➡️ Heizölpreise notieren in Hamburg am 22.08.2019 unverändert

Der Heizölpreis notiert am heutigen Donnerstag unverändert. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 66,78 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.003,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,57 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
22.08.19 66,78 € pro 100 Ltr. 2.003,- € für 3.000 Ltr. ➡️ +/- 0,00 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von leicht bearishen Lagerbestandsdaten in den USA um -0,45 US-Dollar je Barrel auf die Marke von 55 US-Dollar gefallen. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis noch impulslos und nahezu unverändert über der Marke von insgesamt 55 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 55,65 US-Dollar. Das waren nur -0,03 Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 55,68 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Verlängerung Produktionskürzung bis Ende 2020 in Alberta (Kanada)
+ Exxon stellt Förderung auf Hibernia-Ölplattform im Nordatlantik ein
+ USA bewegen sich im Handelsstreit auf China zu und weichen geplante Strafzölle auf
+ Saudi-Arabien kürzt Ölexporte im September um -0,7 Mio. B/T
+ Spannungen zwischen USA und Iran

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Zunahme von Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. Department of Energy
- Schlechte Konjunkturdaten und US-Zinskurve schüren Rezessionsängste
- Schieferölproduktion steigt in den USA im August schneller als erwartet
- Handelsstreit zwischen USA und China

Marktlage
Die Rohölbestände sind laut Department of Energy (DOE) in den USA stärker als ursprünglich erwartet gesunken, wenn auch nicht so deutlich wie zuvor vom American Petroleum Institute (API) angekündigt. Doch beim Benzin und bei den Destillaten (Heizöl & Diesel) gab es Bestandzunahmen. Während die Produktnachfrage um -1,1 auf 21,0 Mio. Barrel pro Tag (B/T) zurückging, legten auch die Gesamtbestände (Rohöl und alle Produkte) erneut zu. Die sog. "driving season" in den USA dauert noch zwei Wochen an und Aufbauten bei den Produkten sowie schwache Nachfragedaten sind für Händler ein Warnsignal. Die Aufbauten bei den Produkten seien entgegen dem saisonal zu erwartenden Trend, was darauf hindeute, dass die Benzinnachfrage in dieser Sommersaison ihren Zenit bereits überschritten habe und das Schlimmste noch komme, so Analyst Stephen Innes, von Valour Markets. "Bleiben die Unsicherheiten beim Handelsstreit wird es für Öl schwierig die Sorgen über die globale Nachfrage hinter sich zu lassen, so seine Einschätzung. Auch die Experten von der ANZ Bank sehen die Zahlen des DOE als ein Zeichen, dass die Nachfrage schwächelt und die Bestände bei den Destillaten und anderen Produkten zunehmen werden. Die Nachfragesorgen würden schließlich einen Deckel für die Preise bilden, schließt man bei TD Securities aus dem aktuellen Stand. Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran haben wieder etwas zugenommen. Der iranische Präsident Rouhani drohte: sollten die USA die Ölexporte des Iran auf null reduzieren, würden die internationalen Wasserwege nicht mehr die gleiche Sicherheit wie zuvor haben. Der Außenminister des Iran, Mohammad Javad Zarif, untermauerte dies mit dem Kommentar, dass der Iran als Reaktion auf die US-Politik "unvorhersehbar" agieren könnte. Unterdessen schließt sich nun auch Australien mit Kriegsschiffen der von den USA geführten Mission an der Straße von Hormus zur Sicherung der Schifffahrt an, nachdem auch Großbritannien sich schon beteiligt hat. Nachdem Kanada seine Produktionskürzungen erst einmal verlängert, die US Sanktionen gegen den Iran dessen Förderung deutlich reduziert hat und die OPEC+ Gruppe sich weiter an die Produktionskürzungen hält, ist die Marktlage aktuell knapp oder sogar unterversorgt. Die saisonale Nachfrage nach Rohöl ist in dieser Jahreszeit hoch, sodass die globalen Rohölbestände in der zweiten Jahreshälfte wohl sinken werden. Aber für 2020 wird bereits die Rückkehr der Überversorgung angenommen, die besonders im ersten Quartal umfangreich ausfallen dürfte. Dies beschneidet das Aufwärtspotenzial an den Ölbörsen, zumindest solange zusätzliche umfangreiche Kürzungen der OPEC ausbleiben oder es zu einem militärischen Konflikt mit dem Iran kommt. Bis die Zollfragen zwischen USA und China geklärt seien, werden Preisrallyes für Gewinnmitnahmen genutzt, so die Schlussfolgerung der Experten bei Drillinginfo.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
19.08.19 - Auch wenn viele Experten die Gefahr einer Rezession gegeben sehen, die einem deutlichen Anstieg der weltweiten Rohölnachfrage in 2020 entgegensteht, sehen die Analysten der UBS den Ölpreis im kommenden Jahr fester. Nach den jüngsten Monatsberichten von EIA, IEA und OPEC sollte man für 2020 eigentlich mit einer Überversorgung rechnen, doch bei der UBS glaubt man, dass die OPEC und Russland die Ölpreise weiter stützen werden, auch wenn der globale Energiebedarf sinkt. Saudi-Arabien hatte die Ölproduktion im Juli noch einmal gekürzt und damit signalisiert, dass die Förderung auch im August und September niedrig bleiben werde. Hinzu komme, dass sich die geringeren Investitionen aus 2014, als man sich nach dem Ölpreiseinbruch in 2014 zurückhält, eine Versorgungslücke in 2020 reißen wird. Die Bänker sehen den Durchschnittspreis für die Ölsorte Brent in 2019 bei 65,82 US-Dollar. In 2020 soll er dann sogar auf 71 US-Dollar steigen und in 2021 auf 72 US-Dollar. Aktuell notiert der Preis für Brent bei rund 59 US-Dollar je Barrel.

06.08.19 - Analysten der Ratingagentur Fitch haben ihre Ölpreisprognosen für den Preis der Nordsee-Rohölsorte Brent für das laufende und die kommenden beiden Jahre gesenkt. Als Begründung nennen auch sie die weltweiten Handelskonflikte. "Die weltweiten Handelsspannungen tun den Ölpreisen merklich weh, indem sie sowohl die Stimmung am Markt und auch die physische Nachfrage nach Öl untergraben," so die Analysten. Daher rechnen sie für 2019 mittlerweile nur noch mit einem Brent-Preis von durchschnittlich 67 US-Dollar pro Barrel. 2020 und 2021 soll ein Barrel der Nordsee-Referenzsorte dann 65 beziehungsweise 61 US-Dollar pro Barrel kosten. Vor allem für die nächsten beiden Jahre wurden die Preisprognosen somit deutlich gesenkt. Zuvor hatte man für 2020 mit einem Durchschnittspreis von 76 US-Dollar und für 2021 mit 80 US-Dollar pro Barrel gerechnet. Für das laufende Jahr war man von einem Preis von 70 US-Dollar ausgegangen.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.