↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 13.06.2019 um ca. € +0,65 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,65 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 65,59 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.968,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 69,15 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
13.06.19 65,59 € pro 100 Ltr. 1.968,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,65 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bearishen Lagerbestandsdaten in den USA um -2,13 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 51 US-Dollar gefallen. Gemäß aktuellen Daten des Department of Energy nahmen neben den Beständen an Rohöl auch die Bestände an Benzin zu, während bei den Vorräten an Destillaten (Heizöl & Diesel) Abbauten vermeldet wurden. Über die vergangenen 12 Wochen kletterten die Bestände in den USA damit um ganze +91 Mio. Barrel an, und das zu einer Zeit, in der die Marktlage mit Kürzungen der OPEC+ Gruppe und Sanktionen gegen Venezuela und Iran eigentlich knapp sein sollte. Der Anstieg der Vorräte ist nicht nur aus dieser Perspektive überraschend stark, er entspricht auch nicht der üblichen saisonalen Entwicklung, denn zu dieser Jahreszeit nehmen die Bestände für gewöhnlich ab. Die Versorgungslage in den USA, dem Land mit dem größten Ölverbrauch und der größten Ölförderung, ist also relativ komfortabel und sollte sich auch in der zweiten Jahreshälfte weiter verbessern. Analysten gehen davon aus, dass die US Ölproduktion in dieser Zeit deutlich stärker als die Nachfrage wächst, sodass das überschüssige Öl am Weltmarkt angeboten werden kann und das Angebot auch dort verbessert. Am heutigen Donnerstag kommt es zu einer Gegenbewegung am Markt und der Ölpreis notiert wieder merklich fester und wieder oberhalb der Marke von insgesamt 52 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 52,55 US-Dollar. Das waren +1,41 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 51,14 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA stoppen vorerst Strafzölle gegen Mexiko
+ Waldbrände in Alberta (Kanada) reduzieren Ölproduktion
+ Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab
+ Spannungen zwischen USA und Iran spitzen sich weiter zu

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Zunahme von Lagerbeständen in den USA gem. DOE
- Bearisher Monatsreport der Energy Information Administration (EIA)
- Analysten: Marktlage dürfte auch 2020 schwach bleiben
- Kasachstan steigert Ölförderung am Kashagan Ölfeld
- USA und China belegen sich gegenseitig mit noch höheren Strafzöllen

Marktlage
Der Markt blickt in diesen Wochen vor allem auf Russland und OPEC, von denen eine Verlängerung der gemeinsamen Produktionskürzungen über die Jahresmitte hinaus erwartet wird. Laut des russischen Energieministers, Alexander Nowak, riskiere man einen Preiseinbruch auf bis zu 40 US-Dollar oder niedriger, würde man die Kooperation bei der Ölförderung mit der OPEC beenden. Auch wenn Russland in seinem Haushalt nicht auf so hohe Ölpreise wie Saudi-Arabien angewiesen ist, so wäre dies vermutlich eine Schmerzgrenze für die Russen, die mindestens mit einem Preis von 40 US-Dollar planen. Man werde eine weitere und tiefere Analyse der Lage vornehmen, so Nowak, dessen Kommentar allerdings als indirekter Hinweis verstanden wird, dass man sich mit Saudi-Arabien am Wochenende grundsätzlich auf eine Verlängerung der Produktionskürzung verständigt hat. Für Trader jedoch keine wirkliche Überraschung, die mit einer solchen Maßnahme ja bereits rechnen, zumal von der Schieferölproduktion in den USA in der zweiten Jahreshälfte wieder ein Schub erwartet wird. Experten bei Goldman Sachs behalten daher ihre Prognose für einen Ölpreis von 65 US-Dollar für die Ölsorte Brent für das dritte Quartal 2019 bei, was nur wenig über den aktuellen Niveaus von über 62,- US-Dollar liegt. Das Ölnachfragewachstum ist nicht stark genug, als dass es ein Ende des aktuellen Produktionsabkommens rechtfertigen würde, aber auch nicht so schwach, dass die Kürzungen der OPEC+ Gruppe ausgeweitet werden müssten. Mit der wachsenden US-Schieferölproduktion werde der Markt zudem immer schwieriger einzuschätzen, so Analyst Jeffrey Currie von Goldman Sachs.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
21.05.19 - Der Analyst Martijn Rats von Morgan Stanley geht davon aus, dass die Ölpreise im Verlauf des Jahres schlussendlich steigen werden. Während auf der einen Seite zwar eine Angebotsschwäche auszumachen ist, gebe es auch bedeutende Angebotsrisiken. Zudem werde die Nachfrage im zweiten Halbjahr saisonal bedingt zunehmen. Daher rechnet Rats damit, dass die Preise von dem derzeit "gesunden" Niveau von 70 US-Dollar pro Barrel ansteigen werden. Zu den Angebotsrisiken zählt Rats beispielsweise einen möglichen weiteren Produktionsrückgang im Iran in Venezuela oder aber auch in Libyen. Auf der Seite der Nachfrage habe vor allem die OECD-Nachfrage im März mit einem Rückgang um -0,6 Mio. B/T auf Jahressicht geschwächelt, in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Nachfrage jedoch verglichen mit dem ersten Halbjahr allein jahreszeitlich bedingt (höhere Nachfrage nach Kraftstoffen für den Transportsektor) um etwa 1 Mio. B/T zunehmen.

02.05.19 - Die Analysten von JP Morgan gehen in den kommenden Monaten insgesamt von steigenden Ölpreisen aus. Laut JP Morgan Analyst Christyan Malek könnte sich der Preis für Brent sogar wieder der Marke von 80 US-Dollar pro Barrel annähern. Für das erste Halbjahr hatte man bei JP Morgan für Brent eine Preisspanne zwischen 65 bis 75 US-Dollar pro Barrel angesetzt. Wie von den Analysten erwartet, seien nun die US-Sanktionen gegen den Iran verschärft worden, und auch die Produktionskürzungen der OPEC dürften im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden, so Malek. Die Antwort der OPEC auf die verschärften Iran-Sanktionen werde im Juni mäßiger ausfallen noch im letzten Jahr, als Saudi-Arabien seine Produktion vorübergehend wieder deutlich gesteigert hatte und bis zu 11 Mio. B/T förderte. Da die Nachfrage im Sommer zudem steigen dürfte, könnte der Brent-Preis bis in den Bereich von 80 US-Dollar pro Barrel steigen. Was die venezolanische Ölproduktion angeht, rechnet Malek für 2019 trotz der zunehmenden Unruhen eine Stabilisierung auf einem Niveau von etwa 500.000 bis 600.000 B/T. Im Falle eines Regimewechsels werde das staatliche venezolanische Ölunternehmen PdVSA seine Produktion mittelfristig - innerhalb von 2 bis 3 Jahren - bis auf etwa 1 Mio. B/T steigern können, danach eventuell noch auf 1,5 Mio. B/T.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.