↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 17.05.2019 um ca. € +0,89 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,89 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 74,93 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.248,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
17.05.19 74,93 € pro 100 Ltr. 2.248,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,89 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag um +0,85 US-Dollar je Barrel angestiegen und notierte damit gegen Tagesende weiter über der Marke von über 62 US-Dollar. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile oberhalb der Marke von insgesamt 63 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 63,16 US-Dollar. Das waren +0,29 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 62,87 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA ziehen US-Bürger und Botschaftspersonal aus dem Irak ab
+ Bullisher Monatsreport der Internationalen Energieagentur und Energy Information Administration
+ Spannungen zwischen USA und Iran spitzen sich weiter zu
+ Öltanker wurden im Persischen Golf laut Angaben von Israel durch iranische Milizen angegriffen
+ Iran setzt Teile des Atomabkommens aus
+ Bullisher Monatsreport Energy Information Administration
+ USA verlegen Truppen in den Persischen Golf
+ USA verschärfen nochmals Sanktionen gegen Iran und wollen Exporte gegen “Null” drücken
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Reparierte Saudische Pipeline nach vorherigem Drohnenangriff wieder in Betrieb genommen
- Zunahme von Rohöl-, Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. API und DOE
- USA und China belegen sich gegenseitig mit noch höheren Strafzöllen
- Schieferölboom in den USA zeichnet sich ab

Marktlage
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat die globale Ölnachfrage für 2019 um -90.000 Barrel pro Tag (B/T) nach unten korrigiert. Dies liegt aber vor allem an einem schwachen ersten Quartal, für das man die Nachfrage -400.000 B/T niedriger als bisher einschätzt. Für das restliche Jahr geht man wieder von einem stärkeren Nachfragewachstum aus. Die steigende Ölförderung der USA soll zwar die Ausfälle in Venezuela und Iran auffangen können, doch bleibt die Versorgungslage insgesamt weiter knapp, was sich auch an den deutlich sinkenden OECD Beständen im März gezeigt hat – und das trotz schwacher Nachfrage im ersten Quartal. Vor allem was die höhere Ölproduktion der USA anbelangt, lieferte der wöchentliche Bericht des US-Department of Energy am späten Nachmittag einen erneuten Rückgang auf insgesamt 12,1 Mio. B/T. Eine Entwicklung, die nicht gerade positiv ist, wenn die IEA eigentlich davon ausgeht, dass die US Förderung die Ausfälle des Iran und Venezuela auffangen soll. Der DOE Bericht blieb insgesamt zwar bearish, da die Ölnachfrage sank und die Rohölbestände deutlich zulegten, unterm Strich kann sich dies aktuell aber nicht durchsetzen. Händler achten vermehrt auf die geopolitischen Spannungen zwischen USA und Iran. Nachdem die USA gestern nicht zwingend notwendiges Botschaftspersonal aus dem Nachbarland Irak abgezogen und die Warnungen für alle US-Bürger in der Region verschärft hatte, nimmt die Sorge einer militärischen Eskalation zu. Die Anschläge auf die Öltanker am Wochenende und die saudische Pipeline am Dienstag hatten die Preise bisher nicht stark bewegt. Sollte es jedoch zu weiteren Zwischenfällen – insbesondere mit US-Bürgern – kommen, könnte sich die Lage schnell verschärfen. Die saudische Pipeline ist nach einer Reparatur zwar wieder in Betrieb, auf Grund der Sicherheitslage hat ExxonMobil dafür begonnen Arbeiter aus dem Irak zu evakuieren. Die Visavergabe der US-Botschaften vor Ort wird mit den jüngsten Maßnahmen der Trump Regierung ebenfalls eingestellt, sodass sich bei unveränderter Lage mittelfristig Produktionsprobleme ergeben könnten. Auch ohne einen Konflikt wird nun offenbar die Risikoprämie erhöht, sodass die Preise gestern Abend deutlich stiegen. In Anbetracht der potenziellen Folgen, die ein Konflikt zwischen USA und Iran mit sich bringen würde, dominieren momentan die bullishen Aspekte. Aus Russland soll über die Druzhba Pipeline wieder sauberes Öl geliefert werden, doch vom Ust-Luga Terminal in Russland wird noch immer gemeldet, dass Lieferungen verunreinigt seien und Grenzwerte überschreiten würden. Laut IEA wird das Pipelineproblem die europäische Raffinerieverarbeitung im zweiten Quartal um 250.000 B/T belasten. Bekommt Moskau die Verunreinigung nicht in den Griff, wird dies das Angebot in Europa weiter negativ beeinflussen und die Preise stützen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
02.05.19 - Die Analysten von JP Morgan gehen in den kommenden Monaten insgesamt von steigenden Ölpreisen aus. Laut JP Morgan Analyst Christyan Malek könnte sich der Preis für Brent sogar wieder der Marke von 80 US-Dollar pro Barrel annähern. Für das erste Halbjahr hatte man bei JP Morgan für Brent eine Preisspanne zwischen 65 bis 75 US-Dollar pro Barrel angesetzt. Wie von den Analysten erwartet, seien nun die US-Sanktionen gegen den Iran verschärft worden, und auch die Produktionskürzungen der OPEC dürften im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden, so Malek. Die Antwort der OPEC auf die verschärften Iran-Sanktionen werde im Juni mäßiger ausfallen noch im letzten Jahr, als Saudi-Arabien seine Produktion vorübergehend wieder deutlich gesteigert hatte und bis zu 11 Mio. B/T förderte. Da die Nachfrage im Sommer zudem steigen dürfte, könnte der Brent-Preis bis in den Bereich von 80 US-Dollar pro Barrel steigen. Was die venezolanische Ölproduktion angeht, rechnet Malek für 2019 trotz der zunehmenden Unruhen eine Stabilisierung auf einem Niveau von etwa 500.000 bis 600.000 B/T. Im Falle eines Regimewechsels werde das staatliche venezolanische Ölunternehmen PdVSA seine Produktion mittelfristig - innerhalb von 2 bis 3 Jahren - bis auf etwa 1 Mio. B/T steigern können, danach eventuell noch auf 1,5 Mio. B/T.

30.04.19 - Die Analysten der Bank of America Merrill Lynch sehen den Markt für 2019 als "nahezu ausgeglichen" an. Die Experten von der BNP Paribas hingegen prognostizieren kurzfristig einen Preisanstieg, da die OPEC den Markt zu sehr verknappt habe. Die iranische Ölförderung werde mit dem Ende der Ausnahmeregelungen zu den US-Sanktionen auf etwa 1,9 Mio. B/T in der zweiten Jahreshälfte 2019 fallen. Im dritten Quartal 2018 lag die Förderung noch bei etwa 3,6 Mio. B/T und im März immerhin noch bei etwa 2,7 Mio. B/T. Andere Produzenten der OPEC und die USA werden aber in der Lage sein den Rückgang weitestgehend zu kompensieren, weshalb man den Markt insgesamt als "nahezu ausgeglichen" in 2019 einschätzt. Kritischer sieht die BNP Paribas den Markt. Die Produzenten hätten den Markt mit Blick auf unerwartete Produktionsausfälle und der widerstandsfähigen Ölnachfrage zu sehr verknappt. Daher werden die Ölpreise auf kurze Sicht steigen, so die Erwartung. Dieses Aufwärtsmomentum sollte bis in das dritte Quartal 2019 hinein anhalten, bevor die Preise dann beginnen durch einen Anstieg der US-Exporte anfällig für eine Korrektur würden. Mit neuen Pipelinekapazitäten, die dann mehr Rohöl aus dem Landesinneren an die Exportterminals an der Golfküste bringen können, wird das Ölangebot aus den USA zunehmen. Die BNP Paribas schätzt den Durchschnittspreis für die Ölsorte WTI auf 63 US-Dollar in 2019, was etwa +2 US-Dollar mehr als in der vorherigen Prognose ist. Brent wird im Durchschnitt etwa 71 US-Dollar kosten, was einer Korrektur von +3 US-Dollar entspricht. In 2020 sehe man dann allerdings zumindest bei Brent einen Rückgang des Durchschnittspreises auf 68 US-Dollar, während WTI bei wohl 64 US-Dollar landen dürfte.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.