↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 13.09.2019 um ca. € -1,01 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -1.01 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 67,43 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.023,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,46 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
13.09.19 67,43 € pro 100 Ltr. 2.023,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -1,01 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag um -0,66 US-Dollar je Barrel gefallen und notierte damit gegen Tagesende bei der Marke von rund 55 US-Dollar. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis wieder etwas fester und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 55 US-Dollar. Am frühen Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 55,42 US-Dollar. Das waren +0,33 Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 55,09 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Ölproduktion in Russland in der ersten Septemberhälfte leicht gesunken
+ USA verschieben angedachte Anhebung von Strafzöllen gegen China um 2 Wochen
+ Nigeria will sich stärker an die Vorgaben der OPEC+ halten
+ Expansive Maßnahmen von EZB und anderen Notenbanken
+ Saudi-Arabien ersetzt Ölminister durch Prinzen
+ Russland wird Produktion im September kürzen
+ Handelsgespräche zwischen China und USA für Oktober geplant
+ Iran ist nur bei Aufhebung aller US-Sanktionen zu neuen Verhandlungen bereit
+ Saudi-Arabien kürzt Ölexporte im September um -0,7 Mio. B/T

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Trump erwägt offenbar Lockerung von Sanktionen gegen den Iran
- Bearishe Monatsreports von OPEC, EIA und IEA
- Trump feuert seinen neokonservativen Sicherheitsberater John Bolton
- Internationale Energieagentur (IEA) kündigt Abschwächung der Nachfrage nach Öl an
- OPEC-Produktion und Förderung im August angestiegen
- Irans Ölexporte im August gestiegen
- Russland hat im August mehr Rohöl gefördert

Marktlage
Dass die Internationale Energieagentur (IEA) ihre Prognosen zum Nachfragewachstum in ihrem jüngst veröffentlichten Monatsreport nicht senkte, dürfte einige Marktteilnehmer überrascht haben. Dennoch konnte der Bericht keine bullishe Wirkung entfalten, da die IEA davor warnte, dass es angesichts des stärker als bisher erwarteten Produktionswachstums außerhalb der OPEC 2020 vermutlich wieder zu einem Angebotsüberhang kommen werde. Überraschend dürfte auch die Aussage der IEA gewesen sein, dass man nicht damit rechnet, dass es hinsichtlich des wirtschaftlichen Klimas und der Handelskonflikte im zweiten Halbjahr noch zu einer weiteren Verschlechterung kommen wird. Damit sieht die IEA die Dinge weniger pessimistisch als einige Ökonomen. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter 60 Ökonomen, gehen beispielsweise fast 80 Prozent der Befragten davon aus, dass die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China bis Ende des nächsten Jahres so angespannt bleiben dürften wie bisher oder sich sogar noch verschlechtern würden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Wirtschaft innerhalb der nächsten beiden Jahre in eine Rezession abgleitet, sieht man daher bei 45 Prozent. Für das nächste Jahr liegt diese Wahrscheinlichkeit immerhin noch bei 30 Prozent. Während die Handelsstreitigkeiten und die Entwicklung der Konjunktur vor allem die Nachfrage beeinflussen, ist man am Ölmarkt nach dem gestrigen Treffen des Kontrollgremiums (JMMC) der OPEC+ nun auch gespannt, wie sich das Angebot weiter entwickeln wird. Die Aufforderung des JMMC an alle OPEC+ Mitglieder, ihre Fördergrenzen strikt einzuhalten, wurde von Ausreißern wie Irak und Nigeria zwar ohne großen Widerspruch aufgenommen, allerdings wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen, ob diese den Worten auch Taten folgen lassen. Russlands Ölproduktion soll in den Tagen von 1.-10. September im Durchschnitt etwa 11,27 Mio. B/T betragen haben, was zumindest bedeuten könnte, dass die Förderung des Landes im laufenden Monat - wie von Energieminister Alexander Nowak jüngst angekündigt – im Vergleich zu den 11,29 Mio. B/T von Juli sinken könnte. Laut den Vereinbarungen mit der OPEC und anderen Produzenten müsste die Produktion des Landes jedoch noch um etwa 100.000 B/T gedrosselt werden, damit die Fördergrenze von 11,191 eingehalten wird. Ob die OPEC+ Länder ihre Produktionskürzungen eventuell doch noch intensivieren müssen, hängt nicht zuletzt auch davon ab, wie sich die Beziehungen zwischen den USA und Iran weiterentwickeln. Eine Diskussion oder gar eine Entscheidung bezüglich stärkerer Kürzungen wird es jedoch wohl erst Anfang Dezember geben, wenn das JMMC und kurz darauf auch die OPEC sowie die OPEC+ zu ihren nächsten Sitzungen zusammenkommen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
10.09.19 - Zahlreiche Analysten haben ihre Ölpreisprognosen zum Ölnachfragewachstum zuletzt bereits erneut gesenkt. Nun korrigiert auch die Großbank Goldman Sachs ein weiteres Mal ihre Erwartungen nach unten. Die Analysten von Goldman Sachs gehen mittlerweile davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage im laufenden Jahr nur noch um +1,0 Mio. B/T zunehmen wird. Somit haben sie ihre vorherigen Prognosen um -100.000 B/T gesenkt. Die Erwartungen für 2020 blieben jedoch insgesamt unverändert bei +1,4 Mio. B/T. "Unser Ausblick für 2020 im Hinblick auf Ölangebot und -nachfrage macht zusätzliche OPEC-Produktionskürzungen notwendig, um die Bestände nahe dem normalen Niveau zu halten," so die Experten in einer Mitteilung.

05.09.19 - Beim britischen Ölriesen BP hat man die Prognosen zum Nachfragewachstum für das Jahr 2019 erneut gesenkt. Als Begründung dafür führte Finanzvorstand Brian Gilvary die schwächelnde Nachfrage an. Laut Brian Gilvary geht man bei der BP mittlerweile davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage im laufenden Jahr im Durchschnitt nicht einmal mehr die Marke von +1 Mio. B/T erreichen dürfte. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen für das laufende Jahr noch mit einem Nachfragewachstum von +1,4 Mio. B/T gerechnet, im Juli lag die Prognose bereits nur noch bei +1,1 Mio. B/T. Die zunehmenden Handelsspannungen zwischen den USA und China sowie die sich häufenden Anzeichen für eine weltweite Rezession dürften dem CFO der BP zufolge auch die Raffineriemargen sinken lassen. Diese würden im vierten Quartal voraussichtlich nachgeben, so Gilvary. Welchen Einfluss die Veränderungen bei den Vorgaben der IMO für Schiffskraftstoffe, welche 2020 in Kraft treten werden, auf die Raffineriemargen haben werden, bleibe noch abzuwarten. "Es gibt generell eine starke Dynamik, was die Nachfrage angeht, die Anfang des Jahres noch ziemlich robust war, und sich zur Mitte hin abgeschwächt hat," erklärt der Finanzvorstand. Bei der jüngsten Betrachtung der Betriebsergebnisse habe sich noch einmal eine leichte Erholung gezeigt, aber mittlerweile habe sich diese wieder verflüchtigt.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.