↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 22.03.2019 um ca. € -0,54 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -0,54 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 69,34 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.080,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
22.03.19 69,34 € pro 100 Ltr. 2.080,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,54 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag um -0,25 US-Dollar je Barrel auf die Marke von rund 60 US-Dollar gefallen. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis etwas leichter über der Marke von insgesamt 59 US-Dollar. Am frühen Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 59,12 US-Dollar. Das waren -0,86 US-Dollar je Barrel weniger als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 59,98 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Japan nimmt ab April kein iranisches Öl an
+ Abnahme von Rohöl-, Benzin- und Destillatbeständen in den USA
+ Kasachstan kürzt Produktion im April und Mai deutlich
+ OPEC+ sieht Einhaltung der Förderquote im März bei über 100%
+ USA wollen durch Sanktionen iranische Rohölexporte um weitere -20% drücken
+ Indien will weniger Rohöl aus Venezuela beziehen
+ Saudi-Arabien wird die Ölproduktion im April noch weiter drosseln

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Kanada wird wieder mehr Rohöl fördern
- Größtes Ölfeld Libyens wieder in Betrieb genommen
- Brasilien fährt Produktionsanlagen hoch und steigert Ölproduktion

Marktlage
Mit der jüngsten Preisrallye haben die Ölpreisnotierungen neue Jahreshochs erreicht, was bei einigen Marktteilnehmern wieder die Frage aufwirft, wann dies zu einer Vernichtung der Ölnachfrage führt. Je höher die Ölpreise, desto geringer die Nachfrage. Und auf dem aktuellen Preisniveau, in Verbindung mit den pessimistischen Konjunkturaussichten, könnten sich Käufer zurückhalten, so die Befürchtung. Der Markt werde bei den momentanen Niveaus etwas zurückhaltender, beschreibt Analyst Phil Flynn, von Price Futures Group die Stimmung. Und auch Kyle Cooper, von Ion Energy Group, sieht vorsichtige Gewinnmitnahmen nach der ziemlich umfangreichen Rallye in den vergangenen zwei Wochen. Für Tamas Varga, von PVM, ist es vielmehr die Unsicherheit im Handelsstreit zwischen USA und China, die wie ein Damoklesschwert über dem Markt schwebe und verhindere, dass die Preise mit den Bestandsabbauten der letzten Wochen nicht durch die Decke gehen. Die Kürzungen der OPEC+ Gruppe, die in den kommenden Monaten bis mindestens Juni noch beibehalten werden sollen, sorgen für eine weiterhin knappe Verfügbarkeit am physischen Markt. Dies bleibt vorerst weiter stützend für die Ölpreise, doch in Not gerät der Markt sicherlich nicht. Denn mit den Produktionskürzungen sind auch die Reservekapazitäten enorm gestiegen, sodass das Angebot theoretisch zu jeder Zeit deutlich zunehmen könnte. Je höher die Preise, desto größer wohl auch die Spannungen innerhalb der OPEC+ Gruppe. Vor allem Saudi-Arabien will das Angebot weiter kürzen. Umso höher die Preise jedoch steigen, desto schneller wächst das Ölangebot der Nicht-OPEC Länder, womit der Marktanteil der OPEC dauerhaft ersetzt werden könnte. Russland, der größte Produzent der OPEC+ Gemeinschaft, äußerte sich in der Vergangenheit skeptisch über zu hohe Preise und einer zu starken Produktionskürzung. Die Gefahr eines negativen Einflusses auf die Ölnachfrage und ein schnell steigendes Konkurrenzangebot von Nicht-OPEC Ländern, bei zu hohen Preisen, könnte zu einem Ende der Zusammenarbeit der OPEC+ Gruppe führen. Damit wäre allerdings eine Überversorgung in der zweiten Jahreshälfte sehr wahrscheinlich und würde zu einer heftigen Abwärtskorrektur führen. Diese Möglichkeit alleine dämpft dabei das Aufwärtspotenzial an den Börsen, wobei die Mehrheit der Marktteilnehmer davon ausgeht, dass die OPEC+ Gruppe ihre Produktionsmengen bis Ende 2019 in der ein oder anderen Weise kürzen wird.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
19.03.19 - Die Analysten der Bank of America Merrill Lynch sehen in der Entwicklung der Ölnachfrageentwicklung Abwärtsrisiken für den Ölpreis. Für das laufende Jahr rechnet man mit einem Nachfragewachstum von lediglich +1,2 Mio. Barrel pro Tag (B/T), womit man unterhalb der Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) (+1,3), OPEC (+1,24) und Energy Information Administration (EIA) (+1,45) bleibt. Für das nächste Jahr rechnet man sogar mit einem noch niedrigeren Wachstum von nur noch +1,15 Mio. B/T. Verantwortlich für diese Einschätzung sei die globale Wirtschaftsentwicklung, die sich abgeschwächt habe. Bei der Ölsorte Brent sieht man für das laufende Jahr allerdings dennoch Aufwärtspotenziale und rechnet mit einem Durchschnittspreis für das Gesamtjahr von 70 US-Dollar, während man das US-Rohöl WTI auf 59 US-Dollar schätzt. In 2020 werde vor allem bei Brent das Preisniveau mit 65 US-Dollar wieder geringer ausfallen, während WTI mit 60 US-Dollar etwas fester gesehen wird. Hinter der Annäherung der beiden Preisniveaus dürfte die Erwartung stecken, dass die US-Rohölexporte mit den neuen Pipelines, die für die zweite Jahreshälfte 2019 angedacht sind, deutlich zunimmt.

15.03.19 - Für die Experten bei der Investmentbank Goldman Sachs sind die Sorgen über die globale Ölnachfrageentwicklung übertrieben. Laut den Analysten habe die Nachfrage im Januar um knapp +2 Mio. Barrel pro Tag (B/T) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugelegt. Dies ergebe sich durch eine sichtbare Nachfragestärke aus den Entwicklungsländern, aber auch von den Industrienationen. Die aktuelle fundamentale Konstellation werde den physischen Markt weiter verknappen und die Preise für den Frontmonat (Mai) der Ölsorte Brent letztlich über 70 US-Dollar (per 15.03.19 - 10:00 Uhr bei 67,24 US-Dollar) treiben. Während das Ölangebot weiter mit Einbrüchen zu kämpfen habe, würde die Ölnachfrage die niedrigen Erwartungen der Marktteilnehmer übertreffen, so das Fazit von Goldman Sachs.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.