↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 18.02.2019 um ca. € +1,07 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +1,07 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 70,41 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.112,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
18.02.19 70,41 € pro 100 Ltr. 2.112,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +1,07 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche nach Abschaltung des größten Offshore Ölfeldes in Saudi-Arabien und einer möglichen Verschärfung von US-Sanktionen gegen Venezuela um +1,18 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 55 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile bei der Marke von insgesamt 56 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 56,05 US-Dollar. Das waren +0,46 US-Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 55,59 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA wollen Sanktionen gegen Venezuela verschärfen
+ Saudi-Arabien schaltet größtes Offshore Ölfeld ab
+ Niger Delta Avengers drohen mit Anschlägen auf Ölinfrastruktur
+ Trump signalisiert Verschiebung der Deadline im Handelsstreit
+ Neuer US-Haushalt: weiterer Shutdown wohl abgewendet
+ Saudis kürzen Ölproduktion nochmals stark
+ Mögliche Verschärfung der US-Sanktionen gegen den Iran
+ Revolution in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Bearisher EIA Monatsreport
- Kanada hat Produktionskürzungen zurückgefahren
- Rußland benötigt für Umsetzung der OPEC-Kürzung mehrere Monate

Marktlage
Die OPEC hat zum Jahresstart im Januar die Ölproduktion stark zurückgefahren, was angesichts der angekündigten Kürzungen im Dezember keine Überraschung ist. Das Saudi-Arabien allerdings rund -100.000 Barrel pro Tag (B/T) mehr als vereinbart vom Markt genommen hatte, ist durchaus bemerkenswert. Dazu noch die Ankündigung die Förderung bis März um weitere zusätzliche -0,4 Mio. B/T zu kürzen, unterstreicht die Entschlossenheit der Saudis ein Überangebot um jeden Preis zu vermeiden und die Ölpreise zu stützen. Allerdings kommen die in der letzten Woche angekündigten zusätzlichen Kürzungen vielleicht nicht ganz freiwillig, denn wie am Freitag bekannt wurde, musste das größte Offshore Ölfeld wegen Reparaturarbeiten abgeschaltet werden. Erst Anfang März rechnet man mit einer Wiederinbetriebnahme des Ölfeldes, das eine Kapazität von 1,2 bis 1,5 Mio. B/T hat. Ob geplant oder ungeplant, die fehlenden Mengen werden die Versorgungslage verknappen und stützen die Preisniveaus. In der letzten Woche wurden auch die Verhandlungen im Handelsstreit zwischen USA und China fortgesetzt, wobei es offenbar ausreichend Fortschritte gab, dass die Gespräche in dieser Woche nun in Washington weitergeführt werden. Trump zeigte sich zuletzt zuversichtlich, dass es eine Einigung mit Peking geben werde und man die bisherige Deadline vom 2. März für neue Sanktionen verschieben könnte. Dies schürt die Hoffnungen, dass weitere Strafzölle zwischen den beiden größten Volkswirtschaften vermieden werden können, die die globale Wirtschaft ausbremsen würden. Zusammen mit der Ankündigung weiterer Sanktionen gegen Venezuela wurde in der vergangenen Woche somit die Grundlage für weitere Aufwärtsbewegungen an den Ölbörsen geschaffen. Bei der Gesamtbetrachtung dürfen auch die Ausfälle aus Iran und Libyen nicht vergessen werden. Zusammen mit den Rückgängen in Venezuela ist die Produktion dieser Länder seit Oktober insgesamt um -0,82 Mio. B/T gesunken, so die Auswertung der OPEC Monatsreports.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
13.02.19 - Während sich viele Marktteilnehmer nicht nur angesichts des Handelsstreits zwischen den USA und China Sorgen über die Entwicklung des weltweiten Wirtschaftswachstums und somit auch des Ölnachfragewachstums machen, bleibt man bei der Großbank Goldman Sachs gelassen. Das Ausmaß, in dem die Wachstumsprognosen zuletzt gesenkt worden seien, sei nicht gerechtfertigt, so die Bank in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Außerdem seien die Produktionsausfälle seit Beginn des laufenden Jahres bereits umfangreicher ausgefallen, als erwartet. Die Kernländer der OPEC verfolgten eine Schock-Strategie und kürzten die eigene Ölförderung stärker als angekündigt, erklären die Analysten in dem Bericht. Darüber hinaus bestehe angesichts der US-Sanktionen das Risiko, dass Venezuelas Ölproduktion noch schneller abnehme als bisher. Zudem gäben auch die Ölproduzenten in den USA Signale, dass sich das Wachstum der US-Schieferölproduktion verlangsamen könnte.

Dementsprechend bleibe man bei der Prognose, dass der Preis für die Ölsorte Brent im nächsten Quartal durchschnittlich bei 67,50 US-Dollar liegen werde. Das ist deutlich oberhalb des aktuellen Werts des Nordsee-Rohölkontrakts von etwa 63 US-Dollar. Bei den Preisprognosen für das zweite Halbjahr 2019 bleibt man bei Goldman Sachs allerdings lieber vorsichtig. Dann dürften nämlich Pipeline-Engpässe in der Region des Permbeckens zum Teil gelöst werden und Produzenten, die geringe Produktionskosten haben, könnten ihre Fördermengen nach und nach steigern.

07.02.19 - Eine Umfrage unter 11 Investmentbanken hat ergeben, dass diese den Durchschnittspreis für Brent in 2019 nun bei 67 US-Dollar einschätzen, während man WTI bei 60 US-Dollar sieht. Bei der letzten Umfrage hatte man Brent noch bei 69 US-Dollar und WTI bei 63 US-Dollar erwartet.

Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas, geht davon aus, dass sich die Marktlage in der ersten Jahreshälfte verknappen und die Preise stützen wird. Als Grund nennt er die Produktionskürzungen, die OPEC und ihre Verbündeten implementiert haben, sowie die Probleme bei Rohöllieferungen aus Libyen, Iran und Venezuela. Seiner Einschätzung nach dürften die Preise in der zweiten Jahreshälfte dann allerdings wieder sinken, wenn die USA ihre Pipelines zum Transport von Rohöl an die Golfküste fertiggestellt haben und die Exporte dann steigen.

Bei JP Morgan sieht man das Risiko, dass mit den Sanktionen gegen Venezuela zusammenhängt, noch nicht als vollständig eingepreist an. Auch bei der Commerzbank rechnet man damit, dass die Probleme auf Angebotsseite nicht unbedingt weniger werden und den Markt in der ersten Jahreshälfte ausbalancieren werden. Bei der längerfristigen Prognose, über das laufende Jahr hinaus, rechnen die Experten mit einem geringen Anstieg der Jahresdurchschnittspreise für Brent und WTI in 2020 auf 68 bzw. 63 US-Dollar, bevor die Preise im Folgejahr wieder sinken sollen.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.