↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 05.06.2019 um ca. € -0,06 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -0,06 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 65,35 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.960,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2019: € 69,34 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
05.06.19 65,35 € pro 100 Ltr. 1.960,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,06 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Dienstag nur etwas fester und weiter oberhalb der Marke von 53 US-Dollar. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur ein kleines Plus in Höhe von +0,23 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis nach Veröffentlichung von bearishen Lagerbestandsdaten in den USA etwas leichter und in Reichweite der Marke von insgesamt 53 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 52,95 US-Dollar. Das waren -0,53 US-Dollar je Barrel weniger als am Dienstagabend (Schlusskurs: 53,48 US-Dollar) in New York. Gemäß aktuellen Zahlen des American Petroleum Institute nahmen neben den Rohöl- und Benzinbeständen auch die Bestände an Destillaten (Heizöl & Diesel) überraschend zu.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Waldbrände in Alberta (Kanada) reduzieren Ölproduktion
+ Russland zieht Verlängerung der letzten OPEC-Kürzung in Erwägung
+ Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab
+ OPEC spricht sich für Verlängerung der Produktionskürzungen aus
+ Spannungen zwischen USA und Iran spitzen sich weiter zu
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Zunahme von Lagerbeständen in den USA gem. API
- US-Strafzölle gegen Mexiko
- Shell nimmt Förderung an neuem Tiefseeprojekt Norphlet im Golf von Mexiko auf
- Raffinerien in Asien reduzieren ihre Auslastung
- Kasachstan steigert Ölförderung am Kashagan Ölfeld
- USA und China belegen sich gegenseitig mit noch höheren Strafzöllen

Marktlage
Nach der Ölpreisrallye in den ersten 4,5 Monaten des Jahres 2019, mit der die Ölpreise an den Börsen ICE und NYMEX teilweise über +40% zulegten, ist der Ölpreis nun zuletzt erstaunlich stark unter Druck gekommen. Binnen der letzten zwei Wochen wurde ein Großteil der Preissteigerungen der letzten Monate ausgepreist. Waren es vor allem die angebotsseitigen Faktoren, die den Markt bis in den Mai hinein dominierten, hat sich der Fokus mittlerweile auf die Nachfrage verlagert. Enttäuschende Konjunkturindikatoren aus den großen Volkswirtschaften deuten eine Wirtschaftsschwäche an, die auch nicht vor den Schwellen- und Entwicklungsländern halt machen wird. Vor allem deren Energie- und Ölbedarf ist im großen Maße mit dem Wirtschaftswachstum verbunden. Wirtschaftsexperten hatten schon im letzten Jahr damit begonnen ihre Erwartungen bezüglich des globalen BIP zu senken und die Konstellation hat sich gerade in den letzten drei Wochen nicht wirklich zum Guten gewendet. Als Hauptfaktor gilt die US-Außenpolitik unter Trump. Statt einer Lösung im Handelsstreit zwischen USA und China eskalierte das Verhältnis zwischen den beiden Ländern und neben steigenden Zöllen gibt es auf beiden Seiten nun schwarze Listen für Unternehmen. Auch gegen Mexiko ist Trump aktiv geworden und wird die Sanktionen gegen alle Importe aus dem Land anheben, worunter auch Rohöl fällt. Die USA importieren immerhin etwa 0,6 Mio. B/T aus Mexiko. Nachdem die USA den Handelskrieg nun auf mehreren Fronten eröffnet hat, fürchten Experten auch Sanktionen gegen die EU. Trump hatte Zölle auf Automobilimporte schon angekündigt, diese bisher aber verschoben. Unterdessen sind die Rohölvorräte in den USA in 2019 gestiegen, obwohl man die Angebotslage als knapp einschätzt. Der Ausblick eines schwächeren Nachfragewachstums hat den Markt aktuell fest im Griff. Die Abwärtsbewegung an den Börsen hat eine Verlängerung der Produktionskürzungen der OPEC+ Gruppe in die zweite Jahreshälfte sehr wahrscheinlich werden lassen, was aktuell auf den Markt jedoch einen geringeren Einfluss hat. Die schwache Nachfrageentwicklung und das erwartete Wachstum der US Ölförderung wird vermutlich dafür sorgen, dass man auf die von der OPEC+ Gruppe gekürzten Mengen verzichten kann. Gleichzeitig sorgen die Maßnahmen dafür, dass die Reservekapazität steigt, womit weitere unerwartete Ausfälle im Zweifel auch kompensiert werden können.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
21.05.19 - Der Analyst Martijn Rats von Morgan Stanley geht davon aus, dass die Ölpreise im Verlauf des Jahres schlussendlich steigen werden. Während auf der einen Seite zwar eine Angebotsschwäche auszumachen ist, gebe es auch bedeutende Angebotsrisiken. Zudem werde die Nachfrage im zweiten Halbjahr saisonal bedingt zunehmen. Daher rechnet Rats damit, dass die Preise von dem derzeit "gesunden" Niveau von 70 US-Dollar pro Barrel ansteigen werden. Zu den Angebotsrisiken zählt Rats beispielsweise einen möglichen weiteren Produktionsrückgang im Iran in Venezuela oder aber auch in Libyen. Auf der Seite der Nachfrage habe vor allem die OECD-Nachfrage im März mit einem Rückgang um -0,6 Mio. B/T auf Jahressicht geschwächelt, in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Nachfrage jedoch verglichen mit dem ersten Halbjahr allein jahreszeitlich bedingt (höhere Nachfrage nach Kraftstoffen für den Transportsektor) um etwa 1 Mio. B/T zunehmen.

02.05.19 - Die Analysten von JP Morgan gehen in den kommenden Monaten insgesamt von steigenden Ölpreisen aus. Laut JP Morgan Analyst Christyan Malek könnte sich der Preis für Brent sogar wieder der Marke von 80 US-Dollar pro Barrel annähern. Für das erste Halbjahr hatte man bei JP Morgan für Brent eine Preisspanne zwischen 65 bis 75 US-Dollar pro Barrel angesetzt. Wie von den Analysten erwartet, seien nun die US-Sanktionen gegen den Iran verschärft worden, und auch die Produktionskürzungen der OPEC dürften im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden, so Malek. Die Antwort der OPEC auf die verschärften Iran-Sanktionen werde im Juni mäßiger ausfallen noch im letzten Jahr, als Saudi-Arabien seine Produktion vorübergehend wieder deutlich gesteigert hatte und bis zu 11 Mio. B/T förderte. Da die Nachfrage im Sommer zudem steigen dürfte, könnte der Brent-Preis bis in den Bereich von 80 US-Dollar pro Barrel steigen. Was die venezolanische Ölproduktion angeht, rechnet Malek für 2019 trotz der zunehmenden Unruhen eine Stabilisierung auf einem Niveau von etwa 500.000 bis 600.000 B/T. Im Falle eines Regimewechsels werde das staatliche venezolanische Ölunternehmen PdVSA seine Produktion mittelfristig - innerhalb von 2 bis 3 Jahren - bis auf etwa 1 Mio. B/T steigern können, danach eventuell noch auf 1,5 Mio. B/T.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.