analysten bei Stratas Advisors nicht. Vielmehr werde es sich vermutlich um eine Abwärtsbewegung von etwa -4 bis -5 US-Dollar handeln, so das Fazit.

Die Analysten der Barclays Bank rechnen mittlerweile für 2018 mit einem höheren Durchschnittspreis der Rohölsorte Brent als zuvor. Der Produktionsrückgang in Venezuela, die Entscheidung Donald Trumps hinsichtlich US-Sanktionen gegen den Iran, neuerliche Angebotsausfälle in Nigeria und Schlüsse, die sich aus einer weiteren Runde von Geschäftszahlen der Ölproduzenten schließen ließen, erforderten der Bank zufolge eine Anpassung der Preisprognosen. Mittlerweile geht man bei Barclays davon aus, dass der Preis für ein Barrel der Rohölsorte Brent 2018 im Durchschnitt bei 70 US-Dollar liegen dürfte. Bislang rechnete man mit 63 US-Dollar. Im kommenden Jahr dürfte Brent durchschnittlich 65 US-Dollar pro Barrel kosten. Damit erhöhte die Bank ihre bisherige Prognose für 2019 um +5 US-Dollar.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Libyens Produktionsausfall wurde beseitigt (+120.000 Barrel pro Tag)
- Ölbohranlangen in den USA um +15 mit insgesamt 859 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- OPEC und Russland thematisieren Lockerung der Produktionsquoten
- Ölförderung wird im Mai und Juni in den USA weiter kräftig zulegen

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.