Heizölpreise fallen in Hamburg am 05.09.18 um ca. € -0,65 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -0,65 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 76,39 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.292,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
05.09.2018 76,39 € pro 100 Ltr. 2.392,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,65 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Dienstag weiter nahezu unverändert über der Marke von insgesamt 69 US-Dollar. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur ein leichtes Plus in Höhe von +0,07 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis nach einer Herabstufung eines Tropensturms im Golf von Mexiko etwas leichter und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 69 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 69,27 US-Dollar. Das waren -0,60 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 69,87 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Blockade an nigerianischen Ölanlagen
+ Iran droht mit Störungen des Schiffsverkehrs in der Strasse von Hormuz
+ Irans Ölexporte nehmen schneller als gedacht ab
+ Neue US-Sanktionen gegen den Iran
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Tropensturm Gordon im Golf von Mexiko wohl ohne Einfluss auf US-Produktion
- OPEC-Ölförderung im August angestiegen
- China erhebt Strafzölle auf Energieimporte aus den USA
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA könnte weiter eskalieren

Marktlage
Schon lange bevor die US-Regierung damit beginnt Ölexporte aus dem Iran direkt zu sanktionieren, nehmen die Ausfuhren aus dem Land schneller und stärker als gedacht ab. Die Zeit für die Käufer läuft, auch wenn die Sanktionen erst am 04. November auf die Ölexporte ausgeweitet werden. Damit Öltanker aus dem Iran im November in Asien ankommen, müssen die Schiffe bereits Mitte Oktober beladen werden. Über den Kauf muss daher bereits im September entschieden werden, denn dann werden die Ladeprogramme für Oktober geplant. Viele Importeure von iranischem Öl werden sich also schon jetzt mit der Kaufentscheidung und den möglichen Konsequenzen beschäftigen müssen. Bislang ist nicht bekannt, ob und unter welchen Bedingungen die USA Ausnahmen zu den Sanktionen gewähren werden. Auch wenn andere Länder die Sanktionen der USA nicht mittragen und zum Teil scharf kritisieren, so nehmen die Bezüge deutlich ab. Vor allem nach Asien verkauft der Iran üblicherweise viel Rohöl. Exporte nach Südkorea sollen bereits im Juli um 40% gesunken sein, Indien hat die Bezüge aus dem Iran um etwa 50% reduziert und selbst China wickelt keine Rohölimporte aus dem Iran mit eigenen Tankern mehr ab. Japanische Unternehmen haben angegeben, dass die Bezüge im September eventuell die letzten gewesen sein könnten. Die Wirkung der US-Sanktionen ist enorm, auch wenn sie von den übrigen Ländern nicht unterstützt werden. Aufgrund der drohenden Konsequenzen bei einem Verstoß halten sich die meisten Unternehmen dennoch an die Vorgaben der USA. Der Iran wickelt nun vermehrt Exporte über eigene Öltanker und in anderen Währungen als dem US-Dollar ab. Die Exporte des Iran werden laut Einschätzung des Konsultationsunternehmen FGE Mitte 2019 auf unter 1 Mio. Barrel pro Tag (B/T) sinken. Experten von Energy Aspects schätzen die Situation ähnlich ein. Ende 2018 werden die iranischen Ölausfuhren auf etwa 0,8 bis 1,0 Mio. B/T zurückgehen, heißt es hier.

Der sich im Golf von Mexiko bildende Hurrikan sorgt ebenfalls nicht gerade für eine Entspannung am Markt und dürfte Händler davon abhalten spekulative Verkäufe einzugehen. An den Ölbörsen ist die Stimmung nach dem langen Wochenende in den USA somit eher bullish einzustufen. Für das Inland besonders problematisch ist die Versorgungslage die durch die niedrigen Pegelstände am Rhein zu Beginn der Heizsaison angespannt bleibt, während die Abschaltung der Raffinerie in Vohburg, Bayern, für zusätzliche Kapazitätsprobleme sorgen wird. Übermäßig starke Preisaufschläge sind daher nicht auszuschließen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
31.08.18 - Erstmals seit knapp einem Jahr senkten Analysten, die in einer monatlichen Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters befragt werden, ihre Ölpreispreisprognosen für die führenden Ölsorten Brent und WTI. Begründet wurde dies mit den negativen Auswirkungen, die der Handelsstreit zwischen den USA und zahlreichen Währungsräumen auf die Ölnachfrage haben dürfte. Die befragten 45 Analysten rechnen im Schnitt damit, dass der Preis der Nordsee-Rohölsorte Brent im laufenden Jahr bei durchschnittlich 72,71 US-Dollar pro Barrel liegen wird. In der Juli-Umfrage schätzten sie den Durchschnittspreis von Brent noch auf 72,87 US-Dollar pro Barrel. 2019 soll sich der Durchschnittspreis für ein Barrel Brent dann auf 72,58 US-Dollar belaufen. Bei der US-Rohölsorte WTI gehen die Experten für 2018 mittlerweile von einem Durchschnittspreis von 67,13 US-Dollar pro Barrel aus. Damit senkten sie ihre eigenen Prognosen von Juni um -0,19 US-Dollar. Bei beiden Rohölsorten liegen die Prognosen zum Durchschnittspreis unter dem derzeitigen Preisniveau, das bei Brent aktuell bei etwa 77,50 US-Dollar und bei WTI bei etwa 70,00 US-Dollar liegt. Laut Carsten Fritsch von der Commerzbank könnten die Handelsstreitigkeiten das Ölnachfragewachstum in Asien dämpfen. Gleiches gelte auch, sollte sich die Türkei-Krise auf andere Schwellenländer übertragen. Das geringere Nachfragewachstum würde es dann einfacher machen, die iranischen Angebotsausfälle zu ersetzen, so Fritsch. Bislang gehen die Analysten laut William Patterson von ING davon aus, dass der Ölmarkt im vierten Quartal im Gleichgewicht bleiben werde, angenommen das Angebot aus dem Iran gehe um etwa 500.000 Barrel pro Tag zurück. Sollten die Ausfälle aus dem Iran jedoch umfangreicher sein, würde dies im vierten Quartal zu einem Angebotsdefizit führen.

17.08.18 - Die Analysten der US-Investmentbank Jefferies glauben, dass der Preis für Brent noch vor Jahresende wieder auf über 80 US-Dollar steigen wird. Als Grund nennt man in erster Linie die US-Sanktionen gegen den Iran. Im Juli hatte das Land noch über 2 Mio. Barrel pro Tag an Rohöl exportiert, doch im August haben die Sanktionen im Finanzbereich begonnen. Auch wenn die Sanktionen gegen die iranischen Ölexporte erst am 04. November 2018 beginnen, so rechnet man bei Jefferies damit, dass bis Ende September die Exporte bereits um -0,5 Mio. Barrel pro Tag zurückgehen werden. Danach werden die Exporte mit den direkten Sanktionen noch einmal sinken, sodass dies die Versorgungslage unter Druck setzt und die Preise deutlich anziehen werden, so die Einschätzung.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.