↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 24.04.2019 um ca. € -0,12 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -0,12 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 73,02 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.191,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
24.04.19 73,02 pro 100 Ltr. 2.191,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,12 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag um +0,75 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 66 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und unterhalb der Marke von insgesamt 66 US-Dollar auf einem Jahreshöchstkurs. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 65,83 US-Dollar. Das waren -0,47 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 66,30 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA verschärfen nochmals Sanktionen gegen Iran
+ Force Majeure auf Bonny Light Lieferungen aus Nigeria
+ Zahlen zur Schieferölproduktion in den USA wurden nach unten korrigiert
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft
+ Libyen droht ein neuer Bürgerkrieg
+ Kasachstan kürzt Produktion im April und Mai deutlich
+ USA wollen durch Sanktionen iranische Rohölexporte um weitere -20% drücken
+ Saudi-Arabien wird die Ölproduktion im April noch weiter drosseln

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Zunahme von Rohöl- und Benzinlagerbeständen in den USA gem. API
- Schieferölboom in den USA zeichnet sich ab
- Russland deutet Ende von Produktionskürzungen an
- Brasilien steigert Ölförderung

Marktlage
Die USA werden die Ausnahmegenehmigungen für die acht Länder, die bisher noch straffrei begrenzte Mengen an Öl aus dem Iran importieren durften, nicht weiter verlängern. Die Exporte werden auf etwas mehr als 1 Mio. Barrel pro Tag (B/T) geschätzt. Diese Maßnahme wird die ohnehin knapp eingeschätzte Versorgungslage am Markt noch weiter reduzieren und die Ölpreise entsprechend stützen, so die Erwartung. Laut US-Regierung haben zwar Saudi-Arabien und die Vereinten Arabischen Emirate (VAE) zugesagt den Wegfall des Angebots zu kompensieren, doch bisher gibt es von beiden Ländern keine klaren Statements, um wieviel man die Ölproduktion nun anheben werde. Auch von der US-Ölindustrie erwartet die Trump Administration zusätzliche Mengen, sodass Knappheiten letztlich vermieden werden sollen. Eine Produktionssteigerung der Saudis und der VAE reduziert zeitgleich aber auch die Reservekapazität, sodass man weniger flexibel auf unerwartete Angebotsausfälle reagieren kann. Ein solcher Ausfall ereignete sich ausgerechnet am Sonntag in Nigeria. An der Nembe Creek Pipeline brach ein Feuer aus, das vermutlich auf Sabotage bzw. Öldiebstahl zurückzuführen ist. Für die Lieferungen von -150.000 B/T wurde nun ein Force Majeure erklärt, die nun ebenfalls am Markt fehlen. Weniger Öl aus dem Iran und Nigeria hält die Preise momentan auf hohem Niveau. Die Versorgungslage wird damit sicherlich nicht besser, weshalb sich Analysten, die kurzfristig eine bullishe Entwicklung am Markt prognostizierten, in ihrer Einschätzung bestätigt sehen dürften. Mittel- bis langfristig könnten die verschärften Sanktionen der USA gegen den Iran aber auch bedeuten, dass die OPEC+ Gruppe ihre Kürzungen nach Juni eventuell beendet, oder zumindest etwas lockert. Zusammen mit dem erwartet Produktionsschub der US-Schieferölindustrie könnte dies die Preise dann auch wieder unter Druck setzen. Durch das lange Wochenende waren gestern noch nicht alle Händler zurück am Markt. Wer die gestrige Rallye verpasst hat, könnte eventuell Nachholbedarf haben, sodass das Aufwärtspotenzial eventuell noch nicht unbedingt ausgereizt ist. Analystin Vandana Hari, von Vanda Insights, sieht für die Ölsorte Brent daher Potenzial bis auf 80 US-Dollar, rechnet dann aber wieder mit einem Rückgang in den Bereich der niedrigen 70 US-Dollar – ein Niveau, dass für das restliche Jahr mehr oder weniger stabil bleiben könnte.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
15.04.19 - Bei der Investmentbank Bank of America Merrill Lynch sieht man bei der Ölsorte Brent noch weiteres Aufwärtspotenzial. Demnach könnte die europäische Referenzsorte Ende Juni 82 US-Dollar erreichen. Die Fed habe ihre Straffung der Geldpolitik beendet, was dem US-Dollar Wind aus den Segeln nimmt und diesen gegenüber anderen Währungen etwas schwächt. Das in US-Dollar gehandelte Öl wird für Investoren außerhalb der USA dann günstiger, was die Käufe ankurbelt. Hinzu komme die starken Produktionskürzungen der OPEC+ Gruppe, weshalb man letztlich eine bullishe Markteinschätzung habe. Die Vorräte an Destillaten (Heizöl & Diesel) seien zudem am unteren Ende ihrer Spanne und man sieht eine ähnliche Konstellation wie in 2007/08, als die Destillateproduktion der Raffinerien einen Engpass erlebten. Eine ähnliche Konstellation könnte sich in den kommenden Monaten erneut ergeben, denn ab 2020 werden viele Schiffe von Bunkeröl mit hohem Schwefelgehalt auf Diesel mit niedrigem Schwefelgehalt wechseln. Dies könnte zu Engpässen führen, weshalb man bei Bank of America Merrill Lynch einen Anstieg des Rohölpreises auf bis zu 82 US-Dollar für möglich hält.

10.04.19 - Die Analysten der Investmentbank Goldman Sachs haben ihre Ölpreisprognose für die Sorte Brent angehoben. Die europäische Referenzsorte sieht man im zweiten Quartal 2019 nun bei durchschnittlich 72,50 US-Dollar und hat damit die alte Prognose von 65 US-Dollar korrigiert. Eine Rallye, die den Rohölpreis über 70 US-Dollar getragen hat, deute auf ein Angebotsdefizit hin, das größer als erwartet sei. Die Produktionskürzungen der OPEC+ Gruppe, die bessere Wirtschaftsentwicklung, die strafferen US Sanktionen gegen Iran und Venezuela bei einem gleichzeitigen Abflauen des Schieferölbooms würde das Angebot in 2019 weiter verknappen. Allerdings werde die Rallye nicht unendlich lange weitergehen können. Ab dem Sommer werden die Preise allmählich von ihren Hochs zurück kommen, da die OPEC einen Ausstieg aus ihren Kürzungen finden muss und die US-Schieferölförderung wieder zunimmt, sobald die Pipelines zum Abtransport des Öls an die Golfküste fertiggestellt sind. Investoren würden dann attraktivere Trades finden als den Frontmonat weiter nach oben zu treiben. Insbesondere beim Handel von Time- und Produkt Spreads würden sich Möglichkeiten auftun. Entscheidend für einen erfolgreichen Ausstieg aus den Kürzungen für die OPEC wird sein, ob es dem Kartell gelingt die Preise für Futures mit einer langen Laufzeit auf niedrigem Niveau zu halten. Aktuell sind solche Futures günstiger als der Frontmonat, was typisch für eine knappe Marktlage ist und Investitionen in den Ausbau der Schieferölförderung reduziert, so das Fazit.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.