Heizölpreise steigen in Hamburg am 15.06.18 um ca. € +0,20 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,20 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 71,39 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.142,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
15.06.2018 71,39 € pro 100 Ltr. 2.142,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,20 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) pendelte am gestrigen Donnerstag aufgrund von fehlenden Nachrichtenimpulsen nahezu unverändert über der Marke von 66 US-Dollar. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur einen kleinen Gewinn in Höhe von +0,25 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis weiter unverändert in Reichweite der Marke von insgesamt 67 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 66,89 US-Dollar. Das waren nur +0,07 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 66,89 US-Dollar) in New York. Russland und Saudi-Arabien werden im Rahmen des Eröffnungsspiels der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland die Lage des Ölmarktes besprechen. Dabei wird die aktuelle Produktionsmenge und die Möglichkeit einer Produktionssteigerung im Fokus stehen. Beide Länder haben ihre Förderung bereits erhöht, auch wenn eine offizielle Entscheidung der OPEC die Produktionskürzungen zu reduzieren, erst bei der Vollversammlung am 22. Juni in Wien getroffen werden kann.

Marktlage
Wichtigstes Thema am Markt sind derzeit die Produktionskürzungen von OPEC sowie Nicht-OPEC Ländern und ob diese künftig zurückgefahren werden. Saudi-Arabien und Russland waren 2016 die treibenden Kräfte, dass dieses Abkommen überhaupt zu Stande kam, nun sprechen sich beide Länder für einen schrittweisen Ausstieg aus den Kürzungen aus. Die Versorgungslage sei zu knapp, die Bestandsziele längst erreicht und die Gefahr von weiteren Ausfällen in Ländern wie Iran und Venezuela treiben die Preise auf ein zu hohes Niveau. Dadurch verliere man Marktanteile, weil Länder wie USA, Kanada und Brasilien ihre Ölförderung ausbauen können und so, selbst mit den Produktionskürzungen der OPEC und Nicht-OPEC Länder, das Angebot wieder steigern. Auch fürchtet man bei zu hohen Preisen eine Abkehr vom Öl, so die Argumentation, weshalb man nun regulierend eingreifen und das Angebot wieder steigern will. Saudi-Arabien und Russland haben ihre Produktion sogar bereits erhöht und so klar gemacht, wie ernst ihnen dieses Vorhaben ist. Andere Länder des Abkommens sind gegen eine Produktionssteigerung, da diese keine Möglichkeit haben die eigene Förderung anzuheben und die großen Verlierer wären, wenn die Ölpreise sinken. Letztlich geht der Markt fest davon aus, dass die Produktion nach dem Treffen des Kartells kommende Woche Freitag zunehmen wird, denn der OPEC fehlt es an Mechanismen die Produktionssteigerungen einzelner Mitgliedsländer wirksam zu unterbinden. Nun wird am Markt schon wild spekuliert, wie stark das Angebot denn angehoben wird. Russland brachte gestern eine Anhebung von 1,5 Mio. Barrel pro Tag ins Spiel, wobei dieser Anstieg in mehreren kleinen Schritten erreicht werden soll. Andere Analysten schätzen das Potenzial auf deutlich unter 1 Mio. Barrel pro Tag ein. Aufgrund der Tatsache, dass die beteiligten Länder sich nicht einig sind, wird es vor dem Treffen am 22. Juni vermutlich nicht zu einer klaren Aussage kommen, sodass uns nicht viel übrig bleiben wird, als kommende Woche abzuwarten. Trader werden dennoch weiter sensibel auf mögliche Hinweise aus den Ländern reagieren.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
11.06.18 - Die Analysten bei JP Morgan haben ihre Ölpreisprognose für den Durchschnittspreis der Sorte Brent für 2018 unverändert bei 69,30 US-Dollar belassen. Bei der US-Sorte WTI hat man allerdings die letzte Vorhersage um -3 auf nun 62,20 US-Dollar gekürzt, was vor allem an der steigenden US Ölproduktion liegt. Für das nächste Jahr sieht man die Preisniveaus bei Brent und WTI niedriger als im laufenden Jahr. Für die europäische Referenzsorte haben die Investmentbänker ihre bisherige Vorhersage um -1 US-Dollar auf nun 63 US-Dollar reduziert und WTI sieht man 2019 nun bei einem Durchschnittspreis von 58,25 US-Dollar. Die vorgegebenen Preisniveaus, sowohl für das laufende als auch das kommende Jahr, liegen damit deutlich unter den aktuell an den Börsen gehandelten Preisen. Geopolitische Risiken und große Ausfälle im Angebot würden zwar weiterhin ein Aufwärtsrisiko in der zweiten Jahreshälfte darstellen, allerdings sollten die Preise zum Jahresende wieder nach unten korrigieren und auch in 2019 begrenzt bleiben. Momentan würde der Markt eine Produktionssteigerung der Länder, die seit Anfang 2017 ihre Produktion freiwillig gekürzt hatten, um etwa 400.000 Barrel pro Tag einpreisen. Eine Lockerung der Produktionskürzung wäre allerdings ein Signal an den Markt, dass die Förderung der betroffenen Länder wieder auf das Niveau von vor 2017 ansteige. Der knapp ausgeglichene Markt würde sich zum vierten Quartal dann wieder in Richtung Überversorgung bewegen, wenn die zusätzlichen Mengen an den Importterminals der Abnehmer ankommen, so das Fazit.

05.06.18 - Eine Umfrage unter 12 Investmentbanken hat ergeben, dass diese ihre monatliche Prognose für die führenden Ölsorten Brent und WTI nach oben korrigiert haben. Bei der letzten Befragung hatten diese den Durchschnittspreis für Brent in diesem Jahr noch bei etwa 64 US-Dollar eingeschätzt und WTI bei ca. 60 US-Dollar gesehen. Nun wurden beide Einschätzungen um etwa +6 US-Dollar nach oben korrigiert. Die befragten Investmentbänker sehen Brent daher im Jahresmittel nun bei etwa 70 US-Dollar und WTI bei ca. 64 US-Dollar.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Libyen: Produktionsausfall von -240.000 Barrel pro Tag
+ Abnahme von Rohöl-, Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. Department of Energy
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Russland hat Förderung in der ersten Juniwoche um +140.000 Barrel pro Tag angehoben
- Saudi-Arabien hat eigene Ölproduktion bereits um +100.000 Barrel pro Tag erhöht
- Ölbohranlangen in den USA um +1 mit insgesamt 862 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- OPEC und Russland thematisieren Lockerung der Produktionsquoten
- Ölförderung wird im Juni in den USA weiter kräftig zulegen
- Zölle im Handelsstreit zwischen China und USA könnten Ölnachfrage dämpfen

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.