↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 02.04.2020 um ca. € +0,24 per 100 Ltr.
/Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,24 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 50,99 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.576,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 60,22 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).
Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl | |||
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Datum | ∅-Preis inkl. 19% MwSt. | Gesamtsumme | Tendenz zum Vortag |
02.04.20 | 50,99 € pro 100 Ltr. | 1.530,- € für 3.000 Ltr. | ↗️ +0,24 € pro 100 Ltr. |
Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch um -0,17 US-Dollar je Barrel gefallen und notierte damit zum Tagesende weiter oberhalb der Marke von 20 US-Dollar. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis wieder merklich fester und über der Marke von insgesamt 21 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 21,78 US-Dollar. Das waren +1,47 Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 20,31 US-Dollar) in New York.
Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Trump trifft sich mit Vertretern der US-Ölindustrie
+ USA wollen eigene Lagerkapazitäten der strategischen Reserven vermieten
+ Ölproduktion in den USA im Januar gesunken
+ Norwegen: Johan Sverdrup Ölfeld produziert mehr als erwartet
+ USA und Russland tauschen sich in Sachen Ölmarkt und Ölpreise aus
+ US-Schieferölproduzenten bitten um Produktionskürzung von 20%
+ Raffinerien in Europa und USA reduzieren ihre Auslastung
Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Saudi-Arabien steigert Produktion auf über 12 Mio. B/T
- Zunahme von Lagerbeständen in den USA gem. DOE
- Kreml: Keine Gespräche mit Saudi-Arabien
- Irak hebt Produktion und Exporte um +0,2 Mio. B/T an.
- Experten rechnen mit weiterer Preissenkung der Saudi Aramco
- Goldman Sachs: Ölnachfrage könnte um -30 Mio. B/T einbrechen
- Weitreichende Reiseeinschränkungen in Europa und USA
- OPEC-Länder und Russland kündigen für April Rekordproduktion an
- Analysten senken laufend Ölnachfrage- und Preisprognosen
Marktlage
Die Auswirkungen der Maßnahmen auf die Nachfrage, mit denen man die Covid19-Pandemie unter Kontrolle bekommen will, zeigen sich auch in den USA mittlerweile sehr deutlich. Schon zum zweiten Mal in Folge sank die Gesamtnachfrage nach Produkten in Übersee beträchtlich. Auch die Nachfrage der Raffinerien nach Rohöl nahm in der vergangenen Woche ab, was letztlich zu einem Anstieg der US-Gesamtölbestände um +21 Millionen Barrel führte. Angesichts der Ölschwemme und der daraus resultierenden niedrigen Preise hat mit Whiting Petroleum am gestrigen Mittwoch nun bereits der erste größere Ölproduzent Konkurs angemeldet. Um nicht noch mehr US-Ölunternehmen scheitern zu sehen, will US-Präsident Trump sich nun mit Vertretern der amerikanischen Ölindustrie zusammensetzen, um über mögliche Maßnahmen zu diskutieren. Die Option Angebotsbeschränkungen einzuführen, erntete vom API sowie dem AFPM (American Fuel and Petrochemical Manufacturers) bereits im Vorfeld Kritik, da dies die „bereits schwierige Situation nur verschärfen“ würde. Kurzfristig würde es den US-Ölproduzenten laut Phil Flynn von Price Futures Group schon einmal helfen, Öl in den Lagerstätten, die eigentlich für die strategischen Reserven gedacht sind, einlagern zu können., wie von der US-Regierung zuletzt angedacht. Was die Ölpreise angeht, sei der Markt immer noch nicht aus dem Gröbsten heraus und ein umfangreicherer Preisrutsch weiterhin möglich, so Flynn. Saudi-Arabien scheint mit dieser Möglichkeit keine Probleme zu haben. Wie angekündigt, steigerte das Land mit Beginn des Monats April seine Ölproduktion auf über 12 Mio. B/T und flutet damit den Markt. Schon im März hatte das Königreich seine Produktion gesteigert, allerdings mit +290.000 B/T nur geringfügig. Wie sich die Situation am Ölmarkt weiter entwickelt dürfte nun einerseits davon abhängen, welche Maßnahmen die US-Regierung und die Ölproduzenten vereinbaren, und andererseits davon, wie stark sich der Kampf um Preise und Marktanteile zwischen Saudi-Arabien und Russland noch verschärfen wird.
Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
27.03.20 - Mihir Kapadia von Sun Global Investments geht davon aus, dass es schon bald zu Ölpreisen von 10 US-Dollar kommen könnte, wenn die Produktion weiter gesteigert wird. Schon jetzt erreichen die globalen Lagerkapazitäten ihre Grenzen, da die Nachfrage mehr und mehr zurückgeht, der Output an billigem Öl aber stetig steigt. Die weltweiten Ölvorräte haben im Zuge der Corona-Krise stark zugenommen, da viele Raffinerien, wie zum Beispiel in China, aufgrund der Pandemie geschlossen werden mussten. "Branchenberichten zufolge haben die weltweiten Öllager bereits 75% der Kapazität erreicht", so Kapadia. Sollte der Preiskampf, den Saudi-Arabien Anfang März gestartet hatte, nicht bald enden, könnten die Ölrpeise noch um ein gutes Stück sinken. Die Aktien der börsenorientierten Ölunternehmen wie etwa BP, ENI, Royal Dutch Shell und Total sind im Zuge des Unterbietungskampfes allesamt gefallen. Sollten die Ölpreise noch weiter an Wert verlieren, würde das auch die großen Ölkonzerne noch stärker unter Druck bringen. Länder wie Nigeria, deren Staatseinnahmen größtenteils aus Ölverkäufen generiert werden, könnten schon bald Ölanlagen stillegen müssen, da sich der Preiskampf nicht mehr lohnt.
11.03.20 - Nachdem bereits zahlreiche Analysten ihre Preisprognosen gesenkt haben, folgt nun auch die Großbank Barcalys. Die Experten haben ihre Vorhersage für den Durchschnittspreis Brent 2020 nun von 59 auf 43 US-Dollar gesenkt. Auch WTI hat man von 54 auf 40 US-Dollar stark korrigiert. "Die Ölmärkte stehen vor einem Moment der Wahrheit, da Meinungsverschiedenheiten zwischen den wichtigsten OPEC+ Mitgliedern bedeuten, dass auf Grund der großen Nachfrageausfälle durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ungebremste unkontrollierte Öllieferungen die kurzfristigen Marktbilanz wahrscheinlich überfordern wird," so die Erwartung der Bank.
Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.
Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.
* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.