↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 15.04.2019 um ca. € -0,30 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -0,30 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 71,42 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.143,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
15.04.19 71,42 € pro 100 Ltr. 2.143,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,30 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche um +0,31 US-Dollar je Barrel angestiegen und notierte damit zum Wochenende weiter über der Marke von 63 US-Dollar. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 63 US-Dollar. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 63,36 US-Dollar. Das waren -0,53 US-Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 63,89 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft
+ Libyen droht ein neuer Bürgerkrieg
+ Kasachstan kürzt Produktion im April und Mai deutlich
+ USA wollen durch Sanktionen iranische Rohölexporte um weitere -20% drücken
+ Saudi-Arabien wird die Ölproduktion im April noch weiter drosseln

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA um +2 auf insgesamt 833 Anlagen angestiegen
- Bearisher Monatsreport der OPEC
- Russland deutet Ende von Produktionskürzungen an
- Brasilien steigert Ölförderung

Marktlage
Auf den Monatsbericht der Energy Information Administration folgte gestern der Report der OPEC, der im Prinzip die bekannte Tendenz bestätigte. Die rückläufige Ölförderung des Kartells wird am Markt am stärksten thematisiert und ist stützend, jedoch sollte dies kaum einen Trader überraschen, wurden damit im Großen und Ganzen doch lediglich die bereits zuvor im Markt gehandelten Produktionsmengen lediglich bestätigt. So sind vor allem Saudi-Arabien und Venezuela für die rückläufige Verfügbarkeit verantwortlich. Etwas weniger stark beachtet wurden die Anpassungen bei den Erwartungen der Ölförderung außerhalb der OPEC. Zwar wird das Produktionswachstum 2019 schwächer als zuletzt eingeschätzt, die Fördermenge für das laufende Jahr wurde dennoch nach oben korrigiert, da man die Zahlen für 2018 bisher offenbar unterschätzt hatte. Dies hat zur Folge, dass das Kartell selbst den erwarteten Bedarf nach seinem Rohöl um -0,16 auf 30,3 Mio. Barrel pro Tag nach unten korrigiert hat. Die Abhängigkeit von der OPEC sinkt also, was mittel- bis langfristig wieder auf eine verbesserte Versorgungslage hindeutet. Will die OPEC die Preise langfristig weiter hoch halten, so geht dies nur mit einer Fortsetzung und Intensivierung der Produktionskürzungen. Damit steigt aber auch die Reservekapazität des Kartells. Das Problem der OPEC, die Kürzungen wieder zurückzufahren, insbesondere da der Partner Russland eine langfristige Kürzung ohnehin kritisch sieht, verlagert sich in die Zukunft. Enden die Maßnahmen des Kartells, droht somit ein schnell steigendes Angebot und eine Überversorgung. Kurzfristig dominieren daher weiter die fundamental bullishen Faktoren, was sich in der zweiten Jahreshälfte aber eventuell ändern könnte, je nachdem, wie die OPEC mit den Produktionskürzungen weiter verfahren wird. Analyst Rob Haworth, von US Bank Wealth Management, sieht daher noch weiteres Aufwärtspotenzial, so lange die OPEC ihre Kürzungen aufrecht erhält, und bis die US Ölproduktion auf die hohen Preise mit einem starken Anstieg reagiert, was sich zumindest kurzfristig nicht abzeichnet. Somit hält Haworth für das laufende Quartal weitere Preissteigerungen für möglich.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
10.04.19 - Die Analysten der Investmentbank Goldman Sachs haben ihre Ölpreisprognose für die Sorte Brent angehoben. Die europäische Referenzsorte sieht man im zweiten Quartal 2019 nun bei durchschnittlich 72,50 US-Dollar und hat damit die alte Prognose von 65 US-Dollar korrigiert. Eine Rallye, die den Rohölpreis über 70 US-Dollar getragen hat, deute auf ein Angebotsdefizit hin, das größer als erwartet sei. Die Produktionskürzungen der OPEC+ Gruppe, die bessere Wirtschaftsentwicklung, die strafferen US Sanktionen gegen Iran und Venezuela bei einem gleichzeitigen Abflauen des Schieferölbooms würde das Angebot in 2019 weiter verknappen. Allerdings werde die Rallye nicht unendlich lange weitergehen können. Ab dem Sommer werden die Preise allmählich von ihren Hochs zurück kommen, da die OPEC einen Ausstieg aus ihren Kürzungen finden muss und die US-Schieferölförderung wieder zunimmt, sobald die Pipelines zum Abtransport des Öls an die Golfküste fertiggestellt sind. Investoren würden dann attraktivere Trades finden als den Frontmonat weiter nach oben zu treiben. Insbesondere beim Handel von Time- und Produkt Spreads würden sich Möglichkeiten auftun. Entscheidend für einen erfolgreichen Ausstieg aus den Kürzungen für die OPEC wird sein, ob es dem Kartell gelingt die Preise für Futures mit einer langen Laufzeit auf niedrigem Niveau zu halten. Aktuell sind solche Futures günstiger als der Frontmonat, was typisch für eine knappe Marktlage ist und Investitionen in den Ausbau der Schieferölförderung reduziert, so das Fazit.

08.04.19 - Die Analysten der Rating Agentur Fitch gehen davon aus, dass der Durchschnittspreis der Rohölsorte Brent in diesem Jahr bei etwa 65 US-Dollar liegen wird. In den kommenden Jahren dürfte der Rohölpreis dann allerdings wieder geringer ausfallen. In 2020 rechnet man mit einem Durchschnittspreis von 62,50 US-Dollar, in 2021 von 60 US-Dollar und 2022 dann von noch 57,50 US-Dollar. Als Hauptgrund sieht man die sich abschwächende globale Wirtschaftsentwicklung, die sich langfristig negativ auf das Ölnachfragewachstum auswirken werden. Dies sei das größte Abwärtsrisiko für die globalen Ölpreise, so Analyst Dmitry Marinchenko. Die OPEC und ihre Verbündeten um Russland werden dafür sorgen, dass die Preise mittelfristig über 60 US-Dollar bleiben werden, während dauerhafte Preise über 70 US-Dollar durch das Potenzial der US-Schieferölförderung begrenzt wird. Ob die OPEC und ihre Partner im Juni ihre Kürzungen verlängern werden, hänge nach Ansicht von Marinchenko davon ab, wie viel Öl aus Venezuela und Iran kommen werden. Eventuell müssten die Quoten angepasst werden, während die Förderung Venezuelas weiter fällt.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.