↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 16.10.2019 um ca. € +0,30 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € +0,30 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 68,56 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.057,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,61 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
16.10.19 68,56 € pro 100 Ltr. 2.057,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,30 € pro 100 Ltr.
Klimaschutzprogramm der Bundesregierung – was nun?

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Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag um -0,78 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 52 US-Dollar gefallen. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis wieder etwas fester und oberhalb der Marke von 53 US-Dollar. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 53,62 US-Dollar. Das waren +0,81 Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 52,81 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Generalsekretär der OPEC deutet Eingriff zur Stabilisierung der Preise an
+ Vorläufige Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China
+ Raketenangriff auf iranischen Tanker im Roten Meer
+ OPEC deutet Kürzung im Dezember an
+ OPEC Monatsreport bullish
+ Türkei greift Kurden in Nordsyrien an
+ Ecuador: Force Majeure auf alle Rohöllieferungen aufgrund von Unruhen
+ Unruhen im Irak

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- IWF senkt Prognose für Wirtschaftswachstum
- OPEC und Russland: Anpassungen der Produktionskürzung aktuell kein Thema
- EIA Monatsreport bearish
- OPEC: Nigeria darf mehr Rohöl fördern

Marktlage
Der IWF hatte gestern das globale Wirtschaftswachstum, wie erwartet, nach unten korrigiert. Als Hauptursache für die schwache Entwicklung sieht man Spannungen in Handelsfragen, die von den USA und China dominiert werden. Dies stellt einmal mehr die Bedeutung der Verhandlungen der beiden Länder für Wirtschafts- und Ölnachfragewachstum in den Fokus. Da das vorläufige Abkommen keine Aufhebung der bisherigen Zölle vorsieht, wird es vermutlich keinen großen Einfluss auf die Entwicklung haben. Entsprechend stehen Marktteilnehmer der Angebots- und Nachfragebalance im kommenden Jahr weiter kritisch gegenüber. Insbesondere im ersten Quartal könnte sich mit der saisonal schwachen Ölnachfrage eine kräftige Überversorgung von +1,5 Mio. B/T ergeben. Experten, wie beispielsweise Warren Patterson von der ING, warnen daher, dass die OPEC+ Gruppe ihre bisherigen Produktionskürzungen unbedingt verschärfen muss, will man größere Abwärtsbewegungen verhindern. Andere senken in diesem Zusammenhang auch ihre Preisprognosen für das laufende und kommende Jahr. Der Generalsekretär der OPEC, Mohammad Barkindo, hatte zuletzt immer wieder angedeutet, dass man beim nächsten Meeting im Dezember vermutlich kürzen wird. Alle Optionen lägen auf dem Tisch und man werde eine starke Entscheidung treffen um die Preise zu stabilisieren, lassen sich seine jüngsten Kommentare zusammenfassen. Das Meeting vom 5. bis 6. Dezember wird daher zunehmend in den Fokus rücken, da es entscheidend sein wird, ob und wie stark die OPEC+ Gruppe die Förderung einschränken wird. Zusammen mit den Verhandlungen sind dies die beiden großen Themen, die mittelfristig die Aufmerksamkeit auf sich ziehen werden. Aktuell sorgen unterdessen steigende Kosten für Öltanker für Verschiebungen am Markt. Nachdem die USA das Unternehmen "Cosco", Eigentümer einer der größten Öltankerflotte der Welt, mit Sanktionen belegt hat, stehen einige Schiffe dem Markt faktisch nicht mehr zur Verfügung. Wer diese Schiffe bucht riskiert ebenfalls von den USA sanktioniert zu werden. Nun hat sich das Angebot an Frachtraum auf dem internationalen Markt reduziert, sodass ein Wettbieten um die verbliebenen Schiffe entbrannt ist, was die Preise in die Höhe hat schnellen lassen. Mittlerweile werden Rekordsummen geboten. Kostete die Fahrt von West Afrika nach Asien umgerechnet auf ein Barrel Rohöl vor den Sanktionen noch 2 bis 2,5 US-Dollar, so sind es mittlerweile 10 US-Dollar und damit rund 20% des eigentlichen Warenwerts.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
15.10.19 - Analysten von Evercore haben auf Grund der aktuellen Entwicklung ihre Ölpreisprognosen für die Sorte Brent 2019 und 2020 nach unten korrigiert. Statt des bisher erwarteten Durchschnittspreises von 70 US-Dollar für das laufende Jahr sieht man die europäische Referenzsorte nun nur noch bei 65 US-Dollar. Hatte man bisher in 2020 noch mit einem leicht steigenden Preis auf 75 US-Dollar gerechnet, so erwartet man nun nur noch einen Durchschnittspreis von 65 US-Dollar. "Unsere 2020 Brent Einschätzung ist 11% über dem Konsenserwartung der Verkäuferseite und dem Niveau der Futures," so der Hinweis. Als Begründung für die Korrektur führt man das "mittelmäßige Nachfragewachstum" an, wobei der Produktionszuwachs der Nicht-OPEC Länder wohl durch Kürzungen der OPEC ausgeglichen werden. Letztlich geht man daher von sinkenden Beständen aus. Die Ölpreise sollten fest, aber unterhalb der bisherigen Erwartungen bleiben, so das Fazit.

16.09.19 - Kurz nach den Anschlägen auf das zweitgrößte Ölfeld Saudi-Arabiens sowie auf die Aufbereitungsanlage Abqaiq am Wochenende stellten Experten und Analysten bereits Vermutungen darüber an, wie lange die vollständige Wiederherstellung des Betriebs an den beiden Anlagen dauern könnte. Bei Goldman Sachs befasste man sich gleich mit mehreren Szenarien, und stellte dementsprechend diverse Preisprognosen auf. Sollten die unterbrochenen Produktionsvorgänge in weniger als einer Woche wiederaufgenommen werden können, dürfte der Preis eines Barrels der Rohölsorte Brent um +3 bis +5 US-Dollar ansteigen. Von einem Anstieg um +5 bis +14 US-Dollar pro Barrel gehen die Bänker aus, wenn der Produktionsausfall etwa zwei bis sechs Wochen dauern sollte. Falls die Wiederinstandsetzung der Anlagen jedoch länger als sechs Wochen in Anspruch nehmen sollte, dürfte der Brent-Preis sogar auf über 75 US-Dollar pro Barrel anziehen. Allerdings würde ein so langer Ausfall den Analysten der Großbank zufolge wohl auch in einer Freigabe strategischer Ölreserven resultieren, "die umfangreich genug wäre, um ein so starkes Defizit über mehrere Monate hinweg auszugleichen und die Preise auf diesen Niveaus zu deckeln." Ein extremer Netto-Ausfall von -4 Mio. B/T über mehr als drei Monate hinweg würde die Preise über 75 US-Dollar pro Barrel treiben, was sowohl einen starken Anstieg der Schieferölproduktion zur Folge hätte, als auch klare Auswirkungen auf die Nachfrage, so Goldman Sachs.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.