↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 10.05.2019 um ca. € +0,42 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,42 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 72,61 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.178,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
10.05.19 72,61 € pro 100 Ltr. 2.178,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,42 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag um -0,42 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 61 US-Dollar gefallen. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag notiert der Ölpreis wieder etwas fester bei der Marke von rund 62 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 62,05 US-Dollar. Das waren +0,35 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 61,70 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Abnahme von Lagerbeständen in den USA gem. Department of Energy
+ Iran setzt Teile des Atomabkommens aus
+ Bullisher Monatsreport Energy Informartion Administration
+ USA verlegen Truppen in den Persischen Golf
+ Saudi-Arabien erhöht Ölpreise für Juni-Lieferungen
+ USA verschärfen nochmals Sanktionen gegen Iran und wollen Exporte gegen “Null” drücken
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- USA setzen höhere Strafzölle gegen China um
- Schieferölboom in den USA zeichnet sich ab
- Russland deutet Ende von Produktionskürzungen an
- Brasilien steigert Ölförderung

Marktlage
Momentan konzentriert sich der Fokus der Marktteilnehmer auf die laufenden Verhandlungen zwischen USA und China. Die Gespräche konnten gestern noch nicht abgeschlossen werden, allerdings sprach Trump von einem "wundervollen" Brief, den er vom chinesischen Präsidenten, Xi Jinping, erhalten hatte. Trump hatte eine Frist für die Einsetzung der Sanktionen für Mitternacht (Donnerstag auf Freitag) gesetzt. Gibt es bis dahin keinen Deal, treten die neuen Zölle in Kraft. Die Verhandlungen sollen heute fortgesetzt werden, sodass diese Frist gerissen wurde. Die angekündigte Anhebung der Strafzölle wird nun erst einmal kommen. Ob heute ein Handelsabkommen geschlossen werden kann, ist abzuwarten, in jedem Fall präsentieren sich die Finanzmärkte, und damit auch die Ölpreise, in den Morgenstunden äußerst volatil auf die damit verbundenen Unsicherheiten. Die erhöhten Handelszölle belasten das Wirtschaftswachstum in den USA, China und global. Daher wird dies auch die Ölnachfrage negativ beeinflussen, was die Preise an Rohstoffbörsen ICE und NYMEX entsprechend belastet. Kommt es zu keinem deutlichen Fortschritt bei den heutigen Verhandlungen, dürfte die Tendenz zu Gewinnmitnahmen zunehmen. Dieses Thema dominiert und stellt die übrigen Marktfaktoren, wie beispielsweise die schärferen US-Sanktionen gegen den Iran und die Lieferausfälle durch die verschmutzte russische Druzhba Pipeline, in den Hintergrund. Die Lieferungen aus dem Iran werden abnehmen und das globale Ölangebot reduzieren. Saudi-Arabien hat zwar theoretisch genug freie Kapazitäten um die Ausfälle aufzufangen, auch ohne das OPEC+ Abkommen zu verletzen, doch mit dem höheren saisonalen Eigenbedarf in den Sommermonaten wird das Land wohl nur einen Teil der iranischen Lieferungen ersetzen können. Aus Russland kommt unterdessen weiterhin weniger Rohöl nach Europa, da sich die Lieferungen über die Druzhba Pipeline noch immer nicht normalisiert haben. Laut dem russischen Energieminister, Alexander Nowak, soll sich der Betrieb ab Mitte Mai allerdings wieder geregelt laufen. Die Pipeline versorgt Länder in Osteuropa und Deutschland mit insgesamt ca. 1 Mio. Barrel Rohöl pro Tag. Die Unsicherheiten beim Ölangebot halten die Ölpreise momentan auf einem relativ hohen Niveau, auch wenn die Notierungen in den letzten Wochen von ihren Jahreshochs zurückkamen. Der Bürgerkrieg in Libyen bleibt dabei ein besonderes Risiko, da hier Produktionsausfälle von bis zu -1,2 Mio. B/T drohen, die unter den aktuellen Marktbedingungen kaum ersetzt werden könnten. Auf der anderen Seite belastet der Handelsstreit mit den neuen Strafzöllen zwischen USA und China, was aktuell gegen eine Preisrallye spricht und Gewinnmitnahmen begünstigt.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
02.05.19 - Die Analysten von JP Morgan gehen in den kommenden Monaten insgesamt von steigenden Ölpreisen aus. Laut JP Morgan Analyst Christyan Malek könnte sich der Preis für Brent sogar wieder der Marke von 80 US-Dollar pro Barrel annähern. Für das erste Halbjahr hatte man bei JP Morgan für Brent eine Preisspanne zwischen 65 bis 75 US-Dollar pro Barrel angesetzt. Wie von den Analysten erwartet, seien nun die US-Sanktionen gegen den Iran verschärft worden, und auch die Produktionskürzungen der OPEC dürften im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden, so Malek. Die Antwort der OPEC auf die verschärften Iran-Sanktionen werde im Juni mäßiger ausfallen noch im letzten Jahr, als Saudi-Arabien seine Produktion vorübergehend wieder deutlich gesteigert hatte und bis zu 11 Mio. B/T förderte. Da die Nachfrage im Sommer zudem steigen dürfte, könnte der Brent-Preis bis in den Bereich von 80 US-Dollar pro Barrel steigen. Was die venezolanische Ölproduktion angeht, rechnet Malek für 2019 trotz der zunehmenden Unruhen eine Stabilisierung auf einem Niveau von etwa 500.000 bis 600.000 B/T. Im Falle eines Regimewechsels werde das staatliche venezolanische Ölunternehmen PdVSA seine Produktion mittelfristig - innerhalb von 2 bis 3 Jahren - bis auf etwa 1 Mio. B/T steigern können, danach eventuell noch auf 1,5 Mio. B/T.

30.04.19 - Die Analysten der Bank of America Merrill Lynch sehen den Markt für 2019 als "nahezu ausgeglichen" an. Die Experten von der BNP Paribas hingegen prognostizieren kurzfristig einen Preisanstieg, da die OPEC den Markt zu sehr verknappt habe. Die iranische Ölförderung werde mit dem Ende der Ausnahmeregelungen zu den US-Sanktionen auf etwa 1,9 Mio. B/T in der zweiten Jahreshälfte 2019 fallen. Im dritten Quartal 2018 lag die Förderung noch bei etwa 3,6 Mio. B/T und im März immerhin noch bei etwa 2,7 Mio. B/T. Andere Produzenten der OPEC und die USA werden aber in der Lage sein den Rückgang weitestgehend zu kompensieren, weshalb man den Markt insgesamt als "nahezu ausgeglichen" in 2019 einschätzt. Kritischer sieht die BNP Paribas den Markt. Die Produzenten hätten den Markt mit Blick auf unerwartete Produktionsausfälle und der widerstandsfähigen Ölnachfrage zu sehr verknappt. Daher werden die Ölpreise auf kurze Sicht steigen, so die Erwartung. Dieses Aufwärtsmomentum sollte bis in das dritte Quartal 2019 hinein anhalten, bevor die Preise dann beginnen durch einen Anstieg der US-Exporte anfällig für eine Korrektur würden. Mit neuen Pipelinekapazitäten, die dann mehr Rohöl aus dem Landesinneren an die Exportterminals an der Golfküste bringen können, wird das Ölangebot aus den USA zunehmen. Die BNP Paribas schätzt den Durchschnittspreis für die Ölsorte WTI auf 63 US-Dollar in 2019, was etwa +2 US-Dollar mehr als in der vorherigen Prognose ist. Brent wird im Durchschnitt etwa 71 US-Dollar kosten, was einer Korrektur von +3 US-Dollar entspricht. In 2020 sehe man dann allerdings zumindest bei Brent einen Rückgang des Durchschnittspreises auf 68 US-Dollar, während WTI bei wohl 64 US-Dollar landen dürfte.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.