↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 03.07.2019 um ca. € -1,67 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -1,67 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 66,54 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.996,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,92 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
03.07.19 66,54 € pro 100 Ltr. 1.996,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,67 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag um -2,84 US-Dollar auf die Marke von 56 US-Dollar regelrecht abgestürzt. Damit blieb überraschenderweise eine deutliche Reaktion, auf die eigentlich bullish zu sehende Meldung der OPEC, am Markt aus. Die OPEC hatte im Rahmen eines Treffens am vergangenen Montagabend in Wien eine Verlängerung der Produktionskürzungen um weitere 9 Monate und beschlossen. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert und oberhalb der Marke von insgesamt 56 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 56,44 US-Dollar. Das waren nur +0,19 US-Dollar je Barrel mehr als am Dienstagabend (Schlusskurs: 56,25 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Iran verstößt gegen Atomdeal
+ OPEC beschließt Verlängerung der Produktionskürzungen um 9 Monate
+ China und USA starten Handelsgespräche neu
+ US-Raffinerie in Philadelphia wird nach Explosion geschlossen
+ USA verschärfen Sanktionen gegen die Führungsriege des Irans

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- US-Ölproduktion im April auf über 12 Mio. Barrel pro Tag angestiegen
- Analysten: Marktlage dürfte auch 2020 schwach bleiben
- Kasachstan steigert Ölförderung am Kashagan Ölfeld
- USA und China belegen sich gegenseitig mit hohen Strafzöllen

Marktlage
Der Markt zeigte mit seinen massiven Kursverlusten an den Rohstoffbören ICE und NYMEX gestern die bearishste Reaktion auf eine Entscheidung der OPEC seit dem Treffen 2014, als das Kartell beschloss seine Förderung zu steigern, um mit der US-Schieferölindustrie in Konkurrenz zu treten. Damals deutete sich eine starke Überversorgung an, mit der die OPEC die US-Konkurrenz aus dem Markt drängen wollte. Nun ist die Reaktion ähnlich, obwohl das Kartell die Produktionskürzungen mit 9 Monaten für einen ungewöhnlich langen Zeitraum beschloss. Händler interpretieren die lange Laufzeit zum Teil damit, dass die Ölnachfrageentwicklung doch deutlich schwächer als bisher eingeschätzt wird. Dies ist ein klarer Dämpfer für das eigentlich bullishe Signal. Da hilft es auch nicht, dass der saudische Ölminister, Khalid Al-Falih, "enthusiastisch" bezüglich der Ölnachfrageentwicklung ist. Die Verlängerung der bestehenden Produktionskürzungen war das Minimum, was der Markt erwartet hatte. Eigentlich hätte man eine Verschärfung der Produktionskürzungen benötigt, so Analyst Georgi Slavov, von Marex Spectron. Die jetzige Entscheidung hat damit offenbar einige Marktteilnehmer enttäuscht, auch wenn sie dafür sorgen dürfte, dass die Versorgungslage in der zweiten Jahreshälfte knapper ausfallen könnte. Doch perspektivisch bleibt das Nachfragewachstum schwach, da der Handelsstreit zwischen China und USA weiter nicht gelöst ist und die globale Wirtschaft ins Stocken geraten ist. Hinzu kommt die erwartete Steigerung der US-Schieferölproduktion in der zweiten Jahreshälfte, sodass die Internationale Energieagentur für 2020 eine Überversorgung auf den Markt zukommen sieht. Die Analysten bei Morgan Stanley haben daher gestern auch gleich reagiert und ihre langfristige Brent Preisprognose von 65 auf 60 US-Dollar herabgesetzt, auch wenn der Markt für 2019 aktuell als ausbalanciert angesehen werden kann. Bei der Rabobank hingegen sieht man die Möglichkeit, dass ein knapper werdender Markt zum Jahresende hin stützen könnte. Die Ölbestände sollten deutlich fallen, während die Raffinerieauslastung in Vorbereitung der Umstellung beim Schiffsdiesel Anfang 2020 zulegen wird, so Ryan Fitzmaurice, von der Rabobank. Unterdessen ist es Venezuela offenbar gelungen die US-Sanktionen gegen die heimische Ölindustrie auszukontern. Die Ölexporte sollen im Juni um etwa 26% zugelegt und bei etwa 1,1 Mio. B/T liegen. China, Indien und Singapur sollen die Hauptabnehmer gewesen sein. Dies entspricht einer Angebotssteigerung von etwa 225.000 B/T, die am Markt sicher nicht erwartet wurde.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
03.07.19 - Die Analysten bei Morgan Stanley haben nach der jüngsten Entscheidung der OPEC+ sofort reagiert und ihre langfristige Ölpreisprognose für die Ölsorte Brent von 65 auf 60 US-Dollar herabgesetzt, auch wenn der Markt für 2019 aktuell als ausbalanciert angesehen werden kann. Bei der Rabobank hingegen sieht man die Möglichkeit, dass ein knapper werdender Markt zum Jahresende hin stützen könnte. Die Ölbestände sollten deutlich fallen, während die Raffinerieauslastung in Vorbereitung der Umstellung beim Schiffsdiesel Anfang 2020 zulegen wird, so Ryan Fitzmaurice, von der Rabobank.

01.07.19 - Dem Analysten Damien Courvalin von Goldman Sachs zufolge könnte die am 01.07.19 beschlossene Verlängerung der Produktionskürzung der OPEC+ dazu führen, dass die Bank ihre Ölpreisprognose für 2020 von derzeit 60 US-Dollar pro Barrel für die Ölsorte Brent senkt. Zwar könnte die Maßnahme der Organisation zunächst dazu führen, dass der Brent-Preis die Prognosen der Bank für den Rest des Jahres übersteigt. Diese liegen derzeit für das dritte Quartal bei 65,50 US-Dollar pro Barrel und für das vierte Quartal bei 62 US-Dollar pro Barrel. Der stützende Effekt der OPEC-Entscheidung werde sich laut Courvalin jedoch als "vorübergehend" erweisen, da die Produktionskürzungen andere Produzenten dazu bewegen werde, mehr Öl zu fördern. Daher könnte die Preisprognose von Goldman Sachs für das kommende Jahr mit 60 US-Dollar pro Barrel zu hoch gegriffen sein.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.