↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 08.04.2019 um ca. € +1,19 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +1,19 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 71,60 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.148,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
08.04.19 71,60 € pro 100 Ltr. 2.148,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +1,19 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist Freitag in der vergangenen Handelswoche nach Veröffentlichung von positiven Arbeitsmarktdaten in den USA um +0,98 US-Dollar je Barrel auf die Marke von rund 63 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis etwas fester oberhalb der Marke von insgesamt 63 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 63,33 US-Dollar. Das waren +0,25 US-Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 63,08 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft
+ Libyen droht ein neuer Bürgerkrieg
+ USA wollen durch Sanktionen gegen Iran noch weiter verschärfen
+ Kasachstan kürzt Produktion im April und Mai deutlich
+ USA wollen durch Sanktionen iranische Rohölexporte um weitere -20% drücken
+ Saudi-Arabien wird die Ölproduktion im April noch weiter drosseln

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA um +15 auf nun insgesamt 831 Anlagen angestiegen
- Brasilien steigert Ölförderung

Marktlage
Die physische Marktlage bleibt weiter knapp. Die Ursachen durch die Kürzungen der OPEC+ Gruppe und den Sanktionen gegen Venezuela und Iran sind hinlänglich bekannt und weitestgehend eingepreist. In dieser Woche hat dann aber auch die Hoffnung zugenommen, dass die globale Wirtschaftsentwicklung besser als bisher gedacht dasteht. Die Angst vor einer globalen Rezession, insbesondere durch den Handelsstreit zwischen China und den USA, hatte einen Gegenpol zur knappen Marktlage gebildet. Diese Angst hat in den letzten Tagen allerdings abgenommen, nachdem aus USA und China sehr gute Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht wurden. Diese sind ein Indikator für die kommende Wirtschaftsentwicklung. Wird eine Rezession vermieden, dürfte auch das Ölnachfragewachstum mittelfristig gut bleiben, was die Preise stützt. Zur aktuell knappen Marktlage kommt zusätzlich der Beginn der Sommernachfrage, mit der sich die Situation nicht gerade entspannen wird. Für Analyst Dan Deming, von KKM Financial, könnten die Ölpreise aktuell ein kritisches Niveau erreicht haben, bei dem die bullishen Elemente am Markt weitestgehend eingepreist sind. Für ihn komme es jetzt aber vor allem auf die Nachfrage an. Mit einem spürbaren Anstieg könnten die Ölpreise ihre Rallye weiter fortsetzen, so Deming. Ein unerwartet bullisher Aspekt könnte sich zudem in Libyen ergeben, wo sich die Lage um Tripolis zuspitzt. Der Anführer der LNA, Khalifa Haftar, hatte gestern Abend seine Truppen in Richtung Hauptstadt in Bewegung gesetzt und soll von mehreren Seiten herangerückt sein. Eine militärische Auseinandersetzung könnte das Land zurück ins Chaos werfen und die Ölexporte einbrechen lassen. Kommt es bei einer knappen Verfügbarkeit nun noch zu unerwarteten Ausfällen, würde dies die Preise sicherlich nach oben katapultieren und neue Jahreshochs sollten problemlos erreicht werden.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
08.04.19 - Die Analysten der Rating Agentur Fitch gehen davon aus, dass der Durchschnittspreis der Rohölsorte Brent in diesem Jahr bei etwa 65 US-Dollar liegen wird. In den kommenden Jahren dürfte der Rohölpreis dann allerdings wieder geringer ausfallen. In 2020 rechnet man mit einem Durchschnittspreis von 62,50 US-Dollar, in 2021 von 60 US-Dollar und 2022 dann von noch 57,50 US-Dollar. Als Hauptgrund sieht man die sich abschwächende globale Wirtschaftsentwicklung, die sich langfristig negativ auf das Ölnachfragewachstum auswirken werden. Dies sei das größte Abwärtsrisiko für die globalen Ölpreise, so Analyst Dmitry Marinchenko. Die OPEC und ihre Verbündeten um Russland werden dafür sorgen, dass die Preise mittelfristig über 60 US-Dollar bleiben werden, während dauerhafte Preise über 70 US-Dollar durch das Potenzial der US-Schieferölförderung begrenzt wird. Ob die OPEC und ihre Partner im Juni ihre Kürzungen verlängern werden, hänge nach Ansicht von Marinchenko davon ab, wie viel Öl aus Venezuela und Iran kommen werden. Eventuell müssten die Quoten angepasst werden, während die Förderung Venezuelas weiter fällt.

02.04.19 - Eine Umfrage unter 12 Investmentbanken hat ergeben, dass diese den Preis für die europäische Ölsorte Brent nun höher als noch gegen Ende Februar einschätzen. Die Experten erhöhten den Durchschnittspreis für Brent in 2019 um + 1 US-Dollar auf nun insgesamt 68 US-Dollar. Das US-Pendant WTI hingegen wird im Prinzip unverändert bei etwa 60 US-Dollar eingeschätzt. Für 2020 liegen die Prognosen für Brent unverändert bei 68 US-Dollar, während WTI dann im Durchschnitt bei 62 US-Dollar gesehen wird. Dies ist -1 US-Dollar weniger als bei der letzten Schätzung Ende Februar. Die Preise sollten sich zwischen April und Juni weiter nach oben orientieren, bevor die Preise zum Jahresende hin wieder nachgeben würden, so der Tenor. Analyst Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas, sieht für das zweite und dritte Quartal eine Fortsetzung des Aufwärtstrends, da die fundamentale Grundkonstellation mit den Kürzungen der OPEC+ Gruppe und den Sanktionen gegen Venezuela und Iran das Angebot weiter einschränken werde. Das kurzfristige Aufwärtspotenzial hänge aber auch davon ab, wie sich das globale Wirtschaftswachstum entwickle. Auch Analyst Michael Wittner, von der Société Générale sieht vor allem Iran und Venezuela als Schlüsselfaktoren. Die Situation der beiden Länder wären die größten Aufwärtsrisiken für den Marktausblick 2019.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.