↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 04.04.2019 um ca. € -0,48 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € -0,48 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 70,29 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.109,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
04.04.19 70,29 € pro 100 Ltr. 2.109,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,48 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bearishen Lagerbestandsdaten in den USA um -0,12 US-Dollar je Barrel gefallen und notierte damit gegen Tagesende weiter über der Marke von 62 US-Dollar. Nach aktuellen Angaben des Department of Energy nahmen die Rohölbestände bei einer gesunkenen Raffinerieauslastung zu, während bei den Vorräten der Destillate (Heizöl & Diesel) und beim Benzin Abbauten gemeldet wurden. Die Rohölförderung in den USA stieg um +0,1 auf nun insgesamt 12,2 Mio. Barrel pro Tag an und erreichte damit ein neues Rekordniveau erreicht. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis nur etwas leichter und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 62 US-Dollar auf einem Jahreshöchststand. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 62,34 US-Dollar. Das waren nur -0,12 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 62,46 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Nigeria stimmt für Verlängerung der Produktionskürzungen
+ USA wollen durch Sanktionen gegen Iran noch weiter verschärfen
+ OPEC Ölförderung auf 5-Jahrestief gefallen
+ Gute Konjunkturdaten aus China und den USA
+ Kasachstan kürzt Produktion im April und Mai deutlich
+ USA wollen durch Sanktionen iranische Rohölexporte um weitere -20% drücken
+ Saudi-Arabien wird die Ölproduktion im April noch weiter drosseln

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Starke Zunahme von Rohöllagerbeständen in den USA gem. Department of Energy
- Rohölförderung in den USA erreicht neues Rekordniveau
- Kanada wird wieder mehr Rohöl fördern
- Größtes Ölfeld Libyens wieder in Betrieb genommen

Marktlage
Die europäische Ölsorte Brent hatte im ersten Quartal des Jahres um 26,4% zugelegt und das US-amerikanische Pendant WTI sogar um 31,3%. Das war der stärkste Anstieg innerhalb eines Quartals seit 2009, der allerdings auch von einem Preistief, kurz vor Jahreswechsel profitierte. Dennoch sind die Ursachen der Rallye klar: Produktionskürzung der OPEC+ Länder und Sanktionen gegen Iran und Venezuela haben die Versorgungslage deutlich verknappt. Analysten gehen mehrheitlich davon aus, dass die Ölpreise bis zur Jahresmitte tendenziell weiter zulegen werden. Eine Lösung des Konflikts in Venezuela zeichnet sich momentan nicht ab, die Sanktionen gegen den Iran werden vermutlich weiter verschärft und die OPEC+ Länder machen noch keine Anstalten ihre Kürzungen aufzugeben. Im Gegenteil, Saudi-Arabien hat deutlich mehr als erwartet vom Markt genommen und will dies vorerst auch so beibehalten, während Russland erst ab April seine vollen Kürzungen umgesetzt haben wird und Kasachstan in den Monaten April und Mai den Großteil seiner Kürzungen der gesamten sechs Monate vom Markt nehmen will. Das Angebot am Markt wird daher eher nicht zunehmen, zumal nun auch die Sommernachfrage beginnt. Eine Kombination, die die Preise an den Börsen stützt. Bei der Ölnachfrage rechnet man im laufenden Jahr zwar mit einer Abschwächung des Wachstums, allerdings hat dies auf den kurzfristig zu erwartenden saisonalen Nachfrageschub zur Sommerzeit nur wenig Einfluss. Dies ist ein Faktor der eher langfristig seine Wirkung zeigt und von der aktuell knappen Marktlage in den dominiert wird. In den USA gibt es mit einer rückläufigen Ölförderung im Januar und einer abnehmenden Anzahl an Ölbohranlagen zudem Anzeichen, dass sich das Produktionswachstum abschwächt.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
02.04.19 - Eine Umfrage unter 12 Investmentbanken hat ergeben, dass diese den Preis für die europäische Ölsorte Brent nun höher als noch gegen Ende Februar einschätzen. Die Experten erhöhten den Durchschnittspreis für Brent in 2019 um + 1 US-Dollar auf nun insgesamt 68 US-Dollar. Das US-Pendant WTI hingegen wird im Prinzip unverändert bei etwa 60 US-Dollar eingeschätzt. Für 2020 liegen die Prognosen für Brent unverändert bei 68 US-Dollar, während WTI dann im Durchschnitt bei 62 US-Dollar gesehen wird. Dies ist -1 US-Dollar weniger als bei der letzten Schätzung Ende Februar. Die Preise sollten sich zwischen April und Juni weiter nach oben orientieren, bevor die Preise zum Jahresende hin wieder nachgeben würden, so der Tenor. Analyst Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas, sieht für das zweite und dritte Quartal eine Fortsetzung des Aufwärtstrends, da die fundamentale Grundkonstellation mit den Kürzungen der OPEC+ Gruppe und den Sanktionen gegen Venezuela und Iran das Angebot weiter einschränken werde. Das kurzfristige Aufwärtspotenzial hänge aber auch davon ab, wie sich das globale Wirtschaftswachstum entwickle. Auch Analyst Michael Wittner, von der Société Générale sieht vor allem Iran und Venezuela als Schlüsselfaktoren. Die Situation der beiden Länder wären die größten Aufwärtsrisiken für den Marktausblick 2019.

01.04.19 - Nach Einschätzungen des omanischen Ölministers, Mohammed bin Hamad al-Rumhy, werde sich für die Ölsorte Brent eine Preisspanne von 65 bis 75 US-Dollar etablieren. Das Land, das kein Mitglied der OPEC ist, werde sich grundsätzlich weiter an die Vereinbarungen der Produktionskürzungen der OPEC+ Gruppe vom Dezember halten. Ein Preisniveau von 75 US-Dollar dürfte für Saudi-Arabien Musik in den Ohren sein, denn das Land benötigt einen Ölpreis von über 80 US-Dollar, um einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu erreichen. Andere Länder der OPEC+ Gruppe hätten allerdings lieber einen niedrigeren Ölpreis, allen voran Russland, der größte Ölproduzent unter den am Abkommen teilnehmenden Ländern. Hier fürchtet man negative Auswirkungen auf die langfristige Ölnachfrage, kann sich einen niedrigeren Ölpreis aber auch leisten.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.