Heizölpreise steigen in Hamburg am 14.06.18 um ca. € +0,36 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,36 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 71,19 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.136,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
14.06.2018 71,19 € pro 100 Ltr. 2.136,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,36 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bullishen US-Lagerbestandsdaten um +0,28 US-Dollar je Barrel angestiegen und notierte damit gegen Tagesende weiter über der Marke von 66 US-Dollar. Gemäß aktuellen Zahlen des Departmet of Energy (DoE) nahmen bei einer gestiegenen Raffinerieauslastung die Vorräte an Rohöl, Benzin und Destillaten (Heizöl & Diesel) ab. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis noch unverändert über der Marke von insgesamt 66 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 66,62 US-Dollar. Das waren nur -0,02 US-Dollar je Barrel weniger als am Mittwochabend (Schlusskurs: 66,64 US-Dollar) in New York. Russland und Saudi-Arabien werden im Rahmen des Eröffnungsspiels der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland die Lage des Ölmarktes besprechen. Dabei wird die aktuelle Produktionsmenge und die Möglichkeit einer Produktionssteigerung im Fokus stehen. Beide Länder haben ihre Förderung bereits erhöht, auch wenn eine offizielle Entscheidung der OPEC die Produktionskürzungen zu reduzieren, erst bei der Vollversammlung am 22. Juni in Wien getroffen werden kann.

Marktlage
Die am gestrigen Mittwochnachmittag veröffentlichten Zahlen des Department of Energy sind klar bullish zu bewerten, allerdings vermutlich etwas verzerrt. So wie die Daten in dieser Woche auffällig einseitig waren, waren sie es auch in der vorigen Woche, nur eben in die andere Richtung mit Aufbauten bei den Lagerbeständen. Da die Daten auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen, können die Werte Schwankungen und Verzerrungen unterliegen. Gerade Feiertage, wie das Memorial Day Weekend in der letzten Woche, können solche Effekte auslösen. In der kommenden Woche sollten sich die Daten dann allerdings wieder "normalisieren". Nach den Monatsreports von EIA, OPEC und IEA wurde klargestellt, dass sich die Marktlage weiter verknappt hat und die globalen Ölbestände unter den 5-Jahresdurchschnitt gesunken sind. Die OPEC hat ihr Ziel damit formal erfüllt. Auf der einen Seite ist die knappe Marktlage bullish, auf der anderen bietet diese nun ein Argument für Saudi-Arabien und Russland die ins Spiel gebrachte Produktionssteigerung durchzusetzen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
11.06.18 - Die Analysten bei JP Morgan haben ihre Ölpreisprognose für den Durchschnittspreis der Sorte Brent für 2018 unverändert bei 69,30 US-Dollar belassen. Bei der US-Sorte WTI hat man allerdings die letzte Vorhersage um -3 auf nun 62,20 US-Dollar gekürzt, was vor allem an der steigenden US Ölproduktion liegt. Für das nächste Jahr sieht man die Preisniveaus bei Brent und WTI niedriger als im laufenden Jahr. Für die europäische Referenzsorte haben die Investmentbänker ihre bisherige Vorhersage um -1 US-Dollar auf nun 63 US-Dollar reduziert und WTI sieht man 2019 nun bei einem Durchschnittspreis von 58,25 US-Dollar. Die vorgegebenen Preisniveaus, sowohl für das laufende als auch das kommende Jahr, liegen damit deutlich unter den aktuell an den Börsen gehandelten Preisen. Geopolitische Risiken und große Ausfälle im Angebot würden zwar weiterhin ein Aufwärtsrisiko in der zweiten Jahreshälfte darstellen, allerdings sollten die Preise zum Jahresende wieder nach unten korrigieren und auch in 2019 begrenzt bleiben. Momentan würde der Markt eine Produktionssteigerung der Länder, die seit Anfang 2017 ihre Produktion freiwillig gekürzt hatten, um etwa 400.000 Barrel pro Tag einpreisen. Eine Lockerung der Produktionskürzung wäre allerdings ein Signal an den Markt, dass die Förderung der betroffenen Länder wieder auf das Niveau von vor 2017 ansteige. Der knapp ausgeglichene Markt würde sich zum vierten Quartal dann wieder in Richtung Überversorgung bewegen, wenn die zusätzlichen Mengen an den Importterminals der Abnehmer ankommen, so das Fazit.

05.06.18 - Eine Umfrage unter 12 Investmentbanken hat ergeben, dass diese ihre monatliche Prognose für die führenden Ölsorten Brent und WTI nach oben korrigiert haben. Bei der letzten Befragung hatten diese den Durchschnittspreis für Brent in diesem Jahr noch bei etwa 64 US-Dollar eingeschätzt und WTI bei ca. 60 US-Dollar gesehen. Nun wurden beide Einschätzungen um etwa +6 US-Dollar nach oben korrigiert. Die befragten Investmentbänker sehen Brent daher im Jahresmittel nun bei etwa 70 US-Dollar und WTI bei ca. 64 US-Dollar.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Zunahme von Rohöl-, Benzin- und Destillatbeständen in den USA
- Russland hat Förderung in der ersten Juniwoche um +140.000 Barrel pro Tag angehoben
- Saudi-Arabien hat eigene Ölproduktion bereits um +100.000 Barrel pro Tag erhöht
- Ölbohranlangen in den USA um +1 mit insgesamt 862 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- OPEC und Russland thematisieren Lockerung der Produktionsquoten
- Ölförderung wird im Juni in den USA weiter kräftig zulegen
- Zölle im Handelsstreit zwischen China und USA könnten Ölnachfrage dämpfen

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.