↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 15.08.2019 um ca. € -0,89 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € -0,89 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 66,30 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.989,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,64 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
15.08.19 66,30 € pro 100 Ltr. 1.989,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,89 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch im Umfeld von umgehenden Rezessionsängsten um -1,87 US-Dollar auf die Marke von 55 US-Dollar gefallen. Die Renditen für US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit (1,62%) fielen am Mittwoch zum ersten Mal seit 2007 unter die Renditen von US-Staatsanleihen mit zweijähriger Laufzeit (1,63%). Diese sogenannte Inversion der Zinskurve werten Finanzmarktteilnehmer als Indikator für eine Rezession. Davon kann der US-Dollar stärker profitieren als der Euro, da Marktteilnehmer in Krisenzeiten eher Währungen bevorzugen, die als sichere Häfen gelten, wozu der Euro tendenziell nicht gehört. Am heutigen Donnerstag fällt der Ölpreis weiter und notiert etwas leichter über der Marke von insgesamt 54 US-Dollar. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 54,20 US-Dollar. Das waren -1,03 Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 55,23 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA weichen geplante Strafzölle gegen China auf
+ Saudi-Arabien kürzt Ölexporte im September um -0,7 Mio. B/T
+ Spannungen mit Iran
+ USA haben Sanktionen gegen Venezuela verschärft

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Schlechte Konjunkturdaten und US-Zinskurve schüren Rezessionsängste
- Schieferölproduktion steigt in den USA im August schneller als erwartet
- Handelsstreit zwischen USA und China
- Bearisher Monatsreport Energy Information Administration

Marktlage
Die Ölnachfrage und deren Entwicklung ist für den Markt in den letzten Monaten von zentraler Bedeutung gewesen. Vor allem der Handelsstreit mit China belastet Wachstumsaussichten und hat dazu geführt, dass die Ölnachfrageprognosen für das laufende und kommende Jahr immer wieder nach unten korrigiert werden mussten. Für 2020 rechnet man bereits mit einer zum Teil erheblichen Überversorgung, weil man neben dem schwachen Ölnachfragewachstum parallel auch mit einem deutlichen Wachstum der Ölförderung von Nicht-OPEC Ländern rechnet – allen voran die USA, deren Produktionswachstum alleine schon größer als das gesamte globale Nachfragewachstum ausfallen soll. Händler reagieren entsprechend empfindlich auf jede Meldung, die etwas am Angebots-Nachfrage-Verhältnis ändern könnte, insbesondere den Handelsstreit zwischen USA und China. Und hier sorgte die US-Regierung von Donald Trump am Dienstagnachmittag zur Abwechslung einmal für eine positive Nachricht. Einige Produkte, die ab dem 1. September mit 10% Strafzöllen versehen werden sollen, wurden von der Sanktionsliste gestrichen, andere Zölle werden erst später (Mitte Dezember) eingeführt. Zudem hatten die Handelsvertreter beider Länder ein Telefonat geführt und wollen die Gespräche binnen zwei Wochen wieder aufnehmen. Für die Marktteilnehmer an den Börsen birgt dies die Hoffnung, dass sich die beiden Seiten eventuell doch noch einmal annähern und der Handelskonflikt gelöst werden kann, oder sich zumindest nicht weiter verschärft. Mit der Abwertung des Yuans drohte zuletzt die Ausweitung des Handelsstreit zu einem Währungskrieg, der die Wirtschaft der beiden Länder sowie die globale Entwicklung enorm belasten würde. Doch Experten bleiben vorsichtig und warnen vor verfrühtem Optimismus: "Es wird von Tag zu Tag schwieriger vorherzusehen, was Präsident Trump tun wird, außer zu sagen, dass er seine eigenen Interessen verfolgt und manchmal aber auch gegen diese handelt", so Analyst Greg McKenna, von McKenna Macro. Trump hat sich in der Vergangenheit als unberechenbar erwiesen und wird dies vermutlich auch weiter bleiben. Gerade im Handelsstreit gab es immer mal einen Schritt nach vorne, dann aber wieder zwei zurück. Klar ist, nähern sich die beiden Länder an und gibt es auch entsprechend belastbare Handlungen, wie beispielsweise die Reduzierung der Zölle, wird dies die Wirtschaft, Ölnachfrage und damit auch den Ölpreis stützen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
06.08.19 - Analysten der Ratingagentur Fitch haben ihre Ölpreisprognosen für den Preis der Nordsee-Rohölsorte Brent für das laufende und die kommenden beiden Jahre gesenkt. Als Begründung nennen auch sie die weltweiten Handelskonflikte. "Die weltweiten Handelsspannungen tun den Ölpreisen merklich weh, indem sie sowohl die Stimmung am Markt und auch die physische Nachfrage nach Öl untergraben," so die Analysten. Daher rechnen sie für 2019 mittlerweile nur noch mit einem Brent-Preis von durchschnittlich 67 US-Dollar pro Barrel. 2020 und 2021 soll ein Barrel der Nordsee-Referenzsorte dann 65 beziehungsweise 61 US-Dollar pro Barrel kosten. Vor allem für die nächsten beiden Jahre wurden die Preisprognosen somit deutlich gesenkt. Zuvor hatte man für 2020 mit einem Durchschnittspreis von 76 US-Dollar und für 2021 mit 80 US-Dollar pro Barrel gerechnet. Für das laufende Jahr war man von einem Preis von 70 US-Dollar ausgegangen.

03.07.19 - Die Analysten bei Morgan Stanley haben nach der jüngsten Entscheidung der OPEC+ sofort reagiert und ihre langfristige Ölpreisprognose für die Ölsorte Brent von 65 auf 60 US-Dollar herabgesetzt, auch wenn der Markt für 2019 aktuell als ausbalanciert angesehen werden kann. Bei der Rabobank hingegen sieht man die Möglichkeit, dass ein knapper werdender Markt zum Jahresende hin stützen könnte. Die Ölbestände sollten deutlich fallen, während die Raffinerieauslastung in Vorbereitung der Umstellung beim Schiffsdiesel Anfang 2020 zulegen wird, so Ryan Fitzmaurice, von der Rabobank.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.