↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 01.03.2019 um ca. € +0,77 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,77 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 70,64 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.119,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
01.03.19 70,64 € pro 100 Ltr. 2.119,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,77 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Donnerstag nur etwas fester über die Marke von 57 US-Dollar. Zum Tagesende verbuchte der Ölpreis ein kleines Plus in Höhe von +0,28 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis etwas fester und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 57 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 57,68 US-Dollar. Das waren +0,46 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 56,94 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Bullishe Lagerbestandsdaten in den USA gem. Department of Energy
+ Trump sagt vorerst weitere geplante Strafzölle gegen China ab
+ USA wollen Sanktionen gegen Venezuela verschärfen
+ Saudi-Arabien schaltet größtes Offshore Ölfeld ab
+ Saudis kürzen Ölproduktion nochmals stark
+ Mögliche Verschärfung der US-Sanktionen gegen den Iran
+ Revolution in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- USA geben strategische Ölreserven frei
- Brasilien fährt Produktionsanlagen hoch und steigert Ölproduktion

Marktlage
Die US-Ölbestandsdaten von Mittwochnachmittag sind ein klares Zeichen, dass die starken Produktions- und Exportkürzungen der OPEC bzw. Saudi-Arabien auch den physischen Markt erreicht haben. In den letzten Monaten sind mit den Produktionskürzungen der OPEC, den Sanktionen gegen den Iran und Venezuela einfach zu viele Barrel vom Markt genommen worden, als das eine US-Ölproduktion auf Rekordniveau dies ausgleichen könnte. Eigentlich ist dies die Zeit im Jahr, in der die US-Rohölbestände noch steigen sollten, da viele US-Raffinerien Wartungsarbeiten durchführen und so weniger Rohöl verbrauchen. Auch wenn man mit Venezuela oder schlechten Wetterbedingungen an den Importhäfen argumentiert, egal wie man es nimmt, ein Rückgang um 8 Mio. Barrel bei Rohöl während der Wartungssaison sei eine "gigantische Nummer", so Analyst Bob Yawger von Mizuho Securities. Der Rückgang der US-Gesamtbestände um knapp -18 Mio. Barrel unterstreicht noch einmal den starken Effekt den die internationalen Veränderungen der letzten Monate auf die Verfügbarkeiten haben. Dennoch glaubt Yawger nicht, dass US-Rohöl der Sorte WTI über 60 US-Dollar ansteigen wird. Dafür sei die US-Ölförderung zu hoch. Momentan wird die US-Referenzsorte mit etwa 57 US-Dollar noch deutlich unter dieser Marke gehandelt. Die Unsicherheit bei der Produktion bleibt allerdings. Russlands Energieminister, Alexander Nowak, hat noch einmal bekräftigt, dass man die Ölförderung Ende März oder Anfang April auf die Zielquote und damit um 228.000 B/T im Vergleich zu Oktober gedrückt haben werde. Im Januar waren es bisher lediglich etwa 30.000 B/T. Die Exporte aus Venezuela werden vermutlich weiter sinken und Saudi-Arabien macht ebenfalls Druck und hatte bis März bereits weitere umfangreiche Produktionsrückgänge angekündigt. Die Ölnachfrage wird hingegen zunehmen, da das erste Quartal für gewöhnlich die Nachfrage schwächste Jahreszeit ist. Dies könnte die USA eventuell dazu veranlassen die angedachten Verschärfungen der Sanktionen gegen den Iran im Mai moderat anzugehen und erneut Ausnahmeregelungen zu erlauben.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
25.02.19 - Analyst Paul Bloxham, von der Investmentbank HSBC, geht davon aus, dass die Ölsorte Brent kaum mehr Potenzial hat noch weiter zu steigen. Seiner Ansicht nach reichen die von der OPEC angeführten Produktionskürzungen aus, um den Markt in Balance zu bringen. Einen Anstieg auf deutlich über 70 US-Dollar hält er für nicht realistisch, da dies ein Niveaus sei, bei dem die US-Schieferölproduzenten ihre Produktion signifikant steigern würden. Für das laufende Jahr rechnet er bei Brent daher mit einem Durchschnittspreis von 64 US-Dollar und für das kommende Jahr von 70 US-Dollar.

Bei Goldman Sachs hat man eine ähnliche, wenngleich auch etwas abweichende Einschätzung. Das größte OPEC Mitglied, Saudi-Arabien, kürze die Förderung schneller als die US-Schieferöproduzenten reagieren können. Gleichzeitig werden sich die Angebotsausfälle in Venezuela in den kommenden Monaten beschleunigen, sodass die Versorgungslage im März und April noch knapper werde. Damit könnten die Preise ohne weiteres in einer Range von 70 bis 75 US-Dollar handeln, wenngleich sich diese dann wahrscheinlich als kurzfristig erweisen würde. Goldman Analyst Jeffrey Currie hält somit weiter an der Preisprognose von 60 US-Dollar für Brent zum Jahresende fest.

19.02.19 - Bei der Investmentbank BNP Paribas wurde aufgrund der jüngsten Marktentwicklungen eine Korrektur der hauseigenen Ölpreisprognose vorgenommen. Vor allem die freiwilligen starken Produktionskürzungen Saudi-Arabiens, die deutlich über die mit der OPEC+ vereinbarten Kürzungen im Dezember hinaus gehen, haben für eine Anpassung der Einschätzungen gesorgt. Man erwarte nun, dass Saudi-Arabien in den ersten drei Quartalen 2019 weniger als die im Dezember vereinbarte Quote von 10,31 Mio. Barrel pro Tag (B/T) fördern wird. Durch die knappere Marktlage werden die Rohölpreise entsprechend bis in das dritte Quartal hinein anziehen. Den Durchschnittspreis Brent erwarte man dann bei 73 US-Dollar, während WTI bei 66 US-Dollar gesehen wird. Ähnlich wie in 2018 geht man im letzten Quartal des Jahres wieder von einem Preisknick aus, womit der Durchschnittspreis Brent dann auf etwa 67 US-Dollar und WTI auf 61 US-Dollar zurückgehen werde. Ursächlich für den Preisrückgang in 2019 werde die stark steigende US-Ölproduktion sein, die von der Schieferölindustrie getrieben wird. Durch mehr Pipelines werden auch die Exporte an Internationale Märkte zunehmen, während bei der globalen Wirtschaft eine synchrone Abschwächung des Wachstums erfahren werde, so das Fazit der Bank.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.