Heizölpreise fallen in Hamburg am 15.08.18 um ca. € -0,30 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -0,30 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl (extra leicht) kostet heute in Hamburg EUR 72,23 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.167,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
15.08.2018 72,23 € pro 100 Ltr. 2.167,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,30 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag um -0,16 US-Dollar je Barrel gefallen und notierte damit gegen Tagesende bei der Marke von rund 67 US-Dollar. Als Grund für Kursverlust nannten Händler die anhaltende Kursverluste der türkischen Lira gegenüber dem US-Dollar. Die Abwertung der türkischen Lira macht das international in US-Dollar gehandelte Öl für Käufer aus der Türkei teurer, sodass deren Nachfrage tendenziell sinkt. Die Türkei ist zwar kein nennenswerter Ölimporteur, doch die Probleme der Lira wirken sich auf andere Währungen von Schwellen- und Entwicklungsländer aus. Der US-Dollar legte in den letzten Tagen und Wochen kräftig zu und gewinnt damit auch gegenüber den anderen Währungen an Wert. Dies macht die Ölimporteure nicht nur für die Türkei, sondern auch für die übrigen Schwellen- und Entwicklungsländer teurer. Diese Länder machen für gewöhnlich den größten Anteil am globalen Ölnachfragewachstum aus. Werden die in Ölimporte nun für die meisten dieser Länder nennenswert teurer, kann dies einen nachhaltigen Einfluss auf die Nachfrageentwicklung haben. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und mittlerweile unterhalb der Marke von insgesamt 67 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 66,76 US-Dollar. Das waren -0,28 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 67,04 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Die OPEC hatte mit ihrem am vergangenen Montag veröffentlichten Monatsbericht eine Entspannung der Marktlage in Aussicht gestellt und sich damit gegen die Berichte der Internationalen Energieagentur sowie der Energy Information Administration gestellt. Das ausgerechnet die OPEC die Versorgungslage entspannter sieht als andere Institutionen, ist eher untypisch, da die Länder des Kartells doch maßgeblich von den Einnahmen aus den Ölverkäufen abhängig sind und die Preisniveaus eher nach oben "reden". Doch ganz aus der Welt ist die Einschätzung der OPEC nicht, denn der Handelsstreit zwischen USA und anderen Ländern wird die globale Wirtschaft sicherlich nicht stützen. Der Welthandel zeigt bereits erste Schwächen. Im Januar erreichte das Jahreswachstum mit +5,7% seinen Höhepunkt. Mittlerweile hat sich dieses auf unter +3% fast halbiert. Eine Abschwächung des Wachstums bewirkt in der Folge eben auch eine geringere Ölnachfrage. Die Krise der türkischen Lira macht dem Ölmarkt zunehmend schwerer berechenbar und der Druck auf die Lira nimmt stetig weiter zu. Profiteur von den Kursverlusten der Lira ist in erster Linie der US-Dollar. Zieht dieser an, verlieren die Währungen aus anderen Schwellen- und Entwicklungsländer ebenfalls an Kaufkraft in US-Dollar. Deren Kaufinteresse an Rohöl sinkt dadurch, denn das Öl muss international in US-Dollar gehandelt werden. Da diese Länder aber in der Regel einen Großteil des globalen Ölnachfragewachstums ausmachen, können diese Verwerfungen bei den Devisen kurzfristig immer wieder einen erheblichen Einfluss auf die Ölpreise haben.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
24.07.18 - Die Analysten bei Evercore haben ihre Preisprognose für die Ölsorte Brent nach oben korrigiert. Die OPEC hebt die Fördermengen an, damit die erwarteten Ausfälle aus Venezuela und Iran aufgefangen werden können. Unterm Strich würden die globalen Ölbestände aber weiterhin abnehmen, so die Einschätzung. Daher glaube man, dass der Durchschnittspreis von Brent in 2018 bei etwa 70 US-Dollar liegen werde und in 2019 dann 75 US-Dollar erreiche. Dies ist eine Aufwärtskorrektur der eigenen Prognosen um jeweils +5 US-Dollar. Damit liege man nun etwa 15% über der allgemeinen Marktmeinung und der Bewertung am Markt, so ein ergänzender Hinweis. Ausgehend davon geht man bei Evercore davon aus, dass die allgemeine Marktmeinung Brent bei etwa 61 US-Dollar in 2018 und ca. 65 US-Dollar in 2019 sieht.

20.07.18 - Der globale Ölmarkt hat sich mit den Produktionskürzungen der OPEC und den ungeplanten Ausfällen einiger Produzenten verknappt. Die IEA sieht die Ölnachfrage 2018 bei 99,1 Mio. Barrel pro Tag, das Angebot jedoch bei nur 98,8 Mio. Barrel pro Tag. Mit den anstehenden Sanktionen gegen den Iran und die sinkende Förderung in Venezuela und der zunehmenden Ölnachfrage, getrieben durch ein positives globales Wirtschaftswachstum, wird sich die Versorgungslage nach Ansicht von Analyst Matt Badiali, von Banyan Hill, nicht unbedingt verbessern. Durch die insgesamt in 2018 zu beobachtende Unterversorgung, werden die globalen Ölbestände im letzten Quartal des Jahres auf Niveaus fallen, die man zuletzt in Zeiten von dreistelligen Preisen gesehen hatte, so Analyst Leigh Goehring von Goehring & Rozencwajg. Die Produktionssteigerung, die man nun beobachte sei seiner Meinung nach nicht genug, um die entstandene Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen, die sich in den letzten 1,5 Jahren aufgetan hätte. Wenn der Iran im November dann das volle Ausmaß der US-Sanktionen zu spüren bekommt und vom US-Finanzmarkt abgeschottet wird, sei es sogar möglich, dass der Ölpreis im Herbst auf 120 US-Dollar steigen könnte, so das Fazit von Badiali.

17.07.18 - Den Analysten der Großbank Goldman Sachs zufolge tragen die politischen Entscheidungen der USA dazu bei, dass die Ölpreise weiterhin sehr volatil sind. Veränderungen bei den Produktionsniveaus dürften durch die Entscheidungen des Weißen Hauses, wie beispielsweise ein möglicher Verkauf von strategischen Reserven, die US-Sanktionen gegen Iran oder auch der Druck, den Präsident Trump im Hinblick auf die Ölförderung auf Länder wie Saudi-Arabien ausübt, noch verschärft werden, so die Experten. "Die Unsicherheit hinsichtlich des Umfangs und des Timings dieser Veränderungen hat den kurzfristigen Ausblick für die" fundamentale Situation am Ölmarkt unklarer werden lassen, schrieb Goldman Sachs Analyst Damien Courvalin am Montag, den 16.07.18 in einer Mitteilung. Die Volatilität der Preise dürfte daher weiterhin hoch bleiben, solange der Markt sich mit diesen großen und ungewissen Angebotsveränderungen auseinandersetze, so Courvalin. Bei Goldman Sachs geht man außerdem davon aus, dass sich der Preis der Rohölsorte Brent vorerst in einer Spanne zwischen 70 und 80 US-Dollar pro Barrel bewegen wird, wobei die Wahrscheinlichkeit für Preise im unteren Bereich dieser Spanne auf kurze Sicht höher ist. Die 80 US-Dollar Marke dürfte aufgrund der politischen Entscheidungen der USA erst nach dem Sommer wieder erreicht werden, da die Ausfälle bei den iranischen Ölexporten und der Anstieg der saudischen Ölproduktion von den USA politisch geplant worden sei und von der Abfolge oder dem Ausmaß her so umgesetzt werden könnten, dass die Ölpreise letztlich sinken könnten.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Bullishe Monatsreports von EIA und IEA
+ Neue US-Sanktionen gegen den Iran
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Schieferölproduktion in den USA legt weiter kräftig zu
- Währungskrise der türkischen Lira belastet Ölpreise
- Rohölbestände in Cushing (USA) deutlich gestiegen
- Bearisher Monatsreport der OPEC
- Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA auf 3,5 Jahreshoch angestiegen
- China erhebt Strafzölle auf Energieimporte aus den USA
- OPEC-Mitgliedsländer und Russland kündigen weitere Produktionssteigerungen an
- Trump signalisiert Gesprächsbereitschaft gegenüber Iran
- US-Regierung stellt Sanktions-Ausnahmen für Abnehmer von iranischem Öl in Aussicht
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA droht zu eskalieren

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.