↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 25.06.2019 um ca. € -0,81 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,81 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 66,60 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.998,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,97 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
25.06.19 66,60 € pro 100 Ltr. 1.998,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,81 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag im Umfeld einer Raffinerieexplosion in Philadelphia (USA) und in Erwartung einer möglichen militärischen Eskalation im Nahen Osten um +0,47 US-Dollar je Barrel auf die Marke von rund 58 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis etwas leichter und unterhalb der Marke von insgesamt 58 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 57,77 US-Dollar. Das waren nur -0,13 US-Dollar je Barrel weniger als am Montagabend (Schlusskurs: 57,90 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Raffinerieexplosion in Philadelphia (USA)
+ USA verschärfen Sanktionen gegen die Führungsriege des Irans
+ EZB und Fed kündigen expansivere Geldpolitik an
+ OPEC kommt am 01. und 02 . Juli in Wien zusammen
+ Trump und Xi möchten sich wegen des Handelsstreits treffen
+ Spannungen zwischen USA und Iran spitzen sich weiter zu

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Bearishe Monatsreports der Energy Information Administration (EIA), OPEC und IEA
- Analysten: Marktlage dürfte auch 2020 schwach bleiben
- Kasachstan steigert Ölförderung am Kashagan Ölfeld
- USA und China belegen sich gegenseitig mit hohen Strafzöllen

Marktlage
Präsident Trump erhöht mit weiteren Sanktionen gegen den geistlichen Führer des Irans, Ajatollah Ali Khamenei, sowie gegen die Führungsriege der Revolutionsgarden, den Druck auf den Iran. Dies trifft neben den persönlichen Finanzwerten auch deren Firmen. Auf die Wirtschaft des Irans hätten diese Maßnahmen allerdings nur einen geringen Einfluss, sondern eher symbolischen Charakter, so Experten. Die neuen Sanktionen werden an der Lage im Nahen Osten vermutlich nicht viel ändern, außer dass der diplomatische Weg schwerer wird. Trump hatte dem Iran erneut Gespräche ohne Vorbedingungen angeboten, die Teheran allerdings weiter ablehnt. Es seien nicht die richtigen Umstände um nun Gespräche aufzunehmen. Dazu müssten aber die USA ihre Sanktionen erst wieder einstellen, heißt es aus Teheran. Die Situation am Persischen Golf führt nicht nur dazu, dass an den Ölbörsen eine Risikoprämie eingepreist wird, auch die Versicherer und Reedereien verlangen deutliche Aufschläge. Versicherungen für Öltanker inklusive ihrer Fracht kosten bei einer Fahrt aus dem Persischen Golf zeitweise mehr als 500.000 Dollar. Das ist mehr als das 10-fache als man früher in diesem Jahr bezahlen musste. Reederer verlangen mittlerweile auch Aufschläge für den Transport. Der Preis für einen Very Large Crude Carrier (VLCC) aus der Region soll bereits um 69% auf nun über 30.000 Dollar pro Tag geklettert sein, so die Angaben von der Jefferies Financial Group. Laut Analystin Amrita Sen, von Energy Aspects, seien die Exporte des Irans unterdessen schon fast auf null gefallen. Im Mai hätte man zwar noch etwa 0,8 Mio. B/T geladen, doch viele der Tanker schwimmen einfach nur auf dem Meer. Entladen wurden nur etwa 0,2 Mio. B/T. Die iranischen Exporte, die den Markt als Angebot tatsächlich erreichen, sind damit schon fast vollständig zum Versiegen gekommen. Durch die Lage im Nahen Osten profitieren nun die Exporteure der USA. Laut RBC Capital Markets werden im Juni an der Golfküste vermutlich 21 VLCC beladen. Dies ist deutlich mehr als der Durchschnitt von 13 Schiffen in diesem Jahr und auch höher als der bisherige Rekord von 17, der im März erreicht wurde. Die höhere Nachfrage nach US Öl dürfte auch die US Ölbestände belasten und die Preise für die US Rohölsorte WTI stützen. Der Preisunterschied zwischen Brent und WTI August liegt nunmehr bei nur noch etwa 6,96 Dollar. Das ist die geringste Differenz seit April diesen Jahres. Auf der Nachfrageseite zeigt sich weiter eine erhebliche Schwäche. Gerade in Asien werden die Raffinerieauslastungen zum Teil gedrosselt, da eine schwache Produktnachfrage die Margen gedrückt hat. Weitere Raffinerien werden in dieser Region im laufenden Jahr noch in Betrieb genommen, sodass das Angebot an Produkten weiter zunimmt und die Situation noch weiter verschärft. Das schwache Witschaftswachstum wirkt sich besonders stark auf den Ölbedarf in Asien sowie in Entwicklungs- und Schwellenländern aus. Die Internationale Energieagentur (IEA) hatte ihre Prognose zum Nachfragewachstum zuletzt auf 1,2 Mio. B/T für 2019 gekürzt. Bei Morgan Stanley erwartet man ein Nachfragewachstum von lediglich 1,0 Mio. B/T und bei JPMorgan Chase & Co. nur von 0,8 Mio. B/T. In 2020 soll die Nachfrage laut IEA zwar wieder um 1,4 Mio. B/T zulegen, das Angebot der Nicht-OPEC Länder allerdings um 2,3 Mio. B/T wachsen. Die Nachfrage fühle sich "sehr, sehr schwach an", fasst Analystin Michal Meidan, von Energy Aspects, die Lage zusammen. Damit bleibt ein Spannungsfeld zwischen schwacher Nachfrage und den geopolitischen Risiken im Nahen Osten bestehen. Die Gefahr eines militärischen Konflikts bleibt allgegenwärtig, und im Falle des Falles würde dies die Ölpreise sicherlich stark nach oben schnellen lassen. Da etwa ein drittel des weltweit auf dem Meer exportierten Rohöls durch die Straße von Hormus vor Irans Küste muss, können Probleme bei der Logistik nicht durch US-Exporte oder schwache Nachfrage kompensiert werden.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
18.06.19 - Laut den Experten von Bank of America Merrill Lynch gibt es drei Hauptfaktoren, die zu einer Stabilisierung des Ölpreis führen könnten. Auf der anderen Seite bringen die Analysten aber auch eine Variante ins Spiel, wonach der Preis für die Ölsorte WTI von den aktuellen 52 US-Dollar auf 40 US-Dollar einbrechen könnte. Stabilisierend für die Preise könnten sich die folgenden drei Faktoren auswirken:

1. Die Fed senkt die Zinsen: Eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed würde Investitionen billiger machen und die Wirtschaft ankurbeln. Dies würde einer befürchteten Rezession entgegenwirken und die schwach erwartete Ölnachfrageentwicklung ankurbeln.

2. OPEC begrenzt Förderung: Die OPEC hat zusammen mit 10 Nicht-OPEC Ländern die Ölproduktion seit Jahresbeginn erfolgreich um über -1,2 Mio. B/T begrenzt. Das Abkommen läuft Ende diesen Monats aus und soll, zumindest nach Vorstellung der meisten OPEC Länder, verlängert werden.

3. Trump deeskaliert den Handelsstreit: Bisher hat Trump die Zölle für andere Länder immer nach oben geschraubt. Vor allem China hatte er dabei ins Visier genommen. Geht es der US-Wirtschaft zunehmend schlechter, könnte Trump die Maßnahmen zurückfahren, um die Wirtschaft zu stützen.

Nach Ansicht der Experten bei der Bank of America Merrill Lynch würden diese drei Faktoren allerdings nicht verhindern können, dass der Ölpreis einbricht, sollte der US Handelsstreit mit China und die Sanktionen gegen den Iran miteinander verschmelzen. Sollten die chinesischen Raffinerien anfangen iranisches Öl in großen Mengen zu kaufen, während die USA die Zölle weiter anhebt, würde dies die Sanktionen gegen den Iran aushebeln und die verfügbare Menge an Öl erhöhen. In diesem Fall könnte WTI vom aktuellen Preisniveau von etwa 52 US-Dollar auf bis zu 40 US-Dollar fallen, so die Warnung der Analysten.

21.05.19 - Der Analyst Martijn Rats von Morgan Stanley geht davon aus, dass die Ölpreise im Verlauf des Jahres schlussendlich steigen werden. Während auf der einen Seite zwar eine Angebotsschwäche auszumachen ist, gebe es auch bedeutende Angebotsrisiken. Zudem werde die Nachfrage im zweiten Halbjahr saisonal bedingt zunehmen. Daher rechnet Rats damit, dass die Preise von dem derzeit "gesunden" Niveau von 70 US-Dollar pro Barrel ansteigen werden. Zu den Angebotsrisiken zählt Rats beispielsweise einen möglichen weiteren Produktionsrückgang im Iran in Venezuela oder aber auch in Libyen. Auf der Seite der Nachfrage habe vor allem die OECD-Nachfrage im März mit einem Rückgang um -0,6 Mio. B/T auf Jahressicht geschwächelt, in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Nachfrage jedoch verglichen mit dem ersten Halbjahr allein jahreszeitlich bedingt (höhere Nachfrage nach Kraftstoffen für den Transportsektor) um etwa 1 Mio. B/T zunehmen.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.