Heizölpreise steigen in Hamburg am 29.08.18 um ca. € +0,12 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € +0,12 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 73,95 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.219,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
29.08.2018 73,95 € pro 100 Ltr. 2.219,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,12 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag um -0,34 US-Dollar je Barrel gefallen und notierte damit gegen Tagesende weiterhin über der Marke von 68 US-Dollar. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert und oberhalb der Marke von insgesamt 68 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 68,49 US-Dollar. Das waren nur -0,04 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 68,53 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ China beginnt wieder mit dem Kauf von US-Rohöl
+ Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA um -9 auf insgesamt 860 Anlagen deutlich gefallen
+ Irans Ölexporte nehmen schneller als gedacht ab
+ China und USA suchen den Dialog im Handelsstreit
+ Neue US-Sanktionen gegen den Iran
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- USA geben einen kleinen Teil ihrer strategischen Ölreserven frei
- China erhebt Strafzölle auf Energieimporte aus den USA
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA könnte weiter eskalieren

Marktlage
Die verschärften Sanktionen der USA gegen den Iran scheinen wirkungsvoller zu sein, als man bisher angenommen hatte. Da die USA einseitig aus dem Atomabkommen ausgestiegen sind und sich die übrigen Länder des ursprünglichen Vertrages noch an diesen halten, glaubte man, dass der Einfluss der Sanktionen geringer als die letzten, gemeinsamen Sanktionen ausfallen werden. Damals hatte man die Rohölexporte des Irans auf etwa 1,2 Mio. Barrel pro Tag (B/T) begrenzt. Diesmal gingen die Analysten bisher von einem Rückgang der Exporte im Bereich von etwa -0,6 bis -1,2 Mio. B/T aus, sowie alle Sanktionen der USA implementiert sind. Aktuell sanktionieren die USA vor allem Finanztransaktionen in US-Dollar mit dem Iran, aber auch Versicherungsgeschäfte sind von den Maßnahmen betroffen. Die Sanktionen gegen die Ölindustrie selbst sollen erst am 4. November in Kraft treten. Doch auch wenn sich die bisherigen Schritte nur indirekt auf die Ölexporte des Irans auswirken, so sollen die Exporte bereits um -0,7 Mio. B/T gesunken sein. Damit ist der Effekt jetzt schon stärker als einige den Gesamteinfluss, mit den direkten Sanktionen gegen die Ölexporte, einschätzten. Die übrigen Ölproduzenten werden ihre Ölproduktion zwar wohl anheben, doch ob diese die Exportausfälle ausgleichen können ist überaus fraglich. Zudem würde dann auch die Reservekapazität abnehmen, sodass man auf andere unerwartete Produktionsausfälle bspw. aus Venezuela, Nigeria oder Iran nur begrenzt reagieren könnte. Entweder sinkt die Verfügbarkeit oder die Reservekapazität, im Zweifel nimmt aber beides ab. Mit diesem Ausblick ist die Unsicherheit am Markt gestiegen und Händler meiden derzeit das bilden von spekulativen Verkaufspositionen. Hinzu kommt eine angespannte Versorgungslage im Inland entlang der Rheinschiene, da seit Wochen nur begrenzte Importmengen zur Verfügung stehen. Auch wenn die Nachfrage insgesamt gering ist, so sorgt dies für eine knappe Verfügbarkeit, sodass die Ware aus anderen Regionen zugekauft wird und die Preise im Inland oft stärker als rechnerisch vorgegeben steigen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
17.08.18 - Die Analysten der US-Investmentbank Jefferies glauben, dass der Preis für Brent noch vor Jahresende wieder auf über 80 US-Dollar steigen wird. Als Grund nennt man in erster Linie die US-Sanktionen gegen den Iran. Im Juli hatte das Land noch über 2 Mio. Barrel pro Tag an Rohöl exportiert, doch im August haben die Sanktionen im Finanzbereich begonnen. Auch wenn die Sanktionen gegen die iranischen Ölexporte erst am 04. November 2018 beginnen, so rechnet man bei Jefferies damit, dass bis Ende September die Exporte bereits um -0,5 Mio. Barrel pro Tag zurückgehen werden. Danach werden die Exporte mit den direkten Sanktionen noch einmal sinken, sodass dies die Versorgungslage unter Druck setzt und die Preise deutlich anziehen werden, so die Einschätzung.

16.08.18 - Rob Thummel, von Tortoise Capital Advisors, geht davon aus, dass die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte 2018 deutlich zulegen werden und die aktuelle Situation die Ruhe vor dem Sturm ist. Dabei sieht er insbesondere Probleme beim Ölangebot. Thummel geht davon aus, dass die Ölexporte des Iran deutlich sinken und somit rund -1 Mio. Barrel pro Tag Angebot vom Markt verschwinden werden. Zudem seien die Prognosen für das Förderwachstum von Rohöl in den USA wohl zu optimistisch. Nachdem die Infrastruktur in diesem Jahr bereits Probleme hatte mit dem Förderwachstum Schritt zu halten, rechnet man bei Tortoise Capital Advisors damit, dass die momentanen Einschätzungen für 2019 vermutlich um -300.000 bis -400.000 Barrel pro Tag nach unten korrigiert werden müssen. Die EIA hatte die US-Ölförderung 2019 zuletzt bei Durchschnittlich 11,7 Mio. Barrel pro Tag gesehen. Hinzu kommt laut Thummel, dass die Ölnachfrage in der zweiten Jahreshälfte wohl wieder zulegen wird. Mehr Nachfrage und ein limitiertes Ölangebotswachstum wird die Ölpreise in den kommenden Monaten stützen. Letztlich sehe man die europäische Ölsorte Brent zum Jahresende 2018 bei etwa 75 US-Dollar und das US-Rohöl WTI bei ca. 70 US-Dollar, so das abschließende Fazit.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.