Heizölpreise steigen in Hamburg am 19.06.18 um ca. € +0,75 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € +0,75 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 70,66 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.120,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
19.06.2018 70,66 € pro 100 Ltr. 2.120,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,75 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag in einem eigentlich überwiegend bearischen Nachrichtenumfelds nach Aufkommen eines Gerüchts aus Kreisen der OPEC, wonach man nun nur noch eine Produktionssteigerung in Höhe von von +0,3 bis +0,6 Mio. Barrel pro Tag in Betracht ziehe (Marktteilnehmer erwarten mehrheitlich eine Steigerung von +1,0 bis +1,5 Mio. Barrel pro Tag), um +0,79 US-Dollar je Barrel angestiegen. Gegen Tagesende notierte der Ölpreis damit weiter über der Marke von 65 US-Dollar. Am heutigen Dienstag gibt der Ölpreis nach Ankündigung von neuen US-Strafzöllen gegen China seinen Vortagesgewinn wieder ab und notiert etwas leichter und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 65 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 65,34 US-Dollar. Das waren -0,51 US-Dollar je Barrel weniger als am Montagabend (Schlusskurs: 65,85 US-Dollar) in New York. Nachdem Trump Strafzölle gegen chinesische Importe mit einem Volumen von 50 Mrd. US-Dollar ankündigte und China nun bei seinen Gegenmaßnahmen auch Zölle gegen Rohölimporte aus den USA verhängt, legt Trump noch einmal nach. Wenn China von seinem Vorhaben nicht abrücke, werde man zusätzliche Zölle gegen Importe mit einem Volumen von 200 Mrd. US-Dollar verhängen. Kaum vorstellbar, dass sich China von der Drohung beeindrucken lässt, geht es innenpolitisch doch auch um die Deutungshoheit, wer den Handelsstreit gewinnt. Steigen die internationalen Zölle weiter, so führt dies zu einem geringeren Warenverkehr, was die Ölnachfrage negativ beeinflusst. Aber auch das Wirtschaftswachstum würde damit abnehmen, was sich ebenfalls negativ auf die Ölnachfrage auswirkt. Weiter steigende Zölle sind daher ein bearisher Faktor an den Ölmärkten.

Marktlage
Die OPEC steht vor einer intensiven Woche. Erste Ölminister des Kartells treffen schon in Wien für das am Freitag angesetzte Treffen ein, bei dem eine Entscheidung über die Produktionsmengen erfolgen soll. Während Saudi-Arabien und Russland die Ölproduktion deutlich steigern wollen, haben Länder wie der Iran, Irak und Venezuela ihren Widerstand angekündigt. Ein Streit oder ein Zerbrechen des Bündnisses aus 14 OPEC und 10 Nicht-OPEC Ländern, die das globale Ölangebot seit Januar 2017 wirksam eingeschränkt haben, die Bestände sinken ließen und so die Preise stützten, wäre das denkbar schlechteste Ergebnis für alle Beteiligten. Daher zeichnet sich nun ein Kompromiss ab, der eine Anhebung der Ölförderung von +0,3 bis +0,6 Mio. Barrel pro Tag vorsieht. Dies ist deutlich weniger als die bisher thematisierten Größenordnungen von 1,0 bis 1,5 Mio. Barrel pro Tag. Dem Markt steht damit eine volatile Woche ins Haus, wobei der Ausgang der Verhandlungen zwischen den OPEC Mitgliedern und den übrigen Produzenten offen ist. Sollten sich die Parteien auf eine geringere Anhebung der Produktion einigen, wäre dies aber wohl kaum ausreichend, um die weitere Verknappung des Ölangebots zu verhindern. Alleine Libyens Ölproduktion nahm in der letzten Woche um etwa -0,4 Mio. Barrel pro Tag ab und Experten erwarten in der zweiten Jahreshälfte weitere Produktionsrückgänge des Irans und in Venezuela.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
11.06.18 - Die Analysten bei JP Morgan haben ihre Ölpreisprognose für den Durchschnittspreis der Sorte Brent für 2018 unverändert bei 69,30 US-Dollar belassen. Bei der US-Sorte WTI hat man allerdings die letzte Vorhersage um -3 auf nun 62,20 US-Dollar gekürzt, was vor allem an der steigenden US Ölproduktion liegt. Für das nächste Jahr sieht man die Preisniveaus bei Brent und WTI niedriger als im laufenden Jahr. Für die europäische Referenzsorte haben die Investmentbänker ihre bisherige Vorhersage um -1 US-Dollar auf nun 63 US-Dollar reduziert und WTI sieht man 2019 nun bei einem Durchschnittspreis von 58,25 US-Dollar. Die vorgegebenen Preisniveaus, sowohl für das laufende als auch das kommende Jahr, liegen damit deutlich unter den aktuell an den Börsen gehandelten Preisen. Geopolitische Risiken und große Ausfälle im Angebot würden zwar weiterhin ein Aufwärtsrisiko in der zweiten Jahreshälfte darstellen, allerdings sollten die Preise zum Jahresende wieder nach unten korrigieren und auch in 2019 begrenzt bleiben. Momentan würde der Markt eine Produktionssteigerung der Länder, die seit Anfang 2017 ihre Produktion freiwillig gekürzt hatten, um etwa 400.000 Barrel pro Tag einpreisen. Eine Lockerung der Produktionskürzung wäre allerdings ein Signal an den Markt, dass die Förderung der betroffenen Länder wieder auf das Niveau von vor 2017 ansteige. Der knapp ausgeglichene Markt würde sich zum vierten Quartal dann wieder in Richtung Überversorgung bewegen, wenn die zusätzlichen Mengen an den Importterminals der Abnehmer ankommen, so das Fazit.

05.06.18 - Eine Umfrage unter 12 Investmentbanken hat ergeben, dass diese ihre monatliche Prognose für die führenden Ölsorten Brent und WTI nach oben korrigiert haben. Bei der letzten Befragung hatten diese den Durchschnittspreis für Brent in diesem Jahr noch bei etwa 64 US-Dollar eingeschätzt und WTI bei ca. 60 US-Dollar gesehen. Nun wurden beide Einschätzungen um etwa +6 US-Dollar nach oben korrigiert. Die befragten Investmentbänker sehen Brent daher im Jahresmittel nun bei etwa 70 US-Dollar und WTI bei ca. 64 US-Dollar.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Libyen: Produktionsausfall von mittlerweile -400.000 Barrel pro Tag
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure
+ Drohende Sanktionen gegen Venezuelas Ölexporte
+ US-Sanktionen gegen den Iran
+ Venezuela: kontinuierlich sinkende Ölproduktion

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA droht zu eskalieren (Ölnachfrage ⬇️)
- Ölbohranlangen in den USA um +1 mit insgesamt 863 Anlagen auf 3-Jahreshoch angestiegen
- Russland hat Förderung in der ersten Juniwoche um +140.000 Barrel pro Tag angehoben
- Saudi-Arabien hat eigene Ölproduktion bereits um +100.000 Barrel pro Tag erhöht
- OPEC und Russland thematisieren Lockerung der Produktionsquoten
- Ölförderung wird im Juni in den USA weiter kräftig zulegen

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.