↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 20.09.2019 um ca. € +0,54 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,54 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 71,66 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.150,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2019: € 68,52 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
20.09.19 71,66 € pro 100 Ltr. 2.150,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,54 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Donnerstag nahezu unverändert über der Marke von 58 US-Dollar. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur ein hauchdünnes Plus in Höhe von +0,48 US-Dollar. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis etwas fester und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 58 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 58,61 US-Dollar. Das waren nur +0,48 Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 58,13 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Zweifel an schneller Erholung der saudischen Ölproduktion
+ Saudi-Arabien beschießt angebliche Militärziele im Jemen
+ Huthis drohen mit Anschlägen auf Ziele in den V.A.E.
+ Trump kündigt weitere Sanktionen gegen Iran an
+ Saudische Ölproduktion nach Raketenangriff um ca. 5,7 Mio. B/T eingebrochen
+ Ölproduktion in Russland in der ersten Septemberhälfte leicht gesunken
+ USA verschieben angedachte Anhebung von Strafzöllen gegen China um 2 Wochen
+ Handelsgespräche zwischen China und USA für Oktober geplant

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Sturm beeinträchtigt Raffineriebetriebe in Texas
- Zunahme von Rohöl-, Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. API & DOE
- Saudi-Arabien: Produktionsausfall gegen Ende September wieder ausgeglichen
- Bearishe Monatsreports von OPEC, EIA und IEA

Marktlage
Am Dienstag hatte Saudi-Arabiens Energieminister mitgeteilt, dass die Ölproduktion der Saudis bis Ende September wieder auf das Niveau steigen werde, auf dem sie vor den Anschlägen vom Wochenende gelegen hatte. Dies beruhigte die Marktteilnehmer vorübergehend, allerdings blieb noch die Frage, wie die Anschläge politisch eingeordnet würden. Am gestrigen Mittwoch sagte nun der Sprecher des saudischen Verteidigungsministeriums, Turki al-Maliki, die Anschläge seien zweifellos „vom Iran gesponsort“ worden. Damit vermied man von saudischer Seite vorerst noch, Teheran direkt die Schuld an den Anschlägen zuzuschreiben. Die Möglichkeit eines militärischen Konflikts mit dem Iran ist damit jedoch noch nicht vollständig ausgeschlossen, zumal US-Außenminister Mike Pompeo derzeit versucht, ein Bündnis aus europäischen und arabischen Staaten gegen den Iran aufzubauen. Pompeo beschrieb die Angriffe am gestrigen Mittwoch als „Akt des Krieges“ gegen Saudi-Arabien. Selbst wenn die Huthis die Anschläge ausgeführt hätten, trügen sie doch den „Fingerabdruck des Ajatollas“, der damit das weltweite Energieangebot in Gefahr gebracht hätte, so Pompeo. US-Präsident Trump kündigte daher am Mittwochabend weitere Sanktionen gegen den Iran an. Die Huthi-Rebellen, die sich kurz nach den Anschlägen zu diesen bekannt hatten, versicherten am Mittwoch erneut, dass sie für die Angriffe auf die saudischen Ölanlagen verantwortlich gewesen seien. Darüber hinaus drohten sie auch gleich den Vereinigten Arabischen Emiraten (V.A.E.), einem weiteren Mitglied der Militärallianz unter saudischer Führung, die die Huthis im Jemen zurückdrängen will, mit Angriffen auf ihre Ölinfrastruktur. Die V.A.E. fördern täglich etwa 3 Mio. Barrel Öl und sind damit derzeit der drittgrößte Ölproduzent der OPEC. Den Analysten bei Goldman Sachs zufolge verfügt der weltweite Ölmarkt über genügend Ölreserven, um einen größeren Produktionsausfall auszugleichen, ohne dass man die strategischen Ölreserven der OECD-Länder anzapfen müsse. Dennoch werden die Marktteilnehmer angesichts der erhöhten geopolitischen Spannungen vorerst einmal noch eine Risikoprämie einpreisen, vor allem bis feststeht, ob es zu einem Militärschlag gegen den Iran kommt oder nicht. Die US-Ölbestände legten in der vergangenen Woche erneut zu. Zusammen mit dem weiterhin hohen Niveau der US-Ölproduktion deutet dies ebenfalls auf eine bislang noch entspannte Versorgungslage hin. Zudem dürfte auch die erwartete Entwicklung der Nachfrage einem starken Preisanstieg entgegenstehen, weshalb wir die fundamentale Konstellation heute vorerst weiterhin als neutral einstufen, auch wenn die Unsicherheiten bezüglich der geopolitischen Spannungen weiter Bestand haben.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
16.09.19 - Kurz nach den Anschlägen auf das zweitgrößte Ölfeld Saudi-Arabiens sowie auf die Aufbereitungsanlage Abqaiq am Wochenende stellten Experten und Analysten bereits Vermutungen darüber an, wie lange die vollständige Wiederherstellung des Betriebs an den beiden Anlagen dauern könnte. Bei Goldman Sachs befasste man sich gleich mit mehreren Szenarien, und stellte dementsprechend diverse Preisprognosen auf. Sollten die unterbrochenen Produktionsvorgänge in weniger als einer Woche wiederaufgenommen werden können, dürfte der Preis eines Barrels der Rohölsorte Brent um +3 bis +5 US-Dollar ansteigen. Von einem Anstieg um +5 bis +14 US-Dollar pro Barrel gehen die Bänker aus, wenn der Produktionsausfall etwa zwei bis sechs Wochen dauern sollte. Falls die Wiederinstandsetzung der Anlagen jedoch länger als sechs Wochen in Anspruch nehmen sollte, dürfte der Brent-Preis sogar auf über 75 US-Dollar pro Barrel anziehen. Allerdings würde ein so langer Ausfall den Analysten der Großbank zufolge wohl auch in einer Freigabe strategischer Ölreserven resultieren, "die umfangreich genug wäre, um ein so starkes Defizit über mehrere Monate hinweg auszugleichen und die Preise auf diesen Niveaus zu deckeln." Ein extremer Netto-Ausfall von -4 Mio. B/T über mehr als drei Monate hinweg würde die Preise über 75 US-Dollar pro Barrel treiben, was sowohl einen starken Anstieg der Schieferölproduktion zur Folge hätte, als auch klare Auswirkungen auf die Nachfrage, so Goldman Sachs.

10.09.19 - Zahlreiche Analysten haben ihre Ölpreisprognosen zum Ölnachfragewachstum zuletzt bereits erneut gesenkt. Nun korrigiert auch die Großbank Goldman Sachs ein weiteres Mal ihre Erwartungen nach unten. Die Analysten von Goldman Sachs gehen mittlerweile davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage im laufenden Jahr nur noch um +1,0 Mio. B/T zunehmen wird. Somit haben sie ihre vorherigen Prognosen um -100.000 B/T gesenkt. Die Erwartungen für 2020 blieben jedoch insgesamt unverändert bei +1,4 Mio. B/T. "Unser Ausblick für 2020 im Hinblick auf Ölangebot und -nachfrage macht zusätzliche OPEC-Produktionskürzungen notwendig, um die Bestände nahe dem normalen Niveau zu halten," so die Experten in einer Mitteilung.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.