Heizölpreise steigen in Hamburg am 03.08.18 um ca. € +0,75 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € 0,75 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 70,78 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.123,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
03.08.2018 70,78 € pro 100 Ltr. 2.123,- € für 3.000 Ltr. +0,75 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Donnerstag um +1,30 US-Dollar je Barrel auf die Marke von knapp 69 US-Dollar gestiegen. Am heutigen Freitag notiert der Ölpreis etwas weicher und unterhalb der Marke von insgesamt 69 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 68,62 US-Dollar. Das waren -0,34 US-Dollar je Barrel weniger als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 68,96 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Die Preise an den Ölbörsen bewegten sich in den letzten Tagen mit einem leichten Aufwärtstrend. In der Vergangenheit wurde die OPEC bei einem Preisniveau von 80 US-Dollar aktiv und hat die Anhebung der Ölproduktion angekündigt. Sowie man sich aber der 70 US-Dollar-Marke näherte, relativierte Saudi-Arabien seine Ambitionen für eine Produktionssteigerung. Die Exporte werden im August daher wieder um etwa 100.000 Barrel pro Tag abnehmen, kündigte man letzte Woche an. Letztlich befindet sich der Markt in einem Spannungsfeld aus mehreren unsicheren Faktoren, die vermutlich noch eine ganze Weile schwer einzuschätzen bleiben. Spannungen zwischen den USA und dem Iran wirken stützend, doch bisher hat der Markt eine mögliche Blockade der Straße von Hormus – ein Nadelöhr für die Ölexporte aus dem arabischen Raum – nicht eingepreist. Würde man dies als eine aktuell ernst zu nehmende Bedrohung sehen, würden die Ölpreise deutlich über 80 US-Dollar handeln. Neben dem Iran wird auch das Ölnachfragewachstum genau beobachtet, das durch die Strafzölle der USA ausgebremst werden könnte. Auch die Produktionssteigerung der OPEC bleibt ein Thema, dessen Effekt nur schwer abzuschätzen bleibt, denn verlässliche Zahlen gibt es hierzu noch nicht. Kurzfristig hat sich die Versorgung allerdings etwas gebessert, während langfristig noch immer mit einer knappen Versorgung gerechnet wird.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
24.07.18 - Die Analysten bei Evercore haben ihre Preisprognose für die Ölsorte Brent nach oben korrigiert. Die OPEC hebt die Fördermengen an, damit die erwarteten Ausfälle aus Venezuela und Iran aufgefangen werden können. Unterm Strich würden die globalen Ölbestände aber weiterhin abnehmen, so die Einschätzung. Daher glaube man, dass der Durchschnittspreis von Brent in 2018 bei etwa 70 US-Dollar liegen werde und in 2019 dann 75 US-Dollar erreiche. Dies ist eine Aufwärtskorrektur der eigenen Prognosen um jeweils +5 US-Dollar. Damit liege man nun etwa 15% über der allgemeinen Marktmeinung und der Bewertung am Markt, so ein ergänzender Hinweis. Ausgehend davon geht man bei Evercore davon aus, dass die allgemeine Marktmeinung Brent bei etwa 61 US-Dollar in 2018 und ca. 65 US-Dollar in 2019 sieht.

20.07.18 - Der globale Ölmarkt hat sich mit den Produktionskürzungen der OPEC und den ungeplanten Ausfällen einiger Produzenten verknappt. Die IEA sieht die Ölnachfrage 2018 bei 99,1 Mio. Barrel pro Tag, das Angebot jedoch bei nur 98,8 Mio. Barrel pro Tag. Mit den anstehenden Sanktionen gegen den Iran und die sinkende Förderung in Venezuela und der zunehmenden Ölnachfrage, getrieben durch ein positives globales Wirtschaftswachstum, wird sich die Versorgungslage nach Ansicht von Analyst Matt Badiali, von Banyan Hill, nicht unbedingt verbessern. Durch die insgesamt in 2018 zu beobachtende Unterversorgung, werden die globalen Ölbestände im letzten Quartal des Jahres auf Niveaus fallen, die man zuletzt in Zeiten von dreistelligen Preisen gesehen hatte, so Analyst Leigh Goehring von Goehring & Rozencwajg. Die Produktionssteigerung, die man nun beobachte sei seiner Meinung nach nicht genug, um die entstandene Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen, die sich in den letzten 1,5 Jahren aufgetan hätte. Wenn der Iran im November dann das volle Ausmaß der US-Sanktionen zu spüren bekommt und vom US-Finanzmarkt abgeschottet wird, sei es sogar möglich, dass der Ölpreis im Herbst auf 120 US-Dollar steigen könnte, so das Fazit von Badiali.

17.07.18 - Den Analysten der Großbank Goldman Sachs zufolge tragen die politischen Entscheidungen der USA dazu bei, dass die Ölpreise weiterhin sehr volatil sind. Veränderungen bei den Produktionsniveaus dürften durch die Entscheidungen des Weißen Hauses, wie beispielsweise ein möglicher Verkauf von strategischen Reserven, die US-Sanktionen gegen Iran oder auch der Druck, den Präsident Trump im Hinblick auf die Ölförderung auf Länder wie Saudi-Arabien ausübt, noch verschärft werden, so die Experten. "Die Unsicherheit hinsichtlich des Umfangs und des Timings dieser Veränderungen hat den kurzfristigen Ausblick für die" fundamentale Situation am Ölmarkt unklarer werden lassen, schrieb Goldman Sachs Analyst Damien Courvalin am Montag, den 16.07.18 in einer Mitteilung. Die Volatilität der Preise dürfte daher weiterhin hoch bleiben, solange der Markt sich mit diesen großen und ungewissen Angebotsveränderungen auseinandersetze, so Courvalin. Bei Goldman Sachs geht man außerdem davon aus, dass sich der Preis der Rohölsorte Brent vorerst in einer Spanne zwischen 70 und 80 US-Dollar pro Barrel bewegen wird, wobei die Wahrscheinlichkeit für Preise im unteren Bereich dieser Spanne auf kurze Sicht höher ist. Die 80 US-Dollar Marke dürfte aufgrund der politischen Entscheidungen der USA erst nach dem Sommer wieder erreicht werden, da die Ausfälle bei den iranischen Ölexporten und der Anstieg der saudischen Ölproduktion von den USA politisch geplant worden sei und von der Abfolge oder dem Ausmaß her so umgesetzt werden könnten, dass die Ölpreise letztlich sinken könnten.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ China steigert Infrastrukturausgaben
+ Abbau von Rohöl-, Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. API
+ Trump liefert sich Twitter-Gefecht mit dem iranischen Präsidenten Rouhani
+ Saudi-Arabien wird im August weniger Rohöl exportieren
+ Bullishe Monatsreports von EIA, OPEC und IEA
+ USA wird ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- USA erwägen Freigabe von strategischen Ölreserven
- Schnell wachsende Rohölförderung in den USA auf Rekordkurs
- US-Regierung stellt Sanktions-Ausnahmen für Abnehmer von iranischem Öl in Aussicht
- Saudi-Arabien will im Juli Rekordhoch bei Rohölförderung erzielen
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA droht zu eskalieren

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.