Heizölpreise fallen in Hamburg am 11.07.18 um ca. € -0,36 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -0,36 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 71,87 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.156,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)
Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL | |||
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Datum | Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
11.07.2018 | 71,87 € pro 100 Ltr. | 2.156,- € für 3.000 Ltr. | ↘️ -0,36 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag im Umfeld von überwiegend bullishen Meldungen um +0,26 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 74 US-Dollar angestiegen. Nach Angaben des American Petroleum Institute (API) wurden bei den Destillaten (Heizöl und Diesel) Aufbauten gemeldet, während die Rohöl- und Benzinbestände abnahmen. Die US-Raffinerien halten ihre Auslastung während der Sommernachfrage auf hohem Niveau und verbrauchen damit viel Rohöl. Zudem sind Lieferungen aus Kanada ausgefallen, sodass Abbauten bei Rohöl begünstigt werden, die sich auch in den von den API Zahlen gemeldeten zeigen. Der Bestandsrückgang ist dabei etwas umfangreicher als zuvor erwartet und somit bullish zu interpretieren. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und unterhalb der Marke von insgesamt 73 US-Dollar. Am späten Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 73,52 US-Dollar. Das waren -0,59 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 74,11 US-Dollar) in New York.
Marktlage
Die OPEC hat im Juni die Ölförderung offenbar bereits um bis zu +0,5 Mio. Barrel Pro Tag steigern können, wobei hier Saudi-Arabien einmal mehr der ausschlaggebende Faktor war. Die Zahlen sind in etwa deckungsgleich mit den bisherigen Ankündigungen der Saudis sowie mit den Zahlen des Dienstleisters "Kpler". Das Unternehmen verfolgt Schiffstransporte und schätzt den Anstieg der Ölexporte Saudi-Arabiens im Juni auf etwa +0,4 Mio. Barrel Pro Tag. Die Steigerung wurde damit bereits vor dem OPEC Meeting am 22. Juni erreicht, bei dem das Kartell eine Anhebung der Produktionsmengen offiziell beschloss. Im Juli ist mit einem weiteren Anstieg der Versorgung zu rechnen, und mit den Zahlen zum Juni scheint die angekündigte Rekordproduktion von 10,7 bis 10,8 Mio. Barrel Pro Tag aus Saudi-Arabien nicht unrealistisch zu sein. Um wie viel die Länder der OPEC ihre Förderung allerdings tatsächlich gesteigert haben, werden die kommenden Monatsreports von EIA, OPEC und IEA in dieser Woche zeigen. Mit der Produktionsanhebung versucht die OPEC auf die sinkende Förderung in Venezuela und die im Herbst drohenden Ausfälle im Iran zu reagieren, wenn die US-Sanktionen ihre volle Wirkung entfalten. Doch momentan reichen die Produktionssteigerungen vermutlich nicht einmal aus, um die unplanmäßigen Ausfälle in Libyen (ca. 850.000 Barrel Pro Tag) und Kanada (360.000 Barrel Pro Tag) zu kompensieren. Auch wenn die OPEC ihre Produktion steigert, so wird die kurzfristige Versorgungslage wohl weiter knapp bleiben die globalen Bestände sinken. Erst mit einer Erholung der Ölförderung in Libyen und Kanada, könnte sich das kurzfristige Marktbild ändern und die Preise wieder unter Druck bringen. So lange dies nicht geschieht, bleiben die Preise vermutlich weiterhin fest und bei Brent in der Spanne zwischen 72 und 80 Dollar. Bei einer Annäherung an die oberen Grenze dieses Bereichs ist davon auszugehen, dass die Ölproduzenten erneut Produktionssteigerungen und Maßnahmen ankündigen, um zu hohen Preisen entgegenzuwirken. Ähnlich ging man beim letzten Mal vor, als man bei etwa 80 US-Dollar eine Anhebung der Förderung schon vor dem OPEC Meeting ankündigte. Auf der einen Seite bedeutet eine höhere Produktion zwar, dass die Versorgungslage verbessert wird, auf der anderen nehmen damit aber die Reservekapazitäten der Ölproduzenten ab. Weitere ungeplante Produktionsausfälle können dann nur schwer kompensiert werden, weshalb die Anhebung der Förderung auch immer eine bullishe Komponente in sich trägt.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
02.07.18 - David Lennox von Fat Prophets schätzt den Ölpreis 2018 weiter bei 70 bis 80 Dollar ein. Der Ölpreis handelt derzeit bereits innerhalb dieser Spanne, weshalb er nicht davon ausgehe, dass sich die Preise noch einmal besonders stark nach oben oder unten bewegen werden. Als stützende Faktoren nennt Lennox die Produktionsausfälle in Venezuela, Libyen und Iran, mit denen das Angebot knapper geworden ist. In den USA hingegen wird die Ölförderung weiter zunehmen und auch die OPEC steigert nach ihrer Ankündigung beim letzten Meeting die Versorgung. Alles in allem halten sich diese Einflüsse in Balance, sodass die Preise relativ stabil bleiben müssten.
25.06.18 - Trotz der OPEC Entscheidung von letzter Woche geht man bei der Investmentbank Jefferies davon aus, dass die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte 2018 anziehen werden. Die hauseigene Ölpreisprognose ergebe ein Preisniveau für die europäsiche Ölsorte Brent von über 80 US-Dollar, so Analyst Jason Gammel. Auch bei der Bank of America Merrill Lynch sieht man die Marktbedingungen bullish. Bis zum zweiten Quartal 2019 könnte Brent sogar in Richtung 90 US-Dollar anziehen, so deren Prognose. Dabei spielen allerdings mehrere Faktoren eine Rolle, die noch eine gewisse Unsicherheit in sich bergen. Die Bank of America Merrill Lynch nennt hier insbesondere die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen den Iran sowie den Effekt auf das Wirtschaftswachstum durch den Handelsstreit zwischen USA und China bzw. der EU. Die Bank of America Merrill Lynch schätzt, dass für jedes Prozent, dass der globale Handel abnehme, die Ölnachfrage um -44.000 Barrel pro Tag sinkt.
Bei Goldman Sachs hat man eine leicht andere Einschätzung der Situation und erwartet, dass sich der Ölpreis mit der Entscheidung der OPEC nun stabilisiere. Analyst Brian Singer nennt für Brent eine Spanne von 70 bis 80 US-Dollar, die nicht nur in der zweiten Jahreshälfte 2018 sondern auch bis Ende 2019 gültig bleiben sollte. Die globale Nachfrage sei stark und freiwillige sowie unfreiwillige Produktionskürzungen werde es weiterhin geben. Auch mit der Produktionssteigerung in den USA werden die Bestände der OECD in Summe vermutlich bis Ende 2019 weiter auf Normalniveau oder leicht darunter liegen, so das Fazit des Goldman Analysten Brian Singer.
Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Abbau von Rohöl- und Benzinbeständen in den USA gem. American Petroluem Institute
+ Bullisher Monatsreport der Energy Information Administration (EIA)
+ Streik an Ölplattformen in der Nordsee
+ Wiederinbetriebnahme von Rohölexporten aus Kanada verzögert sich
+ Produktionsausfall in Libyen bei mittlerweile -850.000 Barrel pro Tag
+ USA wird ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure
Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- US-Regierung stellt Sanktions-Ausnahmen für Abnehmer von iranischem Öl in Aussicht
- Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA um +5 auf insgesamt 863 Anlagen gestiegen
- Saudi-Arabien will Produktionsreserven in Anspruch nehmen
- Saudi-Arabien will im Juli Rekordhoch bei Rohölförderung erzielen
- OPEC hebt Produktion um etwa +0,6 Mio. Barrel pro Tag an
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA droht zu eskalieren (Ölnachfrage ⬇️)
- Schnell wachsende Rohölförderung in den USA
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.