Heizölpreise steigen in Hamburg am 28.09.18 um ca. € +0,71 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,71 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 78,00 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.340,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
28.09.2018 78,00 € pro 100 Ltr. 2.340,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,71 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag trotz überwiegend bearishem Nachrichtenumfeld um +0,55 US-Dollar je Barrel über die Marke von 72 US-Dollar angestiegen. Der Ölpreis ist damit mittlerweile fast auf einen 4-Jahreshöchststand angestiegen. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis etwas fester und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 72 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 72,28 US-Dollar. Das waren +0,16 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 72,12 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Generalstreik in Nigeria
+ USA werden keine strategischen Ölreserven für den Markt freigeben
+ Indien stoppt Ölimporte aus Iran
+ OPEC, Rußland und Co. werden voraussichtlich Produktionsmenge nicht erhöhen
+ Nachfrage nach Öl nimmt saisonal zu
+ Saudi-Arabien zeigt sich bereit einen Ölpreis von über 80 US-Dollar zu akzeptieren
+ Irans Ölexporte nehmen kontinuierlich und schneller als gedacht ab
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Iran droht mit Störungen des Schiffsverkehrs in der Strasse von Hormuz
+ Internationale Energieagentur prognostiziert eine knappe Marktlage zum Jahresende
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Nigeria plant Produktionssteigerung
- Zunahme von Rohöl- und Benzinbeständen in den USA gem. Department of Energy
- Libyens Ölförderung auf 5-Jahreshoch angestiegen
- Trump twittert gegen die OPEC und verlangt Ölpreissenkung
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China eskaliert
- Bearisher Monatsreport der Internationalen Energieagentur

Marktlage
Die OPEC hat eine Äußerung zu einer möglichen Produktionsanhebung am letzten Wochenende abgelehnt. Das Kartell wird seine Produktion zwar steigern, doch nur innerhalb der bestehenden Gesamtquote. Das bedeutet, dass lediglich Förderrückgänge anderer Mitglieder ausgeglichen werden dürfen. Die US-Sanktionen gegen den Iran sind dabei allerdings so erfolgreich, (Indien hat jetzt seine Käufe aus dem Iran auch vorerst gestoppt), dass die somit auszugleichende Fördermenge nicht so ohne weiteres durch andere Länder ersetzt werden kann. Die Schätzungen, um wie viel die iranischen Rohölexporte abnehmen werden, gehen von -0,5 bis -2,0 Mio. Barrel pro Tag (B/T). Im Mai diesen Jahres hatten die Exporte des Iran mit +2,71 Mio. B/T ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Da die US-Sanktionen zum 04. November noch einmal verschärft werden und Trump bei der Vollversammlung der UNO sogar darüber hinaus noch weitere Sanktionen angekündigt hat, wird die Versorgungslage in den kommenden Wochen und Monaten vermutlich noch knapper werden. Der Versorgungsengpass spitzt sich erst weiter zu, bevor er mit dem Produktionswachstum aus den USA und anderen Ländern im kommenden Jahr wieder geringer wird. Wegen dem erwarteten Förderwachstum bleibt Saudi-Arabien auch skeptisch bezüglich Anhebungen bei der Fördermenge, da man sonst im kommenden Jahr wieder eine Überproduktion und einen heftigen Preiseinbruch auslösen könnte. Händler hatten insgeheim gehofft, dass die USA mit der Freigabe von strategischen Reserven dem Preisanstieg entgegenwirken wird. Bei den aktuellen Preisniveaus lehnt die US-Regierung diese Maßnahme nach Aussage von Energieminister Rick Perry jedoch ab. Damit gibt es nun nicht mehr viel, was gegen weitere Preissteigerungen spricht. Die Mehrheit der Analysten rechnet kurz- bis mittelfristig mit weiteren Preissteigerungen. Die "100-US-Dollar-Wette" macht bereits die Runde und solche Spekulationen sorgen meist immer für einen Sog in die entsprechende Richtung, auch wenn einige Experten noch Zweifel haben, ob ein derart hohes Niveau erreichbar sein wird.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
25.09.18 - Zuletzt haben sich Marktteilnehmer und Analysten bei ihren Ölpreisprognosen vorwiegend bullish geäußert. JP Morgan hält einen Anstieg auf 90 US-Dollar für wahrscheinlich, während man bei Mercuria und Trafigura sogar schon die 100 US-Dollar nicht ausschließt. Daraufhin wurden in dieser Woche viele Optionen gehandelt, mit denen die Marktteilnehmer bei Preisanstiegen auf über 100 und zum Teil sogar erst ab 110 US-Dollar Profit machen. Das Handelsvolumen bei den sog. Long-Positionen nahm deutlich zu und hat auch die Futures an den Börsen mit nach oben gezogen. Die Analysten bei Goldman Sachs treten nun aber auf die Bremse. Ganz so schnell wird es aus ihrer Sicht nicht gehen. Russland und die OPEC werden den Ausfall der Rohölexporte aus dem Iran kompensieren. Zwar wird die Reservekapazität dann abnehmen und so für eine feste Tendenz sorgen, für einen bedeutenden Ausbruch nach oben reicht dies jedoch nicht. Dies sei erst dann möglich, wenn neben den Iran Sanktionen weitere Probleme auf der Angebotsseite entstehen. Zudem würde jeder starke Preisanstieg in diesem Herbst die Regierung Trump vermutlich dazu veranlassen, strategische Reserven freizugeben. Wegen der Kongresswahlen will man Preisanstiege, mitverursacht durch Trumps Außenpolitik gegenüber dem Iran, vermeiden. Im Ergebnis rechnet man bei Goldman Sachs damit, dass sich die Ölsorte Brent zum Jahresende wieder zurück in die Handelsspanne von 70 bis 80 US-Dollar bewegen und sich schließlich auf diesem Niveau stabilisieren wird, so das Fazit der Analysten.

24.09.18 - Die US-Sanktionen gegen den Iran könnten die Ölpreise Ende 2018 oder Anfang 2019 wieder auf 100 US-Dollar je Barrel ansteigen lassen. Davon geht man bei den Handelshäusern Mercuria und Trafigura aus. Im Rahmen der Asia Pacific Petroleum Conference (APPEC) erklärte Daniel Jaeggi von Mercuria Energy Trading, die Sanktionen könnten das Rohölangebot bis Ende des Jahres um rund 2 Mio. Barrel pro Tag sinken lassen. Dies würde einen Anstieg der Ölpreise bis auf 100 US-Dollar pro Barrel ermöglichen, denn einen so starken Angebotsausfall könnte der Markt nicht kompensieren. Der Markt könnte im letzten Jahresquartal eine enorme Volatilität zeigen, so Jaeggi, je nach dem, wie schwerwiegend und von welcher Dauer die Sanktionen gegen den Iran sein würden. Ben Luckock von Trafigura zufolge könnten die Ölpreise bis Weihnachten auf 90 und bis Neujahr auf 100 US-Dollar pro Barrel steigen, da das Angebot am Markt knapper werde. Die Ölproduktion Irans werde “deutlich geringer sein als sie war und wahrscheinlich niedriger als viele Menschen es erwartet hatten, als die Sanktionen angekündigt worden waren”, so Luckock während der APPEC.

21.09.18 - Die Experten der US-Investmentbank JP Morgan halten weitere Preissteigerungen an den Ölbörsen für wahrscheinlich. Während viele Marktteilnehmer von einem Exportrückgang des Irans in einer Größenordnung von -1 Mio. Barrel pro Tag (B/T) ausgehen, schätze man den Rückgang im eigenen Haus auf etwa -1,5 Mio. B/T ein. Die übrigen Ölproduzenten werden daher das Angebotsdefizit an Öl nicht ausgleichen können. Als Konsequenz rechnet man bei JP Morgen mit steigenden Ölpreisen. Eine Preisspitze bei 90 US-Dollar für die europäische Ölsorte Brent sei mit den Sanktionen gegen den Iran in den kommenden Monaten wahrscheinlich. Im Endeffekt werde der Durchschnittspreis für Brent und WTI in den kommenden sechs Monaten daher auf 85 bzw. 76 US-Dollar geschätzt, so das Fazit.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.