Heizölpreise notieren in Hamburg am 01.06.18 unverändert

Der Heizölpreis notiert am heutigen Freitag unverändert. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 73,18 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.195,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
01.06.2018 73,18 € pro 100 Ltr. 2.195,- € für 3.000 Ltr. ➡️ +/-0,00 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag in Erwartung einer Produktionssteigerung von OPEC und Russland um -1,17 US-Dollar auf die Marke von rund 67 US-Dollar gefallen. Vergangene Woche hatten sich Russland und Saudi-Arabien darauf verständigt, dass es an der Zeit sei die Produktionskürzungen zu lockern und mit Blick auf die Ausfälle in Venezuela und den drohenden US-Sanktionen gegen den Iran die Förderung anzuheben. Die beiden Länder sind mit Abstand die größten Produzenten, die sich an den koordinierten Kürzungen von OPEC und 10 Nicht-OPEC Ländern beteiligen. Auch wenn längst nicht alle OPEC-Mitglieder für eine Anhebung der Produktionsmengen sind, so testen einige davon bereits ihre Anlagen. In einem nicht öffentlichen Investorenbriefing hat das Management von Rosneft nun offenbart, dass man die Produktion testweise bereits gesteigert hat. In nur zwei Tagen konnte die Förderung um 70.000 Barrel pro Tag anheben und weitere Mengen können schon bald folgen. Die Reservekapazität gab das Management mit etwa 120.000 bis 150.000 Barrel pro Tag an. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis nur etwas leichter und in Reichweite von insgesamt 67 US-Dollar. Am frühen Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 66,88 US-Dollar. Das waren -0,16 US-Dollar je Barrel weniger als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 67,04 US-Dollar) in New York.

In den USA beginnt mit dem Juni auch die Hurrikan Saison, die in der Regel bis November dauert. Nachdem die Ölindustrie einige Jahre ohne größere Störungen durch Stürme hatte, erlebte man letztes Jahr wieder, welche Überraschungen die Hurrikan Saison bringen kann. Schon im letzten Jahr hatten die Stürme mehrfach Produktionsanlagen zu Pausen gezwungen, vor allem aber Raffinerien mussten längere Zeit heruntergefahren werden. Da die Bestände in diesem Jahr deutlich geringer sind als im letzten Jahr, wären ähnliche Ausfälle noch gravierender und würden die Ölpreise vermutlich noch stärker als im letzten Jahr beeinflussen. Die Entwicklung der Stürme ist in den kommenden Monaten daher im Auge zu behalten. Für den Moment deuten sich allerdings keinerlei Gefahren an.

Marktlage
Die Anzeichen verdichten sich, dass die OPEC und Nicht-OPEC Länder, die ihre Produktion seit Januar 2017 gedrosselt haben, diese Begrenzung wieder ein Stück weit aufgeben und die Förderung steigern. Russland und Saudi-Arabien sprachen zuletzt von einer Produktionssteigerung von etwa 1 Mio. Barrel pro Tag, wobei nicht gesagt wird wann und wie schnell diese Menge zurück auf den Markt kommen soll. Auch regt sich Widerstand innerhalb der OPEC, sodass bis zur Vollversammlung am 22. Juni noch einige Gespräche notwendig sind. Am Wochenende werden sich die Ölminister aus Saudi-Arabien, Vereinte Arabische Emirate (VAE) und Kuwait treffen um eine mögliche Anhebung der Fördermenge zu besprechen. Auch der Oman (kein OPEC Mitglied) könnte noch hinzustoßen. Da sich Russland und Saudi-Arabien allerdings bereits so klar für eine Produktionssteigerung ausgesprochen haben und nun sogar die Förderung bereits testweise anheben, dürfte wohl keiner mehr daran zweifeln, dass die OPEC nun Ernst macht. Eine Produktionssteigerung würde die Preise sicherlich belasten. Dass die Notierungen auf neue Langzeithochs steigen und Brent wieder über die 80 US-Dollar klettert, ist in der aktuellen Marktkonstellation unwahrscheinlich. Preissteigerungen werden voraussichtlich immer wieder für Gewinnmitnahmen genutzt. Der Markt wird so vermutlich in eine Seitwärtskonsolidierung übergehen und sich unterhalb der 80 US-Dollar aufhalten, bis genaueres zum Vorhaben der OPEC durchdringt.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
Der Preisanstieg in diesem Jahr bedeutet für viele Produzenten, dass sie wieder verstärkt in ihre Förderung investieren können. Vor allem in Ländern wie USA, Brasilien und Kanada könnte die Produktion deutlich zunehmen, da sich diese den Produktionskürzungen der OPEC nicht angeschlossen hatten. Die Ölförderung ist wieder deutlich rentabler geworden, was in der Folge Kapital anzieht. Zwar sind auch die Kosten für die Produktion gestiegen, jedoch bei weitem nicht so schnell wie der erzielbare Ölpreis am internationalen Markt. Einer Analyse von Bernstein Energy zu Folge, brauchen die 50 größten börsengehandelten Ölfirmen einen Ölpreis von etwa 47 US-Dollar, um profitabel Rohöl zu fördern. Bei Preisen von etwa fast 80 US-Dollar für die Ölsorten Brent und etwas über 70 US-Dollar für WTI ist die Profitabilität in der Branche unbestritten hoch.

Geht es nach den Experten bei Stratas Advisors, ist der Ölpreis derzeit überhitzt und verlangt nach einer Preiskorrektur. Man rechne mit einer solchen Korrektur im Laufe des Jahres, wenn der Markt realisiert, dass die Preise zu stark gestiegen seien. Man sehe die aktuell Stimmung getriebene Rallye nicht als nachhaltig an, zumal viel von geopolitischen Risiken herrührt, die eventuell etwas aufgebauscht wurden. Mit einer Korrektur um -20 US-Dollar rechnen aber auch die Analysten bei Stratas Advisors nicht. Vielmehr werde es sich vermutlich um eine Abwärtsbewegung von etwa -4 bis -5 US-Dollar handeln, so das Fazit.

Die Analysten der Barclays Bank rechnen mittlerweile für 2018 mit einem höheren Durchschnittspreis der Rohölsorte Brent als zuvor. Der Produktionsrückgang in Venezuela, die Entscheidung Donald Trumps hinsichtlich US-Sanktionen gegen den Iran, neuerliche Angebotsausfälle in Nigeria und Schlüsse, die sich aus einer weiteren Runde von Geschäftszahlen der Ölproduzenten schließen ließen, erforderten der Bank zufolge eine Anpassung der Preisprognosen. Mittlerweile geht man bei Barclays davon aus, dass der Preis für ein Barrel der Rohölsorte Brent 2018 im Durchschnitt bei 70 US-Dollar liegen dürfte. Bislang rechnete man mit 63 US-Dollar. Im kommenden Jahr dürfte Brent durchschnittlich 65 US-Dollar pro Barrel kosten. Damit erhöhte die Bank ihre bisherige Prognose für 2019 um +5 US-Dollar.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Russland und Saudi-Arabien testen Produktionssteigerungen
- Ölbohranlangen in den USA um +15 mit insgesamt 859 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- OPEC und Russland thematisieren Lockerung der Produktionsquoten
- Ölförderung wird im Mai und Juni in den USA weiter kräftig zulegen

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.