↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 08.05.2019 um ca. € -0,71 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -0,71 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 72,13 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.164,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
08.05.19 72,13 € pro 100 Ltr. 2.164,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,71 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag um -0,85 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 61 US-Dollar gefallen. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis etwas fester und weiter über der Marke von 61 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 61,61 US-Dollar. Das waren +0,21 US-Dollar je Barrel mehr als am DIenstagabend (Schlusskurs: 61,40 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Bullisher Monatsreport Energy Informartion Administration
+ USA verlegen Truppen in den Persischen Golf
+ Iran deutet Ausstieg aus Atomabkommen an
+ Saudi-Arabien erhöht Ölpreise für Juni-Lieferungen
+ Kampfhandlungen in Libyen erreichen Ölinfrastruktur; allerdings noch ohne Ausfälle
+ USA verschärfen nochmals Sanktionen gegen Iran und wollen Exporte gegen “Null” drücken
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Trump will Strafzölle für China anheben
- Schieferölboom in den USA zeichnet sich ab
- Russland deutet Ende von Produktionskürzungen an
- Brasilien steigert Ölförderung

Marktlage
Die Abwärtskorrektur an den Ölbörsen über die vergangenen beiden Wochen könnte nun dafür sorgen, dass sich Saudi-Arabien wieder stärker für eine Verlängerung der Produktionskürzungen der OPEC+ Gruppe für die zweite Jahreshälfte einsetzt. Die steigende Ölförderung und die höheren Ölbestände in den USA sind zusätzliche Argumente für eine Fortsetzung des Abkommens über Juni hinaus. Entsprechend hatte sich der saudische Energieminister, Khalid al-Falih, in der letzten Woche für einen solchen Schritt stark gemacht und darauf verwiesen, dass die meisten Minister der am Abkommen beteiligten Länder bei einer Verlängerung an Bord wären. Im letzten Monat hatte vor allem das globale Ölangebot im Fokus des Marktes gestanden. Die USA steigerte ihre Ölförderung in der letzten Woche auf ein neues Rekordniveau, während die OPEC+ Länder weiter ihre Produktion drosseln – Saudi-Arabien sogar um -0,5 Mio. B/T stärker als notwendig. Sanktionen gegen Venezuela und Iran wurden verschärft, womit das Angebot knapper wird. Saudi-Arabien hatte zwar angedeutet potenzielle durch die Iran Sanktionen verursachte Versorgungsengpässe aufzufüllen, will hierbei aber erst einmal auf die tatsächliche Entwicklung warten. Mit dem Wochenauftakt lenkte US-Präsident Donald Trump die Aufmerksamkeit der Märkte nun wieder auf die Ölnachfrage. Laut eines Tweets vom Sonntag kommen die Verhandlungen über ein Handelsabkommen mit China zu langsam voran, da die Chinesen nachverhandeln wollten. Als Reaktion darauf kündigt Trump nun die Anhebung der Strafzölle auf chinesische Importe beginnend an diesem Freitag an. In einer ersten Runde will Trump die Zölle für ein Handelsvolumen von 200 Mrd. Dollar von 10% auf 25% steigern und diese Maßnahme schon bald auf weitere Waren mit einem Volumen von 325 Mrd. Dollar ausweiten, die momentan noch nicht mit Zöllen belegt seien. Eigentlich hatte der Markt schon damit gerechnet, dass sich China und die USA auf ein neues Handelsabkommen geeinigt haben. Kommen nun weitere neue Zölle, könnte dies die Annäherung beider Seiten erschweren. Die Strafzölle werden an den Finanzmärkten als bearisher Faktor angesehen, da diese das globale Wirtschaftswachstum und damit auch die Ölnachfrage schwächen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
02.05.19 - Die Analysten von JP Morgan gehen in den kommenden Monaten insgesamt von steigenden Ölpreisen aus. Laut JP Morgan Analyst Christyan Malek könnte sich der Preis für Brent sogar wieder der Marke von 80 US-Dollar pro Barrel annähern. Für das erste Halbjahr hatte man bei JP Morgan für Brent eine Preisspanne zwischen 65 bis 75 US-Dollar pro Barrel angesetzt. Wie von den Analysten erwartet, seien nun die US-Sanktionen gegen den Iran verschärft worden, und auch die Produktionskürzungen der OPEC dürften im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden, so Malek. Die Antwort der OPEC auf die verschärften Iran-Sanktionen werde im Juni mäßiger ausfallen noch im letzten Jahr, als Saudi-Arabien seine Produktion vorübergehend wieder deutlich gesteigert hatte und bis zu 11 Mio. B/T förderte. Da die Nachfrage im Sommer zudem steigen dürfte, könnte der Brent-Preis bis in den Bereich von 80 US-Dollar pro Barrel steigen. Was die venezolanische Ölproduktion angeht, rechnet Malek für 2019 trotz der zunehmenden Unruhen eine Stabilisierung auf einem Niveau von etwa 500.000 bis 600.000 B/T. Im Falle eines Regimewechsels werde das staatliche venezolanische Ölunternehmen PdVSA seine Produktion mittelfristig - innerhalb von 2 bis 3 Jahren - bis auf etwa 1 Mio. B/T steigern können, danach eventuell noch auf 1,5 Mio. B/T.

30.04.19 - Die Analysten der Bank of America Merrill Lynch sehen den Markt für 2019 als "nahezu ausgeglichen" an. Die Experten von der BNP Paribas hingegen prognostizieren kurzfristig einen Preisanstieg, da die OPEC den Markt zu sehr verknappt habe. Die iranische Ölförderung werde mit dem Ende der Ausnahmeregelungen zu den US-Sanktionen auf etwa 1,9 Mio. B/T in der zweiten Jahreshälfte 2019 fallen. Im dritten Quartal 2018 lag die Förderung noch bei etwa 3,6 Mio. B/T und im März immerhin noch bei etwa 2,7 Mio. B/T. Andere Produzenten der OPEC und die USA werden aber in der Lage sein den Rückgang weitestgehend zu kompensieren, weshalb man den Markt insgesamt als "nahezu ausgeglichen" in 2019 einschätzt. Kritischer sieht die BNP Paribas den Markt. Die Produzenten hätten den Markt mit Blick auf unerwartete Produktionsausfälle und der widerstandsfähigen Ölnachfrage zu sehr verknappt. Daher werden die Ölpreise auf kurze Sicht steigen, so die Erwartung. Dieses Aufwärtsmomentum sollte bis in das dritte Quartal 2019 hinein anhalten, bevor die Preise dann beginnen durch einen Anstieg der US-Exporte anfällig für eine Korrektur würden. Mit neuen Pipelinekapazitäten, die dann mehr Rohöl aus dem Landesinneren an die Exportterminals an der Golfküste bringen können, wird das Ölangebot aus den USA zunehmen. Die BNP Paribas schätzt den Durchschnittspreis für die Ölsorte WTI auf 63 US-Dollar in 2019, was etwa +2 US-Dollar mehr als in der vorherigen Prognose ist. Brent wird im Durchschnitt etwa 71 US-Dollar kosten, was einer Korrektur von +3 US-Dollar entspricht. In 2020 sehe man dann allerdings zumindest bei Brent einen Rückgang des Durchschnittspreises auf 68 US-Dollar, während WTI bei wohl 64 US-Dollar landen dürfte.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.