Heizölpreise fallen in Hamburg am 21.08.18 um ca. € -0,06 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,06 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 71,63 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.149,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
21.08.2018 71,63 € pro 100 Ltr. 2.149,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,06 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag um +0,52 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 66 US-Dollar angestiegen. Am heutigen DIenstag notiert der Ölpreis etwas fester und weiter über der Marke von insgesamt 66 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 66,66 US-Dollar. Das waren +0,23 US-Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 66,43 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ China und USA suchen den Dialog im Handelsstreit
+ Neue US-Sanktionen gegen den Iran
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- USA geben einen kleinen Teil ihrer strategischen Ölreserven frei
- Libyens Ölproduktion wieder um 50% auf insgesamt 1 Mio. Barrel pro Tag gestiegen
- Schieferölproduktion in den USA legt weiter kräftig zu
- Währungskrise der türkischen Lira belastet Ölpreise
- China erhebt Strafzölle auf Energieimporte aus den USA
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA könnte weiter eskalieren

Marktlage
In der letzten Woche haben die Rohöl- und Destillatbestände in den USA deutlich zugenommen, was die Märkte belastet hatte. Auch die Ölförderung Libyens, die wieder auf 1 Mio. Barrel pro Tag angestiegen sein soll, sorgte für eine insgesamt weiche Tendenz, sodass die Ölpreise die letzte Woche mit Verlusten beendeten. Die größte Gefahr für die Ölpreise ist derzeit aber das Wirtschaftswachstum der Entwicklungs- und Schwellenländer, bzw. speziell in China. Vor allem in diesen Ländern ist das Wirtschaftswachstum stark mit dem Energieverbrauch und der Ölnachfrage korreliert. Diese Länder machen einen Großteil des globalen Ölnachfragewachstums aus, sodass Anzeichen einer Schwächephase hier die Preisniveaus an den Börsen immer belasten. Der IWF (Internationale Währungsfonds) sieht in einigen Wirtschaftsräumen das Wachstum bereits über seinem Zenit. Auch wenn man für 2019 noch mit einem globalen Wachstum von 3,9% rechnet, so wird die Wirtschaft in China kommendes Jahr "nur noch" um 6,4% zulegen, was -0,2% Punkte zum laufenden Jahr entspricht. Sollte die Wirtschaft abkühlen, so könnte das zu einem starken Preisverfall an den Ölbörsen führen, denn die Ölproduktion der Nicht-OPEC Länder wird im kommenden Jahr das gesamte Nachfragewachstum übersteigen, so die jüngsten Prognosen. Der Ölmarkt ist generell ein schwer vorherzusagendes Konstrukt, doch selbst für diese Standards sind die Unsicherheiten bei den Prognosen ungewöhnlich hoch, so Analyst Jason Bordoff zur aktuellen Konstellation und Stimmung. Neben dem schwächelnden Wirtschaftswachstum, das zu einer Überversorgung und nachgebende Preise führen könnte, nennt er vor allem die US Sanktionen gegen den Iran als einer der entscheidenden Faktoren. Die harten Sanktionen gegen die iranischen Ölexporte stehen momentan noch aus und sollen Anfang November beginnen. Sollten diese das Angebot allerdings spürbar reduzieren, so ist mit einem Preisanastieg zu rechnen. Saudi-Arabien und andere Länder haben allerdings angekündigt den Markt weiter gut versorgen zu wollen, denn man will nicht riskieren, dass das Wirtschaftswachstum durch zu hohe Ölpreise noch schneller abkühlt. Entsprechend gehen die Prognosen am Markt weit auseinander, sodass einige Analysten mit weicheren Preisen rechnen, andere aber einen Anstieg auf 80 US-Dollar und höher nicht ausschließen. Der Markt wird daher in nächster Zeit weiter extrem volatil bleiben.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
17.08.18 - Die Analysten der US-Investmentbank Jefferies glauben, dass der Preis für Brent noch vor Jahresende wieder auf über 80 US-Dollar steigen wird. Als Grund nennt man in erster Linie die US-Sanktionen gegen den Iran. Im Juli hatte das Land noch über 2 Mio. Barrel pro Tag an Rohöl exportiert, doch im August haben die Sanktionen im Finanzbereich begonnen. Auch wenn die Sanktionen gegen die iranischen Ölexporte erst am 04. November 2018 beginnen, so rechnet man bei Jefferies damit, dass bis Ende September die Exporte bereits um -0,5 Mio. Barrel pro Tag zurückgehen werden. Danach werden die Exporte mit den direkten Sanktionen noch einmal sinken, sodass dies die Versorgungslage unter Druck setzt und die Preise deutlich anziehen werden, so die Einschätzung.

16.08.18 - Rob Thummel, von Tortoise Capital Advisors, geht davon aus, dass die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte 2018 deutlich zulegen werden und die aktuelle Situation die Ruhe vor dem Sturm ist. Dabei sieht er insbesondere Probleme beim Ölangebot. Thummel geht davon aus, dass die Ölexporte des Iran deutlich sinken und somit rund -1 Mio. Barrel pro Tag Angebot vom Markt verschwinden werden. Zudem seien die Prognosen für das Förderwachstum von Rohöl in den USA wohl zu optimistisch. Nachdem die Infrastruktur in diesem Jahr bereits Probleme hatte mit dem Förderwachstum Schritt zu halten, rechnet man bei Tortoise Capital Advisors damit, dass die momentanen Einschätzungen für 2019 vermutlich um -300.000 bis -400.000 Barrel pro Tag nach unten korrigiert werden müssen. Die EIA hatte die US-Ölförderung 2019 zuletzt bei Durchschnittlich 11,7 Mio. Barrel pro Tag gesehen. Hinzu kommt laut Thummel, dass die Ölnachfrage in der zweiten Jahreshälfte wohl wieder zulegen wird. Mehr Nachfrage und ein limitiertes Ölangebotswachstum wird die Ölpreise in den kommenden Monaten stützen. Letztlich sehe man die europäische Ölsorte Brent zum Jahresende 2018 bei etwa 75 US-Dollar und das US-Rohöl WTI bei ca. 70 US-Dollar, so das abschließende Fazit.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.