Heizölpreise fallen in Hamburg am 05.07.18 um ca. € -0,24 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € -0,24 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 71,39 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.142,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
05.07.2018 71,39 € pro 100 Ltr. 2.142,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,24 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Dienstag unverändert oberhalb der Marke von 74 US-Dollar. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und unterhalb der Marke von 74 US-Dollar. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 74,14 US-Dollar. Das waren nur -0,06 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 74,14 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Offenbar ist Saudi-Arabien bereit den Markt in Balance zu halten und einen starken Preisanstieg zu verhindern. Ob die Saudis tatsächlich in der Lage sind ihre Kapazitätsreserven in der Rohölförderung zu aktivieren, bzw. ob diese in ausreichender Höhe vorhanden sind, um die ungeplanten Ausfälle alle aufzufangen, bleibt mindestens fraglich. Die gestrige Ankündigung der Saudis macht allerdings klar, dass das Königreich einen starken Preisanstieg, der sich negativ auf die Nachfrage auswirken könnte, entgegenwirken möchte. Die kurzfristige Versorgungslage ist mit den Ausfällen von etwa -850.000 Barrel pro Tag (B/T) in Libyen und rund -360.000 B/T in Kanada unerwartet knapp geworden. Diese Entwicklung war bei Beschluss der Produktionssteigerung der OPEC Ende Juni nicht abzusehen. Unterm Strich sind diese Ausfälle alleine schon größer als die angekündigte Produktionssteigerung der OPEC, sodass die Versorgungslage seitdem eher noch einmal knapper geworden ist. Bisher haben die Preise relativ verhalten auf diesen bullishen Umstand reagiert. Hintergrund sind die Bemühungen von US-Präsident Trump und Saudi-Arabien, die mit ihren Kommentaren bisher erfolgreich weitere Kursanstiege verhindern konnten. Während die Saudis eventuell noch etwas Luft haben um die Förderung anzuheben, wird in den USA gemunkelt, dass Trump strategische Reserven freigeben könnte, um die Preise zu drücken. Dafür spricht, dass die USA mehr Reserven als von der Internationalen Energieagentur gefordert hält und die Regierung diese Mengen eigenständig freigeben kann. Trump hatte im Wahlkampf 2016 zudem angekündigt die Reserven zu reduzieren, da er diese für unnötig halte. Kurzfristig bleibt der Markt mit den Ausfällen in Kanada und Libyen weiterhin eher bullish. Wenn sich die Situation hier allerdings wieder normalisiert, kann der Markt mit den zusätzlichen Mengen aus der OPEC und von Russland schnell wieder zu einer Korrektur nach unten ansetzen. Die Konstellation ist insgesamt wenig stabil, weshalb die Märkte wohl weiter volatil bleiben und sich keine klare Richtung entwickelt.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
02.07.18 - David Lennox von Fat Prophets schätzt den Ölpreis 2018 weiter bei 70 bis 80 Dollar ein. Der Ölpreis handelt derzeit bereits innerhalb dieser Spanne, weshalb er nicht davon ausgehe, dass sich die Preise noch einmal besonders stark nach oben oder unten bewegen werden. Als stützende Faktoren nennt Lennox die Produktionsausfälle in Venezuela, Libyen und Iran, mit denen das Angebot knapper geworden ist. In den USA hingegen wird die Ölförderung weiter zunehmen und auch die OPEC steigert nach ihrer Ankündigung beim letzten Meeting die Versorgung. Alles in allem halten sich diese Einflüsse in Balance, sodass die Preise relativ stabil bleiben müssten.

25.06.18 - Trotz der OPEC Entscheidung von letzter Woche geht man bei der Investmentbank Jefferies davon aus, dass die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte 2018 anziehen werden. Die hauseigene Ölpreisprognose ergebe ein Preisniveau für die europäsiche Ölsorte Brent von über 80 US-Dollar, so Analyst Jason Gammel. Auch bei der Bank of America Merrill Lynch sieht man die Marktbedingungen bullish. Bis zum zweiten Quartal 2019 könnte Brent sogar in Richtung 90 US-Dollar anziehen, so deren Prognose. Dabei spielen allerdings mehrere Faktoren eine Rolle, die noch eine gewisse Unsicherheit in sich bergen. Die Bank of America Merrill Lynch nennt hier insbesondere die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen den Iran sowie den Effekt auf das Wirtschaftswachstum durch den Handelsstreit zwischen USA und China bzw. der EU. Die Bank of America Merrill Lynch schätzt, dass für jedes Prozent, dass der globale Handel abnehme, die Ölnachfrage um -44.000 Barrel pro Tag sinkt.

Bei Goldman Sachs hat man eine leicht andere Einschätzung der Situation und erwartet, dass sich der Ölpreis mit der Entscheidung der OPEC nun stabilisiere. Analyst Brian Singer nennt für Brent eine Spanne von 70 bis 80 US-Dollar, die nicht nur in der zweiten Jahreshälfte 2018 sondern auch bis Ende 2019 gültig bleiben sollte. Die globale Nachfrage sei stark und freiwillige sowie unfreiwillige Produktionskürzungen werde es weiterhin geben. Auch mit der Produktionssteigerung in den USA werden die Bestände der OECD in Summe vermutlich bis Ende 2019 weiter auf Normalniveau oder leicht darunter liegen, so das Fazit des Goldman Analysten Brian Singer.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Iran droht mit Schließung der Seewege an der Strasse von Hormus
+ Produktionsausfall in Libyen bei mittlerweile -850.000 Barrel pro Tag
+ Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA um -1 auf insgesamt 858 Anlagen gefallen
+ Produktionsausfall in Kasachstan bei -240.000 Barrel pro Tag
+ USA wollen iranische Ölexporte bis 04.11.2018 auf "null" drücken
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Saudi-Arabien will Produktionsreserven in Anspruch nehmen
- Ölnachfragewachstum hat sich verlangsamt
- Ölpreise laut Trump zu hoch, Saudi-Arabien soll Produktion stärker steigern
- Saudi-Arabien will im Juli Rekordhoch bei Rohölförderung erzielen
- OPEC hebt Produktion um etwa +0,6 Mio. Barrel pro Tag an
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA droht zu eskalieren (Ölnachfrage ⬇️)

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.