↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 07.02.2019 um ca. € +0,65 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,65 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 66,78 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.003,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
07.02.19 66,78 € pro 100 Ltr. 2.003,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,65 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von überwiegend bullishen Lagerbestandsdaten in den USA um +0,35 US-Dollar auf die Marke von 54 US-Dollar angestiegen. Gemäß aktuellen Daten des Department of Energy nahmen die Rohöl- sowie Benzinbestände bei einer gestiegenen Raffinerieauslastung zu, während bei den Destillaten (Heizöl & Diesel) Abbauten gemeldet wurden. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis wieder etwas leichter unterhalb der Marke von 54 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 53,68 US-Dollar. Das waren -0,33 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 54,01 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Abahme von Lagerbeständen in den USA gem. Department of Energy
+ USA verhängen Sanktionen gegen venezolanische Ölexporte
+ Saudi-Arabien kürzt Ölproduktion stärker als vereinbart
+ Revolution in Venezuela
+ Kältewelle in USA und Mitteleuropa

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Libyens Ölproduktion könnte bald wieder steigen
- Ölförderung in den USA höher als erwartet
- Internationaler Währungsfonds (IWF) korrigiert Wachstumsprognosen nach unten
- Rußland benötigt für Umsetzung der OPEC-Kürzung mehrere Monate

Marktlage
Die Versorgungslage bleibt unter Druck, denn die Ausfälle in Venezuela nehmen tendenziell zu und könnten nach Ansicht einiger Experten noch nicht vollständig eingepreist sein. Selbst wenn der politische Umbruch kommt, dann könnte es noch lange dauern, bis der Abwärtstrend der Ölproduktion gedreht werden kann. Die Produktionskürzungen der OPEC zum neuen Jahr sorgen für eine bullishe Grundkomponente am Markt. Diese sollte sich hingegen in den momentanen Preisniveaus weitestgehend widerspiegeln. Klar ist allerdings, dass die OPEC, insbesondere Saudi Arabien, erpicht darauf ist die Ölpreise nicht wieder so stark wie Ende Dezember absacken zu lassen. Zusammen mit Venezuela, aber auch mit der Aussicht auf ein Ende der US-Ausnahmegenehmigungen bei den Iran Sanktionen im Mai, hat dies in den letzten Wochen für eine Bodenbildung gesorgt. Nach oben bleibt das Potenzial jedoch durch die Skepsis der globalen Wirtschaftsentwicklung weiter gedeckelt. Zusammen mit der noch immer stark wachsenden US-Ölproduktion, geht beispielsweise die OPEC davon aus, dass die Fördersteigerungen der Nicht-OPEC Länder das Ölnachfragewachstum dieses Jahr übertreffen wird. Das Ölangebot ist also mehr als ausreichend und ein Preisrutsch an den Börsen kann nur durch aktive Produktionskürzungen der OPEC und ihrer Verbündeten erreicht werden. Mit den Kürzungen des Kartells steigt auf der anderen Seite aber auch die Reservekapazität an, sodass die OPEC das Problem der Überversorgung mit ihren Maßnahmen lediglich weiter in die Zukunft verlagert. Auch wenn die Konstellation am Markt kurzfristig bullish werden kann, so deutet sich langfristig, über die kommenden Jahre, keine Preisexplosion an, wenn nichts unvorhergesehenes passiert. In Libyen könnten nun noch weitere Mengen zurück auf den Markt kommen. Sollte die Kontrolle des Sharara Ölfeldes von der LNA an die Regierung in Tripolis friedlich übergeben werden, kann die Förderung des Landes um bis zu 400.000 B/T und damit wieder auf etwa 1,2 Mio. B/T steigen. Wenn die Sicherheit der Anlagen gewährt werden kann, plant man auch den Ausbau der Förderung auf etwa 1,6 Mio. B/T im Laufe des Jahres. Stabilität in Libyen könnte die Ölpreise in den kommenden Tagen und Wochen belasten.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
07.02.19 - Eine Umfrage unter 11 Investmentbanken hat ergeben, dass diese den Durchschnittspreis für Brent in 2019 nun bei 67 US-Dollar einschätzen, während man WTI bei 60 US-Dollar sieht. Bei der letzten Umfrage hatte man Brent noch bei 69 US-Dollar und WTI bei 63 US-Dollar erwartet.

Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas, geht davon aus, dass sich die Marktlage in der ersten Jahreshälfte verknappen und die Preise stützen wird. Als Grund nennt er die Produktionskürzungen, die OPEC und ihre Verbündeten implementiert haben, sowie die Probleme bei Rohöllieferungen aus Libyen, Iran und Venezuela. Seiner Einschätzung nach dürften die Preise in der zweiten Jahreshälfte dann allerdings wieder sinken, wenn die USA ihre Pipelines zum Transport von Rohöl an die Golfküste fertiggestellt haben und die Exporte dann steigen.

Bei JP Morgan sieht man das Risiko, dass mit den Sanktionen gegen Venezuela zusammenhängt, noch nicht als vollständig eingepreist an. Auch bei der Commerzbank rechnet man damit, dass die Probleme auf Angebotsseite nicht unbedingt weniger werden und den Markt in der ersten Jahreshälfte ausbalancieren werden. Bei der längerfristigen Prognose, über das laufende Jahr hinaus, rechnen die Experten mit einem geringen Anstieg der Jahresdurchschnittspreise für Brent und WTI in 2020 auf 68 bzw. 63 US-Dollar, bevor die Preise im Folgejahr wieder sinken sollen.

06.02.19 - Mohammed Ali Yasin, von Al Dhabi Capital, ist mittlerweile wieder bullish eingestellt. Die Risiken, das von der politischen Instabilität in Venezuela sowie den US-Sanktionen gegen das Land ausgehen, seien noch nicht vollständig eingepreist. Die OPEC+ Gruppe passe sich flexibel und schnell an Veränderungen in der Versorgungslage an und reduziere das ngebot. Die Gruppe werde ihre Förderung so lange senken, bis man die gewünschten Preisniveaus erreiche. Unterm Strich sei das Ölangebot im Markt derzeit nicht zu groß und daher sehe er den Durchschnittspreis für die Ölsorte Brent in diesem Jahr eher bei 75 US-Dollar. Auch Preise um die 80 US-Dollar für Brent sehe er als ein Niveau an, mit dem jeder leben könne, so sein Fazit.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.