Heizölpreise steigen in Hamburg am 15.02.18 um ca. € +0,65 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,65 pro 100 Liter angestiegen und befindet sich aktuell auf einem 4-Monatstief. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 59,43 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.783,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
15.02.2018 59,43 € pro 100 Ltr. 1.783,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,65 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von überraschend bullishen US-Lagerbestandsdaten durch das Department of Energy und im Umfeld von wieder anziehenden Aktienmärkten und einem fallenden US-Dollarkurs um +1,41 US-Dollar über die Marke von 60 US-Dollar angestiegen. Bei einer gesunkenen Raffinerieauslastung stiegen die Rohöl- und Benzinbestände an, während bei den Destillaten (Heizöl & Diesel) Abbauten verzeichnet wurden. Allerdings verzeichneten die Gesamtbestände (ohne strategische Reserven) in den USA über alle Produktkategorien hinweg einen Rückgang von -2,7 Mio. Barrel pro Tag. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile sogar wieder oberhalb der Marke von 61 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 61,38 US-Dollar. Das waren +0,78 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 60,60 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Bei den Lagerbeständen in den USA hatten Marktteilnehmer auf einen Trendwechsel und wachsende Bestände gehofft. Die jüngsten Daten des Department of Energy sprechen allerdings eine andere Sprache. Die Gesamtvorräte sanken erneut und die Bestände bei Rohöl zeigten nur geringe Aufbauten. Vor allem in Cushing (Andienungslager der Börse NYMEX) bleibt die Versorgungslage mit kontinuierlich fallenden Vorräten angespannt. Händler, die sich auf steigende Bestände, insbesondere nach den Zahlen des American Petroleum Institute vom Dienstagabend eingestellt hatten, waren sicherlich überrascht. Hinzu kommt, dass Saudi-Arabien kein Interesse an einem Ende der bestehenden Produktionskürzungen hat. Der saudische Ölminister, Khalid al-Falih, sieht momentan überhaupt keine Notwendigkeit eine Strategie für das Ende der momentanen Produktionskürzungen zu besprechen. Man werde an der aktuellen Beschluss bis Ende 2018 festhalten und sich erst später im Jahr über das Ende der Kürzungen unterhalten. Die Abhängigkeit zwischen Aktienmärkten und Ölbörsen ist in diesem Jahr wieder höher als in den Jahren zuvor. Am Mittwochabend zeigte sich dieser Einfluss erneut. Der Kursanstieg der internationalen Leitindizes zog auch die Ölpreise mit nach oben. Zudem machte eine nachgebende US-Währung die in Dollar gehandelten Öl-Futures für Investoren außerhalb der USA zusätzlich günstiger, sodass auch von dieser Seite das Kaufinteresse ansteigt.

Ölpreisprognose
Analyst Scott Darling von JPMorgan rechnet damit, dass die Ölpreise nach dem aktuellen Einbruch wieder anziehen werden. Darling hält an der Prognose eines Durchschnittspreises von 70 US-Dollar für Brent im Jahresverlauf fest und sieht den Preis im zweiten Quartal sogar bei durchschnittlich 75 US-Dollar. Im Vergleich zum bisherigen Jahreshoch von 71,28 US-Dollar eine durchaus sehr bullishe Einschätzungen, die er vor allem mit einer sehr starken Nachfrage und einer Überschätzung des US-Ölangebotswachstums begründet. Aus den aktuellen Daten heraus gebe es keine Anzeichen, dass die Nachfrage in diesem Jahr nachlasse. Das globale BIP Wachstum sehe er bei +3,5%, weshalb der Ölbedarf grundsätzlich, und nicht nur saisonal, sehr stark sei. Beim Angebot sehe er hingegen Engpässe und geht davon aus, dass das Wachstum der US Ölproduktion deutlich überschätzt werde.

Der Experte Stephen Shork glaubt, dass die Ölpreise in diesem Jahr über den Niveaus des Vorjahres liegen werden, allerdings nicht mehr ganz so hoch wie noch im Januar. Hatten sich für die meiste Zeit im letzten Jahr noch eine Preisspanne von 45 bis 55 US-Dollar etabliert, so rechnet Shork in diesem Jahr nun mit einer Preisspanne, die etwa 10 US-Dollar höher liegen soll. Die Obergrenze gibt er mit etwa 65 US-Dollar an und nach unten wird der Widerstandsbereich bei 55 US-Dollar vermutlich als Unterstützung dienen. Abwärtsbewegungen bis auf 50 US-Dollar schließt er aber auch nicht aus. Für Shork sind höhere Preise wegen der rasant wachsenden US-Ölproduktion nicht vorstellbar. Die Förderung in den USA werde die Produktionskürzungen weitestgehend ausgleichen, ähnlich wie sie es auch schon von November 2016 bis November 2017 gelang. Basierend auf den neuesten Zahlen der EIA sei die US-Ölförderung in diesem Zeitraum um 7% stärker gewachsen als die OPEC mit ihren Kürzungen vom Markt genommen hatte. Und in diesem Jahr soll die Ölförderung weiter kräftig zulegen.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Chinesische Rohölimporte deutlich gestiegen
+ Saudi-Arabien will Verlängerung von Produktionskürzungen bis Ende 2018 durchsetzen
+ Hohes Nachfragewachstum 2018 erwartet

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Monatsreports: Internationalen Energieagentur & Energy Information Administration
- Saudi-Arabien senkt Rohölpreise für März
- US-Ölproduktion hat 10 Mio. Barrel pro Tag erreicht

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.