Heizölpreise fallen in Hamburg am 05.06.18 um ca. € -0,89 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,89 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 71,28 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.138,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
05.06.2018 72,28 € pro 100 Ltr. 2.138,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,89 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag im Umfeld einer anhaltenden Diskussion um eine mögliche Produktionsanhebung der OPEC und Nicht-OPEC Länder um -1,06 US-Dollar auf die Marke von 64 US-Dollar zurückgefallen. Die Ölsorte Brent verlor im Vergleich zum absoluten Jahreshoch im Mai -5,21 US-Dollar bzw. -6,5%. Bei dem US-Rohöl WTI fällt das Minus zum Jahreshoch mit -8,08 Dollar bzw. -11,1% noch deutlicher aus. Dies liegt vor allem an der schnell wachsenden US_Ölförderung, die das Angebot in den USA erhöht. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis wieder etwas fester und oberhalb der Marke von insgesamt 66 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 65,13 US-Dollar. Das waren +0,38 US-Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 64,75 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Momentan beschäftigen sich die Marktteilnehmer in erster Linie damit, wann und um wie viel die OPEC ihre Ölförderung anheben wird. 1 Mio. Barrel pro Tag sind im Mittel etwa im Gespräch. Sollte die Produktionssteigerung tatsächlich kommen, die von den beteiligten Ländern erst noch am 22. Juni offiziell bestätigt werden muss, dann wird dies die Ölpreise sicherlich zunächst belasten. Auch wenn die Marktlage derzeit knapp ist und die Bestände unter den 5-Jahresdurchschnitt gefallen sind, so werden mit der Aussicht auf eine Produktionssteigerung viele Ölhändler auf fallende Ölpreise setzen. Dies bremst das Aufwärtspotenzial an den Ölbörsen aktuell aus, sodass die bisherigen Jahreshochs bis zum OPEC Meeting vermutlich nicht mehr erreicht werden. Einige Länder werden eventuell auch schon vor der OPEC Entscheidung ihre Förderung anheben und zum "Schummeln" neigen. Dies könnte die Märkte zusätzlich belasten. Vor allem die US-Rohölsorte WTI ist aktuell unter Druck. Der Preisunterschied zu der europäischen Sorte Brent ist auf ein neues Langzeithoch angestiegen. Während in den USA die Ölförderung Woche für Woche neue Rekordhochs erklimmt, ist die Infrastruktur nicht darauf ausgerichtet, so viel Öl zu transportieren. Momentan bekommt man das Öl aus den Schieferölgebieten nicht weg, sodass dieses Öl deutlich günstiger gehandelt wird. Nur wenn das US-Öl sehr billig ist, ist es für Käufer attraktiv, da diese zusätzlich hohe Transportkosten für LKW oder Kesselwagen haben. Der zunehmende Spread (Preisunterschied) zwischen den Rohölsorten ist ein Indiz, dass Händler momentan darauf setzen, dass der Abtransport des Öl aus dem US-Inland problematisch bleibt und nicht mit der Geschwindigkeit der Produktionssteigerungen mithalten kann. Der Juni wird potenziell zu einem der wichtigsten und volatilsten Monate in diesem Jahr. Das OPEC-Treffen steht an und die Spekulationen um eine Anhebung der Förderung sind voll im Gange.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
05.06.18 - Eine Umfrage unter 12 Investmentbanken hat ergeben, dass diese ihre monatliche Prognose für die führenden Ölsorten Brent und WTI nach oben korrigiert haben. Bei der letzten Befragung hatten diese den Durchschnittspreis für Brent in diesem Jahr noch bei etwa 64 US-Dollar eingeschätzt und WTI bei ca. 60 US-Dollar gesehen. Nun wurden beide Einschätzungen um etwa +6 US-Dollar nach oben korrigiert. Die befragten Investmentbänker sehen Brent daher im Jahresmittel nun bei etwa 70 US-Dollar und WTI bei ca. 64 US-Dollar.

31.05.18 - Bei einer Umfrage unter 36 Ökonomen und Analysten hat sich gezeigt, dass diese den Durchschnittspreis für Brent für das Gesamtjahr nun über +4 US-Dollar höher einschätzen, als noch im letzten Monat. Hatte man im April den Durchschnittspreis noch auf 67,40 US-Dollar getippt, so rechnen die Befragten nun durchschnittlich mit einem Preis von 71,68 US-Dollar für 2018. Auch wenn einige große Ölproduzenten aktuell mit dem Gedanken spielen die Förderung anzuheben, was die Preise an den Rohstoffbörsen ICE und NYMEX sicherlich belasten würde, so gehen die von Bloomberg befragten Analysten davon aus, dass der Durchschnittspreis für Rohöl im Gesamtjahr 2018 bei 71,68 US-Dollar landen wird. Im Vergleich zur Schätzung im letzten Monat ist dies eine Steigerung der Erwartung um über +4 US-Dollar. Damals sah man Brent noch bei etwa 67,40 US-Dollar. Behalten die Analysten also recht, wird sich der Preis noch etwas nach unten orientieren müssen und sich irgendwo knapp oberhalb der 70 US-Dollar einpendeln. Als Grund für die Preissteigerungen führen die Experten die unerwarteten Produktionsausfälle in Venezuela sowie die US Sanktionen gegen Venezuela und den Iran ins Feld. Diese könnten die bereits stark gesunkenen Ölbestände weiter unter Druck setzen.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ OPEC-Produktion laut Nachrichtendienst Bloomberg im Mai auf Jahrestief
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Russland will unbefristete Zusammenarbeit mit OPEC
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Russland fördert mehr als vereinbart
- Ölbohranlangen in den USA um +2 mit insgesamt 861 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- OPEC und Russland thematisieren Lockerung der Produktionsquoten
- Ölförderung wird im Juni in den USA weiter kräftig zulegen
- Zölle im Handelsstreit zwischen China und USA könnten Ölnachfrage dämpfen

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.