Heizölpreise steigen in Hamburg am 20.07.17 um ca. € +1,05 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +1,05 pro 100 Liter angestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 53,94 bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.618,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20 / Ø-2014: € 78,26)

Aktuelle Nachrichten zu den Themen Heizölpreise Hamburg und Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bullishen US-Lagerbestandsdaten mit Abbauten bei den Beständen an Rohöl, Benzin und Destillate (Heizöl und Dieselkraftstoff) um +0,72 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 47 US-Dollar angestiegen. Für zusätzlichen Preisauftrieb sorgte auch Ecuador mit einer Rücknahme der ursprünglichen Aussage, dass man sich künftig nicht mehr an das Produktionsabkommen mit anderen OPEC und Nicht-OPEC Ländern halten wolle.

Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis noch unverändert oberhalb der Marke von insgesamt 47 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 47,10 US-Dollar. Das waren nur -0,02 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 47,12 US-Dollar) in New York.

Ausblick - Ölpreisprognose
Den Analysten von Goldman Sachs zufolge muss die OPEC weitere Förderkürzungen vornehmen, wenn sie einen Preisrückgang unter 40 US-Dollar pro Barrel verhindern will. Der Markt habe derzeit nicht mehr die Geduld, auf einen umfangreicheren Bestandsrückgang zu warten. Darüber hinaus hätten die Marktteilnehmer immer größere Zweifel, was ein Marktgleichgewicht im kommenden Jahr angehe. Daher müsse ein Preisanstieg vor allem durch eine ersichtliche Knappheit am physischen Markt sowie durch Anzeichen einer nachlassenden Bohraktivität in der amerikanischen Schieferölindustrie in den kommenden Wochen eingeleitet werden. Was die Ölförderung Libyens und Nigerias angehe, habe man sich bei den eigenen Prognosen verschätzt, so die Analysten von Goldman Sachs, die jedoch weiterhin daran glauben, dass es noch eine Möglichkeit für die OPEC gebe, die Ende 2016 vereinbarten Förderkürzungen weiter auszubauen. Dies sollte jedoch nicht lange Zeit vorher angekündigt werden, sondern mit einer einer Art Schockstrategie durchgeführt werden.

Die Experten der Deutschen Bank haben nun auch ihre Erwartungen für die Ölpreise gesenkt. Nachdem bereits zahlreiche Experten und Bankhäuser ihre Prognosen angepasst hatten, ist dies eher weniger überraschend. Die Deutsche Bank sieht den Durchschnittspreis für die europäsiche Ölsorte Brent in 2018 nun bei 54 US-Dollar, was einer Korrektur um -9 US-Dollar zur vorherigen Erwartungshaltung entspricht. Für das Jahr 2019 sieht man Brent nun bei etwa 56 US-Dollar (zuvor: 65 US-Dollar). Bei der langfristigen Preiserwartung geht man davon aus, dass sich ein Niveau von 60 US-Dollar etablieren wird, was -5 US-Dollar unterhalb der letzten Prognose liegt. Als Begründung nennt die Deutsche Bank die Fähigkeit der US-Schieferölindustrie auch bei niedrigen Preisen noch rentabel zu arbeiten. Die Ölförderaktivität würde wohl erst in einem Preisbereich von 40 bis 45 US-Dollar abnehmen, wo man in etwa den Break-Even Preis für die amerikanische Ölsorte WTI sieht. Auch wenn es eine gesunde Nachfrageentwicklung gebe, so lange die OPEC ihre Produktionskürzungen nicht verstärkt und die US-Ölförderung weiter steigt, werden die Preise vermutlich niedrig bleiben, so das Fazit.

In den vergangenen Tagen hatten mehrere Analysten ihre Ölpreisprognosen für 2017 und das kommende Jahr gesenkt. Die Experten bei BNP Paribas gehen mittlerweile ebenfalls von niedrigeren Preisen als bisher erwartet aus. Während die Bank ihre Prognosen für den Durchschnittspreis eines Barrels der Rohölsorte Brent für 2017 um +9 US-Dollar auf 51 US-Dollar senkten, setzten sie die Prognosen für 2018 mit 48 US-Dollar pro Barrel satte -15 US-Dollar niedriger an als zuvor. Die Preisprognosen für die US-Sorte WTI wurden in ähnlichem Umfang gesenkt. "Das Ziel der OPEC, die Ölbestände auf ihren 5-Jahresschnitt zu reduzieren ist auf kurze Sicht schwer zu erreichen," erklärt der Leiter des Bereichs Rohstoffmärkte bei der BNP Paribas, Harry Tchilinguirian, die niedrigeren Preisprognosen.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Abnahme von Öllagerbeständen in den USA
+ Ecuador bei Produktionskürzungen wieder an Bord
+ Saudi-Arabien plant weitere Exportkürzungen
+ Force Majeure auf Ölsorte Bonny Light aus Nigeria
+ Gestiegene Rohölimporte Chinas
+ OPEC-Exporte nehmen im Juli ab
+ Internationale Energieagentur korrigiert globale Ölnachfrage nach oben
+ Produktionsbeschränkungen für Libyen und Nigeria werden thematisiert
+ OPEC verlängert Produktionskürzungen um 9 Monate

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Libyens Ölproduktion soll bei 1,1 Mio. Barrel pro Tag liegen
- Quotentreue von OPEC-Mitgliedern auf 78% gesunken
- IEA-, EIA- und OPEC-Monatsreports insgesamt bearish
- Russland spricht sich gegen weitere Produktionskürzungen aus

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.