↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 12.08.2019 um ca. € +0,56 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € +0,56 pro 100 Liter angestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 65,29 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.959,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,67 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
12.08.19 65,29 € pro 100 Ltr. 1.959,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,56 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche nach einer Ankündigung Saudi-Arabiens, die Ölexporte im September zu kürzen, um +1,96 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 54 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis wieder etwas leichter und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 54 US-Dollar. Am frühen Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 54,31 US-Dollar. Das waren -0,19 Dollar je Barrel weniger als am Freitagabend (Schlusskurs: 54,50 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Saudi-Arabien reagiert auf Preisrutsch und kürzt Ölexporte im September um -0,7 Mio. B/T
+ Spannungen mit Iran
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Tump droht mit Abbruch der Verhandlungen im Handelsstreit mit China
- Libyen steigert Ölförderung und hebt Force Majeure auf
- Bearisher Monatsreport Energy Information Administration
- Nächste Handelsgespräche zwischen USA und China finden erst im September statt
- Saudi-Arabien und Kuwait mit möglicher Produktionssteigerung

Marktlage
Nachdem die Energy Information Administration (EIA) die Ölnachfrageprognosen für 2019 und 2020 bereits nach unten korrigiert hatte, sieht auch die Internationale Energieagentur (IEA) die Lage ganz ähnlich. Allerdings wies man auch auf das sich abschwächende Produktionswachstum der Nicht-OPEC Länder hin, das in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres hinter den bisherigen Erwartungen zurückbleiben wird. Behält die OPEC das aktuelle Produktionsniveau von 29,7 Mio. Barrel pro Tag (B/T) bei, dann geht man für das restliche Jahr mit einer Unterversorgung von 0,7 Mio. B/T aus. Nachdem die Ölbestände der OECD im Juni noch um 31,8 Mio. Barrel zugenommen haben, was in etwa 1,06 Mio. B/T entspricht, wird die Versorgungslage in den kommenden Monaten nun deutlich knapper eingeschätzt. Dies bleibt aber nur ein "temporäres Phänomen", warnt die IEA. Für 2020 muss sich der Markt auf eine erneute Überversorgung einzustellen, denn während die globale Ölnachfrage um +1,3 Mio. B/T zunehmen soll, wird allein die Ölförderung der Nicht-OPEC Länder um +2,2 Mio. B/T zulegen. "Im Moment hat die Bereitschaft der Saudis Schritte einzuleiten den Preisrutsch am Markt aufgehalten. Die Frage ist, wie stark kann diese Rallye ausfallen, ohne dass andere Produzenten ebenfalls aktiv werden? In diesem Handelsumfeld sind diese Art von großen Preissprüngen wahrscheinlicher geworden", weist Analyst Gene McGillian, von Tradition Energy auf die aktuell volatile Konstellation hin, der darauf hinweist, dass die Ölpreise anfällig für eine Korrektur gewesen seien. Lag der Fokus des Marktes zuletzt vor allem auf den Handelsstreitigkeiten zwischen USA und China, so hatte sich dieser in der letzten Woche etwas davon abgewendet. Doch neue Kommentare von Trump zeigen, dass sich der Handel auch weiter mit dem Zwist zwischen USA und China auseinandersetzen muss. "Wir werden sehen, ob wir das Treffen beibehalten oder nicht", so der US Präsident bezogen auf die geplanten Verhandlungen zwischen Washington und Peking Anfang September. Nachdem die USA für September neue Strafzölle ankündigte und der Yuan zuletzt phasenweise stark abwertete, drohen weitere Eskalationsstufen, bis hin zur Ausweitung auf einen Währungskrieg.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
06.08.19 - Analysten der Ratingagentur Fitch haben ihre Ölpreisprognosen für den Preis der Nordsee-Rohölsorte Brent für das laufende und die kommenden beiden Jahre gesenkt. Als Begründung nennen auch sie die weltweiten Handelskonflikte. "Die weltweiten Handelsspannungen tun den Ölpreisen merklich weh, indem sie sowohl die Stimmung am Markt und auch die physische Nachfrage nach Öl untergraben," so die Analysten. Daher rechnen sie für 2019 mittlerweile nur noch mit einem Brent-Preis von durchschnittlich 67 US-Dollar pro Barrel. 2020 und 2021 soll ein Barrel der Nordsee-Referenzsorte dann 65 beziehungsweise 61 US-Dollar pro Barrel kosten. Vor allem für die nächsten beiden Jahre wurden die Preisprognosen somit deutlich gesenkt. Zuvor hatte man für 2020 mit einem Durchschnittspreis von 76 US-Dollar und für 2021 mit 80 US-Dollar pro Barrel gerechnet. Für das laufende Jahr war man von einem Preis von 70 US-Dollar ausgegangen.

03.07.19 - Die Analysten bei Morgan Stanley haben nach der jüngsten Entscheidung der OPEC+ sofort reagiert und ihre langfristige Ölpreisprognose für die Ölsorte Brent von 65 auf 60 US-Dollar herabgesetzt, auch wenn der Markt für 2019 aktuell als ausbalanciert angesehen werden kann. Bei der Rabobank hingegen sieht man die Möglichkeit, dass ein knapper werdender Markt zum Jahresende hin stützen könnte. Die Ölbestände sollten deutlich fallen, während die Raffinerieauslastung in Vorbereitung der Umstellung beim Schiffsdiesel Anfang 2020 zulegen wird, so Ryan Fitzmaurice, von der Rabobank.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.