Heizölpreise steigen in Hamburg am 16.07.18 um ca. € +0,06 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +0,06 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 69,91 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.097,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
16.07.2018 69,91 € pro 100 Ltr. 2.097,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,06 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche in einem weiterhin überwiegend bearish dominierten Nachrichtenumfeld um +0,68 US-Dollar je Barrel angestiegen und notierte damit vor dem Wochenende bei der Marke von rund 71 US-Dollar. Am heutigen Montag gibt der Ölpreis wieder seinen Gewinn vom Freitag ab und notiert etwas leichter über der Marke von insgesamt 70 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 70,42 US-Dollar. Das waren -0,59 US-Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 71,01 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Kurzfristig hat sich die Versorgungslage derzeit wieder stabilisiert, nachdem Ölexporte aus Libyen nun wieder möglich sind. Auch wenn die dortige Sicherheitslage instabil bleibt, so steigt erst einmal das Ölangebot, was sich auch letzte Woche mit sinkenden Ölpreisnotierungen bemerkbar machte. Doch insgesamt bleibt die Marktlage angespannt, da das Nachfragewachstum 2018 noch stark und die Ölbestände durch die Produktionskürzungen der OEPC und 10 Nicht-OPEC Länder unter das 5 Jahresdurchschnittsniveau gesunken ist. Die OPEC hat mittlerweile entgegengesteuert und gerade mit Blick auf die Sanktionen gegen den Iran und die stetig abnehmende Fördermenge in Venezuela die Produktion angehoben. Man könnte die Förderung auch stärker als die vorgesehene Menge von 1 Mio. Barrel pro Tag anheben, hatte der russische Energieminister Alexander Novak zuletzt angedeutet. Die OPEC und Russland wollen zu starke Preissteigerungen verhindern, da dies die Ölnachfrage negativ beeinflusst. Auch die US-Regierung fürchtet einen zu hohe Öl- und Spritpreise, da diese nicht gut bei der Wählerschaft ankommen. Eine Freigabe der strategischen Reserven ist bei der aktuellen Versorgungslage und Ölpreisen zwar nicht unbedingt akut notwendig, viel größer wäre allerdings die Symbolik dahinter. Trump hält die Reserven ohnehin für zu hoch, weshalb eine Freigabe einer kleinen Menge sicherlich nicht gänzlich auszuschließen ist. Der Markt scheint sich nun erst einmal eingependelt zu haben, nachdem die Niveaus in der letzten Woche von ihren Langzeithochs zurückkamen. Der Handelsstreit zwischen den USA und anderen Ländern belastet das Wirtschafts- und Ölnachfragewachstum, wobei der Einfluss schwer abzuschätzen ist. Händler werden nun darauf achten, ob sich die knappe Versorgungslage letztlich wieder in eine Überversorgung wandeln kann, wenn die US-Ölförderung weiter wächst, die Produktion der OPEC zunimmt und sich das Ölnachfragewachstum abschwächt, die Ölexporte des Irans in der zweiten Jahreshälfte allerdings sinken.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
12.07.18 - Die Analysten von BMI Research haben ihre Preisprognosen für die Nordsee-Rohölsorte Brent angehoben. Sowohl für das laufende Jahr, als auch für 2019 rechnen die Analysten mittlerweile mit einem höheren Brent-Preis als bisher. Hatte man bei BMI Research zuletzt noch damit gerechnet, dass die Rohölsorte Brent im Jahr 2018 durchschnittlich 73 US-Dollar pro Barrel kosten würde, geht man jetzt davon aus, dass der Durchschnittspreis für die Nordsee-Rohölsorte +2 US-Dollar teurer sein dürfte. Die Analysten hoben ihre Prognosen für 2018 auf 75 US-Dollar pro Barrel an. Auch die Preisprognosen für 2019 wurden um +2 Dollar pro Barrel auf 80 US-Dollar pro Barrel erhöht. Die Experten begründen die höheren Preisprognosen mit den Risiken, die es im Hinblick auf das weltweite Ölangebot gibt, wie beispielsweise die US-Sanktionen gegen den Iran, Produktionsausfälle oder auch eine sinkende Reservekapazität. Die Ende Juni von der OPEC und anderen Ölproduzenten beschlossene Produktionssteigerung sowie sich abzeichnende Faktoren, die die Nachfrageentwicklung beeinträchtigen könnten hätten eine noch stärkere Anhebung der Preisprognosen verhindert, so die Analysten. Als Risiken für die Nachfrageentwicklung sehen die Analysten die unterschiedliche Entwicklung der Bruttoinlandsprodukte. In der Eurozone und in Japan hätte das Wirtschaftswachstum beispielsweise die Erwartungen enttäuscht und auch in einigen Schwellenländern zeige sich eine schwächere Entwicklung. Außerdem könnte die Reduktion der Subventionen in einigen Ländern Lateinamerikas, Afrikas, Asiens und des Nahen Ostens die Nachfrage dämpfen, so die Analysten.

02.07.18 - David Lennox von Fat Prophets schätzt den Ölpreis 2018 weiter bei 70 bis 80 Dollar ein. Der Ölpreis handelt derzeit bereits innerhalb dieser Spanne, weshalb er nicht davon ausgehe, dass sich die Preise noch einmal besonders stark nach oben oder unten bewegen werden. Als stützende Faktoren nennt Lennox die Produktionsausfälle in Venezuela, Libyen und Iran, mit denen das Angebot knapper geworden ist. In den USA hingegen wird die Ölförderung weiter zunehmen und auch die OPEC steigert nach ihrer Ankündigung beim letzten Meeting die Versorgung. Alles in allem halten sich diese Einflüsse in Balance, sodass die Preise relativ stabil bleiben müssten.

25.06.18 - Trotz der OPEC Entscheidung von Mitte Juni geht man bei der Investmentbank Jefferies davon aus, dass die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte 2018 anziehen werden. Die hauseigene Ölpreisprognose ergebe ein Preisniveau für die europäsiche Ölsorte Brent von über 80 US-Dollar, so Analyst Jason Gammel. Auch bei der Bank of America Merrill Lynch sieht man die Marktbedingungen bullish. Bis zum zweiten Quartal 2019 könnte Brent sogar in Richtung 90 US-Dollar anziehen, so deren Prognose. Dabei spielen allerdings mehrere Faktoren eine Rolle, die noch eine gewisse Unsicherheit in sich bergen. Die Bank of America Merrill Lynch nennt hier insbesondere die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen den Iran sowie den Effekt auf das Wirtschaftswachstum durch den Handelsstreit zwischen USA und China bzw. der EU. Die Bank of America Merrill Lynch schätzt, dass für jedes Prozent, dass der globale Handel abnehme, die Ölnachfrage um -44.000 Barrel pro Tag sinkt.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Produktionsprobleme in Libyen
+ Bullishe Monatsreports von EIA, OPEC und IEA
+ Abbau von Rohöl- und Benzinbeständen in den USA gem. Department of Energy
+ Streik an Ölplattformen in der Nordsee
+ Wiederinbetriebnahme von Rohölexporten aus Kanada verzögert sich
+ USA wird ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- USA erwägen Freigabe von strategischen Ölreserven
- Rohölimporte Chinas gesunken
- Libyen hebt Force Majeure auf  (vorher Produktionsausfall i.H.v. -850.000 Barrel pro Tag)
- US-Regierung stellt Sanktions-Ausnahmen für Abnehmer von iranischem Öl in Aussicht
- Saudi-Arabien will Produktionsreserven in Anspruch nehmen
- Saudi-Arabien will im Juli Rekordhoch bei Rohölförderung erzielen
- OPEC hebt Produktion um etwa +0,6 Mio. Barrel pro Tag an
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA droht zu eskalieren (Ölnachfrage ⬇️)
- Schnell wachsende Rohölförderung in den USA

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.